Jan Tenner

Jan Tenner
Produktionsdaten
Originaltitel: Jan Tenner
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 1980-1989, 2000-2002
Genre: Jugendserie / Science-Fiction
Länge: ca. 35 bis 50 Minuten
Folgen: 46+11
Verlag/Label: Kiosk / Kiddinx
Mitwirkende
Autor: H. G. Francis als Dick Farlow (Idee), Horst Hoffmann als Kevin Hayes (ab Folge 7)
Regie: Ulli Herzog
Musik: Jutta Stahlberg
Sprecher

Jan Tenner ist die Hauptfigur der gleichnamigen Hörspielserie, die von 1980 bis 1989 von dem Hörspiel-Label Kiosk (heute: Kiddinx) vertrieben wurde. Der abschließende letzte Teil, Folge 46, erschien erst im Jahr 2000.

Ungewöhnlich für eine Jugendreihe ist die Einführung von folgenübergreifenden Handlungen ab der siebten Folge der Serie. Die eingeführte außerirdische Bedrohung durch das Volk der Leonen wird erst nach einer sich über neun Folgen erstreckenden Odyssee auf der Suche nach dem Stein der Macht in Folge 24 aufgelöst. Einen ähnlichen Ablauf nehmen die Hörspiele um Das Dunkle Imperium. Zum Ende der Serien werden mit abgeschlossenen Doppelfolgen weitere Geschichten präsentiert, die mehr als eine Hörspielkassette umfassen. Dem Hörer wird dabei am Ende jeder Kassette der Titel der nächsten Folge genannt – auch wenn diese keine direkten Fortsetzungen darstellen.

Die Hörspieldrehbücher stammen für die Folgen eins bis sechs von Dick Farlow (alias H. G. Francis) und ab Folge sieben von Kevin Hayes (alias Horst Hoffmann), beide bekannt u.a. durch ihre Mitarbeit an der Perry-Rhodan-Serie.

2001 startete Kiddinx eine Neuauflage Jan Tenner – Die neue Dimension, die jedoch trotz großen Einsatzes, inklusive Fernsehwerbung und eines Computerspiels, nicht den erhofften Erfolg erzielen konnte. Fans der alten Serie kritisierten die neuen Folgen, da die Charaktere nichts mehr mit den ursprünglichen gemein hatten, obwohl auch hier die Hörspieldrehbücher aus der Feder von Kevin Hayes stammen. Die Produktion wurde 2002 nach elf Folgen eingestellt.

Ab September 2006 wurden von Kiddinx und VGH die klassischen Jan-Tenner-Folgen erstmals auf CD aufgelegt. Die Veröffentlichung erfolgte unregelmäßig und nicht chronologisch. Darüber hinaus wiesen die CD-Ausgaben häufig Tippfehler auf den Covern auf.

Kritiker der Serie werfen ihr einen „trashigen“ Charakter vor, insbesondere durch die teilweise haarsträubende Missachtung der Physik. Trotzdem und trotz zahlreicher anderer Hörspielserien in der Sparte Science-Fiction ist Jan Tenner immer noch die erfolgreichste und langlebigste Serie, die es je in dieser Kategorie gab.

Inhaltsverzeichnis

Die Handlung

Die Geschichten von Jan Tenner sind Science-Fiction-Abenteuer. Sie spielen in einer nicht allzu fernen Zukunft. Tenners Welt unterscheidet sich nicht sehr von unserer heutigen, realen Welt, zumindest was die konkreten Lebensumstände, das gesellschaftliche Umfeld sowie die Umweltbedingungen betrifft. Allerdings sind Wissenschaft und Forschung bereits weiter fortgeschritten, insbesondere die Computertechnik. Der entscheidende Unterschied zu unserer Welt ist der bereits erfolgte erste Kontakt mit Außerirdischen und die immer wiederkehrende Bedrohung durch feindlich gesinnte Lebensformen aus dem All. Um diese und andere Gefahren von der Erde abzuwenden, finden sich die Hauptfiguren der Serie immer wieder zusammen und greifen im konkreten Falle ein, bis die Situation entschärft und das Abenteuer beendet ist.

