- Kaiserreich China
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Das Kaiserreich China wurde 221 v. Chr. von Kaiser Qín Shǐhuáng begründet. Es bestand damals aus mehreren zuvor eroberten kleinen Königreichen der Zeit der Streitenden Reiche und bestand 2.133 Jahre bis zur Ausrufung der chinesischen Republik durch Sun Yatsen am 1. Januar 1912 und die darauf erfolgte Abdankung des letzten Kaisers Pǔ Yí. Yuán Shìkǎi, der erste Präsident der Republik China, machte sich 1915 selbst zum Kaiser von China. Dieses sehr kurzlebige, 1916 wieder abgeschaffte Kaiserreich ist aber wie weitere spätere Restaurationsversuche geschichtlich von geringer Bedeutung.
Auf die wechselvolle Geschichte und Vorgeschichte des Kaiserreichs und seiner Dynastien geht der Artikel Geschichte Chinas ein; die Zeittafel China gibt einen schematischen Überblick. Dabei ist zu beachten, dass die mythischen Herrscher der Frühzeit in der (in die Geschichtsschreibung mit eingegangene) Mythologie vor allem in westlichen Darstellungen zuweilen als „Ur-Kaiser“ (chin. z.T. als huang, z.T. als di, 三皇五帝) bezeichnet werden, nicht jedoch als Kaiser im engeren historischen Sinn (huangdi) gelten können. Die Herrscher der vorkaiserlichen Zhou-Dynastie galten als Könige (wang).
Inhaltsverzeichnis
Traditionelle Chronologie der Herrscherdynastien
Im Laufe der Geschichte des chinesischen Kaiserreiches gab es verschiedene Dynastien, die die jeweiligen Kaiser stellten (zu deren Benennung siehe Kaisernamen (China)). Die wichtigsten sind:
Restaurationsversuche
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es mehrere Versuche, die Monarchie in China zu restaurieren:
- 1915–1916 proklamierte Yuan Shikai sich selbst zum Kaiser der Hongxian-Dynastie
- im Juli 1917 wurde im Rahmen der Kämpfe zwischen den Nördlichen Militaristen der Peking-Armee der letzte Mandschu-Kaiser Pu Yi nochmals für zwei Wochen als Kaiser eingesetzt
- 1921 bemühten sich die in die Mongolei und die Mandschurei geflohenen weißrussischen Generäle Grigori Michailowitsch Semjonow und Roman von Ungern-Sternberg um die Wiedererrichtung sowohl der russischen als auch der chinesischen Monarchie
- 1928 soll der Warlord Zhang Zuolin seine eigene Krönung vorbereitet haben (so Anmerkungen in Pu Yis Autobiographie), fiel aber einem japanischen Attentat zum Opfer
- 1934–1945 war Pu Yi nominell Kaiser (von "Japans Gnaden") des von Japan besetzten und abhängigen Mandschukuo
Literatur
- Jacques Gernet: Die chinesische Welt. Die Geschichte Chinas von den Anfängen bis zur Jetztzeit. Suhrkamp Taschenbuch Bd. 1505. Suhrkamp, Frankfurt 1988. ISBN 3-518-38005-2.
- Rainer Hoffmann, Qiuhua Hu: China. Seine Geschichte von den Anfängen bis zum Ende der Kaiserzeit. Freiburg 2007.
- Klaus Mäding: China. „Kaiserreich und Moderne“. Cornelsen Verlag Berlin, 2 Bde. 2002 u. 2003.
- Herbert Franke, Rolf Trauzettel (Hrsg.): Das Chinesische Kaiserreich. Fischer Weltgeschichte Bd. 19. Frankfurt a.M. 1999 (12. Aufl.). ISBN 3-596-60019-7
- du Halde, Jean Baptiste: Ausführliche Beschreibung des Chinesischen Reichs und der großen Tartarey, Bd 1, 3, 4, ISBN 978-3-941919-14-3, 22-8, 33-4, Rostock 1747-1749, E-Book.
Weblinks
Commons: Kaiserreich China – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienAnmerkungen
- ↑ Siehe einzelne Listen in den Artikeln zu den sechzehn Dynastien:
- ↑ Siehe einzelne Listen in den Artikeln zu den südlichen … … und nördlichen Dynastien:
31.5114.65Koordinaten: 32° N, 115° OKategorien:- Chinesische Monarchie
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