Jakob Hilsdorf

Jakob Hilsdorf

Jacob Hilsdorf (* 1872 in Bingen am Rhein; † 11. Januar 1916) war ein deutscher Fotograf. Großherzog Ernst Ludwig verlieh ihm 1912 den Titel „Großherzoglich hessischer Hofrath“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jacob Hilsdorf erlernte bei seinem Vater Johann Baptist Hilsdorf in Bingen am Rhein das Handwerk der Fotografie und arbeitete danach unter anderem in Leipzig im Atelier des berühmten Fotografen Nicola Perscheid. In Leipzig lernte er Elisabeth Gausche kennen, die er 1897 in Bad Kreuznach heiratete. Er übernahm das Atelier des Vaters auf der Kapuzinerstraße in Bingen, seinen Bruder Hans Hilsdorf, der später ebenfalls als Fotograf tätig wurde, stellte er als Assistent ein.

Jacob Hilsdorf kam um die Jahrhundertwende mit bekannten Persönlichkeiten der Zeit in Kontakt, so den Mitgliedern des George-Kreises. Fotografien des Malers Melchior Lechter machten ihn nach 1903 international bekannt, er schuf Porträts von Mitgliedern des Adels, der Politik aber auch von Malern, Musikern und Schriftstellern seiner Zeit. Im Jahr 1912 verlieh ihm Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt für seine Verdienste den Titel „Großherzoglich hessischer Hofrath“.

Private Probleme lasteten auf Jacob Hilsdorf. Die Ehe mit Elisabeth Gausche wurde 1909 geschieden und auch die 1911 geschlossene Ehe mit Ellen Hasenclever war unglücklich. Ab 1915 zeigten sich bei Jacob Hilsdorf Hinweise auf eine „Gemütskrankheit“, am 11. Januar 1916 beging er Selbstmord.

Werke

Hilsdorfs Fotografien stehen außerhalb der Kunstdiskussion seiner Zeit. Sie ahmen weder eine impressionistische Oberflächenstruktur noch eine harte expressionistische Kontur nach. Man kann Hilsdorf zurecht einen Jugendstil- und Salonfotografen nennen, der sich der gehobenen Gesellschaft durchaus angepasst hat, in seinem Schaffen jedoch höchst eigenständig und progressiv ist.

Literatur

  • Berthold Roland (Hrsg.): Nicola Perscheid, Theodor und Jacob Hilsdorf, August Sander. Der rheinland-pfälzische Beitrag zur Geschichte der Photographie. Katalog Landesmuseum Mainz, Mainz 1989.

Weblinks


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