Die Jan-Tenner-Serie spielt in Westland, einem fiktiven Staat auf der Erde. Dieser entpuppt sich im Laufe der Serie recht deutlich als Synonym für die USA, so z. B. in Folge sechs Geheimnis des Adlers durch die Anwesenheit von Indianern (Navajo). Das Wetter und fast alle technischen Einrichtungen Westlands werden zentral ferngesteuert. Die Hauptenergieversorgung erfolgt atomar durch das Kernkraftwerk Westland. Außerdem gibt es bereits Anfänge von Weltraumfahrt, die nach Kontakt mit außerirdischer Technik im Verlauf der Serie schnell weiterentwickelt werden, so dass sich dann die Orte von Jan Tenners Abenteuern vom irdischen Westland immer wieder in den Weltraum verlagern. Sogar Zeitreisen werden schließlich möglich.

Die Hauptstadt von Westland heißt Westland-City, sie ist auch Regierungssitz. Neben allen typischen Einrichtungen einer Großstadt gibt es unter anderem eine Fernseh- und Radiostation, Straßenbahnen, einen Flug- und einen Hochseehafen, einen Weltraumbahnhof sowie ein astronomisches Institut. Auch viele militärische Einrichtungen sind innerhalb und außerhalb der Stadt zu finden, so beispielsweise das Armeehauptquartier, gesichert durch Starkstromzäune und Abwehrgeschütze, außerdem ein eigener Militärflugplatz für Kampfjäger und Hubschrauber, verschiedene geheime Forschungslabore, eine unterirdische Atomwaffenversuchsanlage, das neue Raketenzentrum zur Verteidigung Westlands mit Atomabwehrraketen, Raumsonden und einem Abwehrschutzschirm gegen Gefahren aus dem All. Zudem besitzt die Armee eine neuartige riesige Laserkanone, mit der man sogar bis zur Sonne schießen könnte (lt. der Folge Finsternis über Westland).

In der kleineren Stadt Greyville, die nicht weit von der Hauptstadt entfernt ist, befinden sich die Universität, Professor Futuras Labor und die Wohnungen von Jan Tenner und Laura. Die Landschaft um Westland-City ist recht abwechslungsreich: Neben einer Küstenregion, die sowohl Sandstrände mit Dünen als auch ein schroffes Küstengebirge vorweist, findet man in Westland auch Wälder, Wüste, Steppe und eine wilde, zerklüftete Berglandschaft mit Schluchten, Tälern, Hochplateaus und steinigen Ebenen. Wichtig ist hier vor allem das Rocky-Tal mit einem stillgelegten Erz-Bergwerk und einem 100 Meter tiefen unterirdischen Höhlensystem sowie den Dörfern Rockytown, Forgotten Village und Little Creek im unzugänglichen Norden, einer alten verlassenen Goldgräberstadt und einem Indianerdorf mit Lehmhütten in einer Schlucht.

Der Red-Rock, ein erloschener Vulkan, befindet sich in unmittelbarer Nähe von Westland-City. Nur das Tal des ehemaligen Red-Rock-River liegt dazwischen. Dort gibt es wiederum ein unterirdisches Höhlen- und Grottensystem. Der Fluss wurde mit einem Damm trockengelegt, so dass sein Wasser nun in einem Kanal um die Stadt herum fließt. Am Fuße des Red-Rocks befindet sich die Talstation einer Seilbahn, die über eine Schlucht auf den Gipfel führt.

Während sich die ersten Folgen thematisch meist um die Abwehr von Gefahren auf der Erde oder aus dem All drehen und das Setting daher auf Westland beschränkt bleibt, werden später zahlreiche neue Orte und Welten entdeckt. Außer der vor der Küste Westlands gelegenen Unterseewelt der Azzarus und der Insel von General Spirit befinden sich diese zumeist im All.

Mit dem von den Leonen stammenden Zeit-Raumschiff, von Laura Silbervogel getauft, und seinem Schiffscomputer Mimo gelangen Jan Tenner, Professor Futura, Laura und General Forbett sowohl an mehrere Punkte im irdischen Sonnensystem (erdnaher Raum, Mond mit westländischer Raumstation, Mars mit Leonenstation, Sonne mit Leonensatellit), als auch in die entferntesten Galaxien und sogar in andere Dimensionen und Zeiten.

