- Jangtse-Abkommen 1900
-
Das Jangtse-Abkommen bezeichnet ein Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien vom 16. Oktober 1900 in London zur Regelung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen im Kaiserreich China, dem später weitere Großmächte beitraten.
Das Abkommen deklarierte das bereits im Jahr zuvor vom US-amerikanischen Außenminister John Hay eingeforderte „Prinzip der offenen Tür“ für den Handel und die sonstige wirtschaftliche Tätigkeit in China für die europäischen Länder und die USA. Dabei sollte zwar die territoriale Integrität Chinas erhalten bleiben, eine Mitbestimmung des Landes war von den Kolonialmächten aber naturgemäß nicht vorgesehen. Ausgenommen von diesen Bestimmungen waren die Stützpunkte der Westmächte in China, sowie, auf Verlangen von deutscher Seite, auch die Mandschurei, die von Russland besetzt war.
Diese Stillhalteabkommen der Westmächte auf Grund des augenblicklichen Kräftegleichgewichts sollte die Vorherrschaft einer Macht in China verhindern. England verfolgte mit dem Abkommen insgeheim das Ziel, Deutschland gegen Russland zu positionieren, während Deutschland England gegen Japan aufbringen wollte.
Siehe auch
- Boxeraufstand (Ihotuan-Aufstand)
- Samoa-Akte
Literatur
- Gregor Schöllgen: Das Zeitalter des Imperialismus. Oldenbourg, 2000, S. 45ff.
Kategorien:- Deutsche Kolonialgeschichte (China)
- Britische Kolonialgeschichte (China)
- 1900
Wikimedia Foundation.