- Jacob Veldhuyzen van Zanten
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Jacob Veldhuyzen van Zanten (* 5. Februar 1927 in Lisse; † 27. März 1977 in San Cristóbal de La Laguna) war ein Flugkapitän und Fluglehrer der niederländischen Fluglinie KLM.
Auf KLM-Flug 4805 war er Pilot der Boeing 747-206B „Rijn" (Luftfahrzeugkennzeichen PH-BUF ), welche am 27. März 1977 beim Start auf dem Flughafen Los Rodeos (damaliger IATA-Code TCI, heute TFN) von Teneriffa mit einer Boeing 747-121 der Pan Am („Clipper Victor", Kennzeichen N736PA) kollidierte. Veldhuyzen van Zanten gilt als Hauptschuldiger der Flugzeugkatastrophe von Teneriffa. Bei der schwersten Katastrophe der zivilen Luftfahrt ohne terroristische Beteiligung kamen 583 Menschen ums Leben.
Inhaltsverzeichnis
Lebenslauf
Jacob Veldhuyzen van Zanten erlangte seine Pilotenlizenz am 21. Juni 1947 und arbeitete ab dem Jahr 1950 für die niederländische Airline KLM. Er war innerhalb der KLM als professioneller, ehrgeiziger Pilot bekannt. So wurde er schon in den 1960er-Jahren Fluglehrer für diverse Flugzeugmuster.
Am 23. Januar 1971 erhielt er das Type Rating für die Boeing 747. Noch im selben Jahr flog er mit zwei seiner Kollegen nach Seattle, um die erste Boeing 747 der KLM in Empfang zu nehmen. Für eine Anzeige im KLM-Bordmagazin wurde sein Bild als Teil einer Collage verwendet, da er zeitweise als Fluglehrer eingesetzt wurde und deshalb als einziger Pilot zur Verfügung stand.[1]
Jacob Veldhuyzen van Zanten kam mit allen Insassen seiner Maschine bei dem Unglück ums Leben. Er hatte zu dem Zeitpunkt 11.700 Flugstunden absolviert, davon 1.545 auf der Boeing 747. Veldhuyzen van Zanten hinterließ eine Ehefrau und zwei Kinder.
Rolle während des Unglückes
Nach heutigen Erkenntnissen war Veldhuyzen van Zanten der Hauptschuldige für die Kollision der beiden Maschinen. Unplanmäßig auf Teneriffa zwischengelandet, nutzte er die Zeit zunächst, um seine Maschine auf dem hoffnungslos überfüllten Flugplatz aufzutanken und trieb den Start seiner Boeing 747 voran, da er unbedingt vor der notwendig gewesenen Ruhezeit Richtung Amsterdam starten wollte. Als er seine Maschine auf die Startposition manövriert hatte, meinte er, die Startfreigabe bereits erhalten zu haben und begann mit dem Startvorgang. Auf der Startbahn befand sich jedoch noch die PanAm-747, deren Besatzung im dichten Nebel verzweifelt versuchte, den zugewiesenen Taxiway zu finden. Als Veldhuyzen van Zanten die PanAm-747 im Nebel erkannte, zog er seine Maschine steil hoch. Da die Geschwindigkeit zum Steigen zunächst noch nicht ausreichte, streifte die KLM-Maschine ca. 20 Meter mit dem Heck auf der Piste, hob dann ab und kollidierte mit dem Fahrwerk und den Triebwerken mit der PanAm-747. Etwa 200 Meter nach der Kollision schlug die KLM-Boeing auf der Startbahn auf explodierte, wobei alle 248 Personen an Bord ums Leben kamen. Von den 396 Insassen der PanAm-747 überlebten nur 61.
Besonders tragisch an der Katastrophe war die Tatsache, dass der Erste Offizier Klaas Meurs seinen Piloten Van Zanten wiederholt darauf aufmerksam machte, dass die Startfreigabe noch nicht explizit erteilt und bestätigt wurde. Nach offiziellen Erkenntnissen unterließ er daraufhin weitere Warnungen, vermutlich weil er dem wohl erfahrensten Piloten der KLM nicht widersprechen wollte. Klaas Meurs erhielt erst zwei Monate vor dem Unglück das Type Rating für die Boeing 747, wobei van Zanten als Prüfer fungierte.
Weblinks
- Aviation Safety Network: Flugunfalldaten und -bericht der PanAm- und der KLM-Maschine sowie Niederschrift des Funkverkehrs in Originalsprache
Einzelnachweise
- ↑ Jan Bartelski: Disasters in the air: mysterious air disasters explained, S. ?, Airlife 2001, ISBN 9781840372045
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