Zunächst lernen sie die Urwelt Quinto kennen (der ehemals fünfte Planet des Sonnensystems, der nun den Asteroidengürtel bildet). Während einer langen Weltraumreise auf der Suche nach dem Stein der Macht stoßen die vier zum fünften Planeten des Wega-Sonnensystems und zum Roten Stern Alpha 7-7-4-6-5 vor, entdecken den Planeten der Vogelmenschen und den Wasserplaneten Lurya, einen Dschungelplaneten und schließlich den Planeten der tausend Wunder.

In zwei kurzen Weltraumabenteuern gerät der Silbervogel und seine Mannschaft einmal in den Sog des Neutronensterns Delta-Alpha 22, ein andermal werden sie von Seytania auf den Planeten der Puppen gelockt. Von der wissenschaftlichen Expedition zum blauen Riesenstern verschlägt es Jan Tenner und die anderen in das dunkle Imperium, das in einem fremden Kosmos liegt. Dort müssen sie das alles bedrohende Nichts bekämpfen. Sie geraten außerdem auf einen Höllenplaneten, besuchen die Welten der Ginnicks und der Moha und lernen die Zatas, eine Ameisenpopulation, und das Volk der Olks kennen.

Technischer Hintergrund

Die Serie spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, jedoch nimmt sie Anleihen am Technikstand der 1970/1980er Jahre, sowie an der Science-Fiction-Darstellung wie z. B. Forbidden Planet. Verglichen mit dem gegenwärtigen Technikstand, bestehen so z. B. Computer aus großen, klobigen Komponenten wie Spulen, Bändern, Drähten, Hebeln und Knöpfen. Roboter, insbesondere die Zweisteins, sind zwar robust und zeichnen sich durch übermenschliche Stärke aus, verfügen aber nur über eine geringe Intelligenz und Agilität, wodurch Tenner sie stets rasch ausschalten kann.

Verfügten Computer über eine Intelligenz und nahmen sie eine steuernde Funktion in einer Folge wahr, so wurde entweder deutlich Kritik an ihrer Fähigkeit Entscheidung zu treffen geübt (Das Geschenk der Leonen), oder sie waren so indoktriniert mit Befehlen, dass Tenner sie erst in einer verbalen Auseinandersetzung auf seine Seite ziehen musste (Das Totenschiff, Meteor des Grauens).

Die Charaktere

Jan Tenner

Jan, der jugendliche Held und Draufgänger, ist der pragmatische „Macher“-Typ und die Hauptfigur der Serie. Er ist Mitte bis Ende 20, 1,84 m groß (wie in Tödlicher Nebel erwähnt), blond, kräftig, trägt eine blaue Hose, ein hellblaues Hemd mit gelbem Kragen, braune Stiefel und eine rote Jacke mit seinen Initialen auf der linken Brust gedruckt. In den ersten Folgen der Serie wird im Sprechertext noch bemerkt, dass Jan Student ist, später wird diese Information weggelassen. Allerdings wird in einer späten Folge (Invasion der Ginnicks) erwähnt, dass er in einer Studentenwohnung lebt.

Jan ist intelligent, mutig, sportlich und sieht gut aus. Er zögert nie, seine Fähigkeiten zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Dabei geht er oft ein hohes Risiko ein und begibt sich freiwillig in allerlei gefährliche Situationen. Jan besitzt ein eigenes kleines Appartement in Greyville und studiert Physik an der Universität von Westland. Er ist der Schüler von Professor Futura und bietet sich immer wieder als erste Testperson für die vom Professor entwickelten Derivate des Körperumwandlungsserums an. Diese Tests finden allerdings immer unter Realbedingungen statt, weil die neuen Mittel sofort im Kampf gegen eine akute Bedrohung der Erde eingesetzt werden müssen. Die Idee der Körperumwandlung ist eine Anlehnung an die von Charles-Édouard Brown-Séquard im Jahre 1889 durchgeführten Selbstexperimente.

Die Beziehung zu Professor Futura ist geprägt von einem freundschaftlichen Mentor-Schüler-Verhältnis, es bleibt allerdings beim Sie zwischen den beiden. Im Prinzip handelt Tenner eher aus Eigeninitiative, er holt aber stets den Rat des Professors ein und ist natürlich auf dessen wissenschaftliche Hilfe angewiesen.

