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Iğdır
Hilfe zu WappenBasisdaten Provinz (il): Iğdır Koordinaten: 39° 55′ N, 44° 3′ O39.92083333333344.044444444444Koordinaten: 39° 55′ 15″ N, 44° 2′ 40″ O Einwohner: 75.824[1] (2008) Telefonvorwahl: (+90) 476 Postleitzahl: 76000 Kfz-Kennzeichen: 76 Struktur und Verwaltung (Stand: 2009) Gliederung: 14 Stadtteile Bürgermeister: Mehmet Nuri Güneş (BDP) Webpräsenz: Landkreis Iğdır Einwohner: 121.848[1] (2008) Fläche: 1.431 km² Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km² Iğdır (armenisch Իգդիր, Igdir, nach der antiken Stadt auch Ցոլակերտ, Tsolakert; aserbaidschanisch İğdır; kurdisch Îdir) ist eine Stadt im äußersten Osten der Türkei, an der Grenze zu Armenien. Sie hat 75.824 Einwohner (Volkszählung 2008). Sie ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Iğdır.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1955 17.585 1960 14.670 1970 29.542 1980 24.352 1985 29.460 1990 35.858 1997 45.941 2000 59.880 2007 75.927 2008 75.824 Geschichte
Die Umgebung von Iğdır gehörte in urartäischer Zeit vermutlich zu Erekua[2].
Die mittelalterliche armenische Stadt Tsolakert (Ցոլակերտ) befand sich wahrscheinliche nahe der heutigen Stadt Iğdır.[3]
Lange Zeit war Igdir lediglich ein kleines Dorf. Seit 1555 gehörte der Ort zum persischen Safawiden-Reich, abgesehen von kurzen Perioden unter osmanischer Herrschaft (1578–1605, 1635–1636 und 1722-1746). Nach dem Russisch-Persischen Krieg (1826-1828) kam Igdir unter russische Herrschaft. Unter der Zarenherrschaft siedelten sich viele Armenier in Igdir (damals russ. Игдир) an. 1914 betrug die Bevölkerungszahl bereits 10.000, mehrheitlich Armenier. Igdir hatte zu jener Zeit drei Kirchen.[3]
1917 wurde Igdir Teil der neu gegründeten Demokratischen Republik Armenien. Im Hungerwinter 1918/1919 kam ein erheblicher Teil seiner Bevölkerung um. 1919 wurde Igdir zur Stadt erhoben.[4][5]
Im Türkisch-Armenischen Krieg eroberten türkische Einheiten die Stadt im September 1920. Durch den Vertrag von Kars wurde das Gebiet von Igdir auch formell der Türkei zugesprochen.[6]
Vor dem Ersten Weltkrieg bestand die Bevölkerung Igdirs überwiegend aus Armeniern und Aseris. In der Folge der türkischen Eroberung flohen die Armenier und andere christliche Volksgruppen aus der Stadt. Später wanderten viele Kurden aus den Provinzen Van und Ağrı ein, so dass die Bevölkerung heute mehrheitlich aus schiitischen Aseris und sunnitischen Kurden besteht.
Sehenswürdigkeiten
In Iğdır befindet sich ein umstrittenes „Völkermord-Denkmal und Museum“ (Iğdır Soykırım Anıt-Müzesi), dessen Bau im August 1997 begann und das am 5. Oktober 1999 vom türkischen Minister Ramazan Mirzaoğlu eröffnet wurde. Es ist 43,5 Meter hoch. Das Denkmal soll dem Gedenken an Massenmorde dienen, die während des Ersten Weltkrieges und des nachfolgenden Türkisch-Armenischen Krieges von armenischen Truppen an türkischen Zivilisten begangen wurden. Die Errichtung des Denkmals wird auch als Antwort auf Mahnmale in anderen Ländern verstanden, die an den Völkermord an den Armeniern während genau dieser Jahre erinnern sollen.[7]
Sport
Iğdır ist Sitz des Fußballvereins Iğdırspor, zeitweise in der zweiten türkischen Liga spielte.
Fotos
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Iğdır vom Ararat gesehen
Städtepartnerschaften
Iğdır ist mit 2 Städten verschwistert:
Şamaxı, Aserbaidschan seit 2006
Şərur, Aserbaidschan
Einzelnachweise
- ↑ a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 16. November 2009
- ↑ Kemalettin Köroğlu, The Northern Border of the Urartian Kingdom. In: Altan Çilingiroğlu/G. Darbyshire (Hrsg.), Anatolian Iron Ages 5, Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van, 6.-10. August 2001. British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 (Ankara 2005) 101
- ↑ a b Armenische Sowjetische Enzyklopädie, Band 4, Jerewan, 1978, S. 309.
- ↑ Richard G. Hovannisian: The Republic of Armenia - The First Year, 1918-1919. University of California Press, Berkeley 1971, S. 128–129. ISBN 0-5200-1984-9.
- ↑ Chater, Melville. The Land Of The Stalking Death: a Journey Through Starving Armenia on an American Relief Train. National Geographic, XXXVI, November 1919, abgerufen am 20. Februar 2011.
- ↑ Richard G. Hovannisian: The Republic of Armenia - Between Crescent and Sickle, Partition and Sovietization. University of California Press, Berkeley 1996. ISBN 0-5200-8804-2.
- ↑ "Igdir Genocide Monument and Museum."
Weblinks
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