- Jan Gebauer
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Jan Gebauer (* 8. Oktober 1838 in Úbislavice bei Nová Paka; † 25. Mai 1907 in Prag) war tschechischer Sprachwissenschaftler und Literaturhistoriker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abitur auf dem Gymnasium in Jičín studierte er an der Prager Universität klassische und slawische Sprachwissenschaften. Danach unterrichtete er an den Realschulen in Prag und Pardubice und arbeitete in der Redaktion des Rieger Lexikons (Riegers slovník naučný) mit.
1873 habilitierte er an der Karls-Universität in den Fächern tschechische Sprache und Literatur, erweiterte später aber sein Wirken auf die gesamte slawische Philologie. 1860 wird er zum Professor der philosophischen Fakultät berufen, wechselt nach der Sprachentrennung auf der Universität 1882 auf die tschechischsprachige, an der er bis zu seinem Tode unterrichtet. In den Jahren 1900 bis 1901 wird er zum Rektor der Universität gewählt.
Seine Tochter ist die Schriftstellerin Marie Gebauerová (1869-1928)
Person
Jan Gebauer wird als der Gründer der modernen tschechischen Sprachwissenschaft gesehen. Der Philologe und Universitätsprofessor war Vertreter der junggrammatikalischen Schule. Er setzte sich gemeinsam mit Jaroslav Goll und Tomáš Garrigue Masaryk mit den Fälschungen der Grünberger und Königinhofer Handschrift auseinander. Die Echtheit widerlegte er durch sprachwissenschaftliche Argumente.
Werke
Seine Hauptwerke sind die historische Grammatik des Tschechischen (Historická mluvnice českého jazyka) und das Alttschechische Wörterbuch (Slovník staročeský), das unvollendet geblieben ist. Daneben schrieb er zahlreiche wissenschaftliche Artikel für Zeitungen und Zeitschriften.
Publikationen
- Slovo o kritiku p. Fr. Prusíkovi, Prag 1878
- Pravidlo o staročeském e a ě a nové námitky proti jeho pravosti, Prag 1880
- Staročeský zlomek Evangelia svato-Janského a filologické svědectví o jeho původu, Prag, Matice česká 1881
- Zpráva o chemickém a drobnohledném ohledání některých rukopisů musejních, Prag, 1887.
- Poučení o padělaných rukopisech Královédvorském a Zelenohorském, Prag 1888
- O nové obraně padělaného Rukopisu Královédvorského. (Proti nové obraně pravosti Rkp. Král. od V. Flajšhanse), Prag 1896, 104 s.
Studien und Artikel
Studie a články prof. Gebauera: Kralodvorský rukopis a Katholische Literaturzeitung
- Ein Beitrag zur Erklärung der Königinhofer Handshrift, ASPh 1877, II, s.143-155 Entgegnung. (Zeitschr. für österreich. Gymn., 1878
- Königinhofer Handschrift (Allgemaine Encyklopädie..., Leipzig 1885)
- Chemische und mikroskopische Prüfung der Königinhofer Handschrift, 1887
- Unechtheit der Königinhofer und Grünberger Handschrift, 1887
- Unechtheit der Königinhofer und Grünberger Handschrift. 1888
Literatur
- T. Syllaba: Jan Gebauer, Prag 1986
- Jan Gebauer. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 415.
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