Tanja

Tanja war die erste Assistentin an der Seite von Professor Futura. Sie wurde von Christine Schnell gesprochen. Tanja wurde jedoch nach der dritten Episode aus dem Team genommen, da sie sich mit einem Serum in eine lebensgefährliche Situation gebracht hatte. Weshalb die Figur wirklich aus der Serie genommen wurde, ist bis heute nicht bekannt.

Laut Angaben von Futura sollte sie, um ihr Leben zu retten, für ein Jahr in den Kälteschlaf gehen, jedoch wurde sie nie wieder in den nachkommenden Folgen erwähnt. Seit der vierten Folge steht Laura an der Seite von Jan Tenner. Im Prinzip war Tanja einfach ungeeignet für eine längere Serie, da sich Auftritte im Wesentlichen nur darauf beschränkten, Jan zu bewundern und sich um ihn Sorgen zu machen, während Laura ihm eine ebenbürtige Partnerin ist und weibliche Vernunft walten lässt, wo er sich allzu heldenmütig und kampfeslustig in Abenteuer stürzt.

Laura

Laura ist die weibliche Hauptfigur der Serie. Sie ist die Assistentin von Professor Futura und steht Jan Tenner zur Seite. Laura hat lange braune Haare, trägt eine enge rote Hose und ein gelbes Top mit langen, etwas gerafften Ärmeln und einer Gürtelschnalle, sowie eine gelb-rote Kopfbedeckung. Sie ist Mitte zwanzig, sehr attraktiv, intelligent und etwas vorsichtiger als Tenner. Laura übernimmt die Rolle ab der vierten Folge, da Tanja sich aus Versehen eine noch nicht ausgereifte Variante des Unsichtbarkeitsserums spritzt.

Laura steht Jan Tenner in Sachen Mut in nichts nach und begleitet ihn oft bei gefährlichen Unternehmungen, um sich um Jan zu kümmern, wie sie selbst immer sagt. Laura ist auf der einen Seite eine ausgleichende und beruhigende Figur, viel zurückhaltender und gefühlsbetonter als Jan, doch auf der anderen Seite verkörpert sie im Laufe der Serie zunehmend auch die Rolle der emanzipierten und modernen Frau. Mitunter führt sie wichtige wissenschaftliche Experimente oder Analysen auch ohne Professor Futura durch oder agiert in Gefahrensituationen selbstbewusst und eigenständig.

Die Beziehung zwischen Jan und Laura ist freundschaftlich, jedoch kommen von beiden Seiten immer wieder Anspielungen auf leidenschaftlichere Gefühle füreinander. So bleibt ihre gegenseitige Liebe bis zuletzt nur unterschwellig angedeutet, unter anderem durch zahlreiche zweideutige Bemerkungen oder durch gemeinsame Ausflüge und Abendessen. Mit einer Ausnahme: Auf dem Planeten der Vogelmenschen antwortet Jan auf die Frage, ob er Laura liebe, mit Ja. Jan und Laura werden im Verlauf der Serie aber eher zu einem eingespielten und vertrauten Zweier-Team als zu einem Liebespaar.

Professor Futura

Futura ist der geniale Wissenschaftler, der vollkommen in seinen Forschungen aufgeht. Mit seinen Entwicklungen und seinem wissenschaftlichen Know-how fungiert er als der Denker-Typ und agiert eher im Hintergrund. Jan Tenner und Laura greifen häufig bei der Lösung von Problemen auf seine Forschungsergebnisse zurück. Professor Futura ist ungefähr 60 Jahre alt und trägt eine Brille mit kleinen Gläsern. Futura hat bereits eine Halbglatze, sein Haar ist weiß. (In der ersten Coverversion von Tödlicher Nebel wurde er mit Ähnlichkeiten zu Albert Einstein dargestellt).

Der Professor arbeitet auf dem Gebiet der Körperumwandlung und hat ein diesbezügliches Serum (ADW-Lösung) entwickelt. Durch neue Forschungen kann er dieses immer wieder weiterentwickeln und so entstehen ständig neue Derivate des Serums mit unterschiedlichen Wirkungen. Die wichtigsten Entwicklungen sind ein Verdopplungsserum, das Verkleinerungsserum, das Tauchserum (zur Unterwasser-Hautatmung und zum Wasserdruckausgleich), das Flugserum, ein Entstofflichkeitsserum, ein Anti-Pflanzen-Serum, ein Unsichtbarkeitsserum, ein Lähmserum, ein Beruhigungs-, und Stärkungsserum, ein Serum mit Verzögerungswirkung, das Antimaterieserum, sowie ein per Willen aktivierbares Serum und diverse Heil- und Gegenseren. Die unterschiedlichen Seren lassen sich auch miteinander kombinieren, so dass sich viele weitere Möglichkeiten ergeben.

Aber auch technische Innovationen gehen auf das Konto des Professors. So entwickelt er unter anderem einen Mini-Roboter, einen Super- und einen Übersetzungscomputer (Logiktransformator), sowie synthetische Nahrung für Raumfahrer.

General Forbett

Forbett ist General und seines Zeichens Chef der Westländischen Verteidigungsstreitkräfte. Er trägt grüne Armeekleidung, seine Haare sind mit Seitenscheitel korrekt gekämmt. Forbett ist ein polternder, rauer und leicht aufbrausender Mensch. Er verkörpert das Klischee des Armeegenerals, der stets vorschnell handelt und dem als Mittel zur Lösung von Problemen meist nur der Einsatz von Waffengewalt einfällt. Wenn er nicht mehr weiter weiß, wendet er sich an Professor Futura.

Aus Forbetts Sicht agiert Jan Tenner oft zu rücksichtsvoll und überlegt; vor allem ignoriert Jan hin und wieder die Befehle und Anordnungen des Generals. Doch ohne Jan Tenners Hilfe wären viele Abenteuer nicht so glücklich ausgegangen, was der General natürlich nicht zugeben würde! Auch glaubt Forbett, nur er sei kompetent, verantwortlich und weisungsbefugt, so dass er von Tenner, Laura und dem Professor abgelenkt und ausgetrickst werden muss. Das führt oft zu witzigen Situationen. Jedoch ist Forbett immer dann eine Hilfe, wenn er seinen Militärapparat sinnvoll und in Absprache mit den anderen einsetzt, und bisweilen (so in der Folge Entführung ins All) hat auch er seine persönlichen Glanzmomente.

Aufgrund seiner ruppigen Art wird Forbett oft Opfer von Späßen auf seine Kosten, dennoch akzeptieren ihn die anderen so wie er ist und sehen ihm vieles nach, richtig böse sein kann man ihm eigentlich nie. Manchmal sieht Forbett sogar eigene Fehler ein. Mimo, der Schiffscomputer des Silbervogels, zwingt ihn immer wieder zu höflicheren Umgangsformen.

Die jeweiligen Synchronsprecher Heinz Giese (General Forbett) und Wilfried Herbst (Mimo) lieferten sich bereits in den erfolgreichen Kiosk-Hörspielen Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg als Bürgermeister und sein Sekretär Pichler das ein oder andere Wortduell.

Mimo bzw. der Silbervogel

Im Verlauf der Serie stößt zu Jan Tenner, Laura, Professor Futura und General Forbett Mimo hinzu, der sprechende Schiffscomputer des Silbervogels. Er ist das technisch-menschelnde Element der Serie, ein sensibler Computer, der immer dann hilft, wenn es besonders schwierige Probleme zu lösen gibt.

Der Schiffscomputer des Silbervogels verkörpert die denkende und fühlende künstliche Lebensform und ist eine eigenständig handelnde Person. Mimo ist empfindsam und reagiert äußerst allergisch auf schnöde Befehle oder unsensibles und unfreundliches Verhalten ihm gegenüber. So kommt er auch zu seinem Namen Mimose, den ihm Tenner spöttisch gegeben hat. Ihm unsympathischen oder feindlich gesinnten Personen verweigert er den Gehorsam. Jedoch ist er zumindest zweimal dem Vorschlag von Professor Zweistein nicht abgeneigt, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Mimo ist zwar hauptsächlich für die Steuerung des Silbervogels zuständig, hilft der Silbervogel-Mannschaft mit seinen Fähigkeiten und seiner elektronischen Intelligenz aber auch in schwierigen Situationen oder bei kniffligen Problemen. Mimo kann den Silbervogel selbstständig fliegen und alle Funktionen des Schiffes eigenständig steuern. Er handelt oft schon bevor er einen Befehl erhält, weil er die Situation bereits analysiert und die richtigen Maßnahmen eingeleitet hat. Er ist zudem leicht genug, um bei Bedarf aus dem Silbervogel ausgebaut und mitgenommen zu werden.

Das Raumschiff selbst ist ursprünglich unbewaffnet, wird jedoch im Verlauf der Serie zeitweilig mit der modernsten Strahlenwaffe ausgerüstet, die menschliche Wissenschaftler entwickeln konnten. Zur Verteidigung besitzt es einen leistungsfähigen Energieschirm. Dieser erlaubt es sogar, die äußeren Schichten von Sternen zu durchqueren.

Zusätzlich zu seinem namensgebenden Zeitreiseantrieb verfügt der Silbervogel zudem über Triebwerke, die interstellare Reisen mit fantastischer Geschwindigkeit erlauben. In Folge 20 findet sich eine Angabe zu dieser Geschwindigkeit, als sich der General darüber beschwert, dass das Schiff acht Stunden benötigt um eine Distanz von 50.000 Lichtjahren zurück zu legen. Der Bordcomputer bezeichnet dies als die verfügbare Höchstgeschwindigkeit (6250 LJ pro Stunde).

Die Leonen

Die Leonen sind ein aggressives, außerirdisches Volk, welches Unmengen von Uran für seine Energieversorgung und seine Raumschiffe benötigt. Sie bedrohen andere Völker, um an die jeweiligen planetarischen Vorkommen des Elementes zu gelangen, da die Lagerstätten auf ihrem eigenen Planeten bereits erschöpft sind.

Ihr Aussehen ist furchteinflößend: Sie besitzen zwar einen menschenähnlichen Körper, sind aber von besonders großer Statur (über zwei Meter groß) und haben zwei Armpaare, sowie einen Löwenkopf. Nachdem die Menschen bereits von anderen Außerirdischen vor den Leonen gewarnt worden sind, treten diese bald als ständig wiederkehrende Bedrohung in Erscheinung. Jan Tenner und die anderen wehren ihre zahlreichen Anschläge und Angriffe auf die Erde ab. Zunächst muss eine Station im Berg Red-Rock zerstört werden, um so einen künstlich erzeugten Vulkanausbruch zu stoppen, dann wird die Sprengung des AKW Westland durch leonische Androiden verhindert und anschließend ein Anschlag durch riesige Weltraumpflanzen vereitelt. Eine künstliche Marsstation der Leonen wird ebenso zerstört wie ein Leitsatellit für eine Invasion sowie ein alter Sonnenzünder. Auch mehrere Entführungen gilt es zu beenden, sowie unter dem Einfluss der Leonen stehende Menschen zu erlösen.

Bei Abwesenheit von Jan Tenner, Futura, Laura und Forbett, die mit Mimo und dem Silbervogel im All unterwegs sind, schaffen es die Leonen schließlich doch, die Erde zu besetzen und ein energetisches Sperrfeld um diese zu errichten. Doch mit Hilfe des Steins der Macht kann Jan Tenner den Asteroidengürtel in Uran verwandeln und die Leonen mit diesem „Geschenk“ zum endgültigen Rückzug auf ihr Territorium bewegen.

Mit den Leonen gewann die Serie spürbar an Profil. Im Gegensatz zu früheren Folgen, wo ein Gegner in einer Folge eingeführt, in der gleichen aber auch wieder ultimativ besiegt wurde, werden die Leonen schrittweise in die Handlung eingewoben. In der vierten Folge landen Robotraumschiffe, die sich im Nachhinein als Vorhut der Leonen entpuppen. In Folge Sieben werden Tenner und Laura vor dem Sternenvolk der Leonen erstmals direkt gewarnt. In der direkt an die Ereignisse anschließenden Folge treten dann wieder nur die Helfershelfer der Leonen in Erscheinung, bevor Tenner in Folge Neun einem Leonen zum ersten Mal gegenüber steht. Über den Handlungsbogen dieser Folgen wird zudem eine beklemmende Atmosphäre geschaffen, da die Spione unter den Bewohnern Westlands vermutet werden und selbst das Militär als potentielles Ziel für Anwerbungen durch die Leonen von Professor Futura genannt wird. Die Serie hält jedoch spätestens ab dem Auftreten von Zweistein nicht mehr dieses Niveau der Leonen. Sie agieren zunehmend plump und vorhersehbar.

Professor Zweistein

Der verrückte Professor Zweistein ist ein ebenso genialer Wissenschaftler wie Professor Futura, nur setzt er seine Kenntnisse und Fähigkeiten nicht zum Wohle der Menschheit ein, sondern nutzt sie ausschließlich für seine eigenen Zwecke und Interessen. Sein oberstes Ziel ist die Erlangung der Weltherrschaft, schließlich sogar der Herrschaft über das gesamte Universum. Wie die Leonen bedroht auch Zweistein die Bevölkerung der Erde immer wieder durch Anschläge, entwickelt sich dann aber zunehmend zum Intimfeind von Jan Tenner, Professor Futura, Laura und General Forbett. Das Ausschalten seiner Widersacher erlangt sehr bald Priorität vor der Erlangung der Weltherrschaft, denn schließlich verhindern Jan Tenner und die Anderen letzteres immer wieder erfolgreich.

Obwohl Zweistein nicht wie Futura in der Lage ist, ein Körperumwandlungsserum herzustellen, entwickelt er dennoch zahlreiche andere Seren mit zum Teil verheerenden Wirkungen. So erfindet er u.a. ein Hypnose-, ein Lähmungs- und ein Unsichtbarkeitsserum sowie ein Serum des Todes, das Professor Futura in ein Monster verwandelt, und das Devolutionsserum, das die Steinzeitseuche verursacht. Außerdem gehen zahlreiche Züchtungen gefährlicher Lebensformen auf sein Konto, wie etwa nimmersatte, sich ständig vermehrende Fresskugeln und Energie absorbierende Kleinstlebewesen oder Bodenbakterien, die Pflanzen aggressiv machen, sowie ein genetisch manipulierter Riesenbaum. Auch die technischen Erfindungen Zweisteins dienen ihm stets zur Durchsetzung seiner kriminellen Ziele. So entwickelt er beispielsweise einen Gehirnzellenzerstörer und eine Magnetisierungsanlage, baut verschiedene unterirdische Geheimstationen in Westland oder auf anderen Planeten, konstruiert ein Mini- und ein Superraumschiff, diverse Roboter und einen Androiden, eine um die Erde kreisende zylinderförmige Zentralbasis, das sogenannte Superhirn (einen Supercomputer zur zentralen Steuerung aller westländischen Systeme), diverse elektromagnetische Kraftfelder, Laserwaffen, einen Magiereflektor zum Einfangen der magischen Kräfte von Seytania und einen Energiegürtel mit diversen Funktionen.

Zur Erlangung seiner Ziele schreckt er vor nichts zurück. Seine kriminelle Energie ist immens, von Diebstahl und Betrug über Erpressung und Entführung bis hin zum Einsatz nackter Gewalt zieht er alle Register. So verschafft er sich Tenners Silberkugel, erpresst sich den Silbervogel, stiehlt das Zygonier-Raumschiff, entführt nacheinander General Forbett, Professor Futura, Jan Tenner und Laura sowie Mimo, gibt sich als Meeresgott der Luraner aus, baut eine Zeit- und eine Raumschiff-Falle und kooperiert sogar mit Seytania.

Seytania, die Königin der Puppen

Seytania ist die Herrscherin über den Puppenplaneten. Sie erhielt diesen als Geschenk von ihrem Vater Logar, dem Imperator des Dunklen Imperiums, inklusive einer Population aus gefügigen, lebenden, hölzernen Puppen zu ihrer Unterhaltung. Seytania lockt auch fremde Raumschiffe auf ihren Planeten und verwandelt die Raumfahrer mit Hilfe ihrer magischen Macht in Puppen, die unter einem hypnotischen Bann stehen. Die Puppenarmee befehligt der ihr treu ergebene General Mump. Seytania lockt auch Jan Tenner auf ihren Planeten, denn sie möchte ihn zu ihrem Geliebten machen. Doch dieser Versuch schlägt - wie auch die folgenden - fehl. Zur Durchsetzung ihres persönlichen Zieles schreckt sie auch vor einer Entführung Professor Futuras und einem Angriff auf die Erde nicht zurück. Sie handelt damit jedoch gegen die Interessen ihres Vaters und wird zurechtgewiesen. Am Ende kommt es zur Versöhnung zwischen ihr und ihrem Vater Logar und sie opfert sich, um das Nichts zu vernichten und damit das Dunkle Imperium und Jan Tenner und seine Freunde vor der Vernichtung zu bewahren.

Logar, Herrscher des Dunklen Imperiums

Logar ist der Herrscher über das Dunkle Imperium, einer fremdartigen Welt in einem anderen Kosmos. Dort regiert er, mithilfe eines mächtigen Ringes, in seiner Wolkenburg über die große violette Ebene. Im Dunklen Imperium gelten andere Naturgesetze als im irdischen Universum, so haben z.B. Professor Futuras Seren eine umgekehrte Wirkung. Der Weg in diese andere Welt führt mit Hilfe von Energiespiralen durch sogenannte Weltraumwirbel. Jan Tenner, Professor Futura, Laura und General Forbett werden bei ihrem ersten Abenteuer gewaltsam ins Dunkle Imperium verschleppt, dort müssen sie Logar im Kampf gegen die Kreaturen des Nichts helfen, die das Imperium bedrohen. Da sie durch ein Serum von Professor Futura erfolgreich sind, erringen sie seine Freundschaft. In einem späteren Abenteuer befreien sie Logar sogar aus den Händen aufständischer Barbaren, angeführt von Logars ehemaligem Heerführer Thol. Schließlich finden sie auch noch das geheimnisumwobene Einhorn und besiegen zuletzt mit Seytanias Hilfe Butor, seines Zeichens Logars Vater und gleichsam der mächtige Lenker des alles verschlingenden Nichts, durch ein reumütiges Opfer.

Folgen

Original-Serie

  1. Angriff der grünen Spinnen (1980)
  2. Tödlicher Nebel (1980)
  3. Landung der Giganten (1980)
  4. Gefahr aus dem All (1981)
  5. Gefährliche Insel (1981)
  6. Geheimnis des Adlers (1981)
  7. Finsternis über Westland (1983)
  8. Red-Rock in Flammen (1983)
  9. Invasion der Androiden (1983)
  10. Der wahnsinnige Professor (1983)
  11. Angriff der Weltraumpflanzen (1983)
  12. Entführung ins All (1983)
  13. Fluch der Silberkugel (1983)
  14. Die Zeitfalle (1983)
  15. Das Geschenk der Leonen (1983)
  16. Kurs auf Wega 5 (1984)
  17. Zweisteins Falle (1984)
  18. Planet der Vogelmenschen (1984)
  19. Der Schatz von Lurya (1984)
  20. Das Totenschiff (1984)
  21. Die grüne Hölle (1984)
  22. Planet der 1000 Wunder (1985)
  23. Der Stein der Macht (1985)
  24. Befreiung der Erde (1985)
  25. Explosion der Sonne (1985)
  26. Die Raumschifffalle (1985)
  27. Station der Vorzeit (1985)
  28. Planet der Puppen (1986)
  29. Serum des Todes (1986)
  30. Seytanias Rache (1986)
  31. Die Steinzeitseuche (1986)
  32. Das Dunkle Imperium (1986)
  33. Das Superhirn (1986)
  34. Angriff der Puppenkönigin (1987)
  35. Der schwarze Tod (1987)
  36. Der Höllenplanet (1987)
  37. Aufstand der Barbaren (1987)
  38. Logars Rache (1987)
  39. Seytanias Opfer (1987)
  40. Meteor des Grauens (1988)
  41. Im Reich der Azzarus (1988)
  42. Tempel des Todes (1988)
  43. Invasion der Ginnicks (1989)
  44. Krieg der Planeten (1989)
  45. Zweisteins Rückkehr (1989)
  46. Mimo, der Rächer (2000)

Die neue Dimension

  1. Schloß des Schreckens (2001)
  2. Der Drachenkönig (2001)
  3. Fluch der Roboter (2001)
  4. Das Monster von Torrox (2001)
  5. Im Bann des Xarxas (2001)
  6. Raumbasis des Grauens (2001)
  7. Der letzte Kampf (2001)
  8. Die verlassene Erde (2002)
  9. Zweisteins Entmachtung (2002)
  10. Inferno im Rockytal (2002)
  11. In den Händen der Roon (2002)

Weblinks


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