- Jann de Boer
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Jann de Boer (* 7. Oktober 1897) war Kreisleiter der NSDAP im Gebiet der Stadt Emden
Inhaltsverzeichnis
Schule, Weltkrieg, Lehre und politische Orientierung
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs verließ Boer die Realschule und meldete sich als Kriegsfreiwilliger. Zum Ende des Jahres 1915 kam er an die Westfront zum Einsatz. Nach dem Kriegsende im Jahre 1918 ging er in die Lehre nach Holstein, um den Beruf des Landwirts zu erlernen.
Nach seinen eigenen Angaben will er drei Jahre lang den Bauernhof seines Vaters geleitet haben, um dann ab 1923 die Stelle des Geschäftsführers des Kreislandbundes Emden zu übernehmen. Schon früh wandte er sich den rechtskonservativen und völkischen Organisationen zu. So wurde er nach seinen Angaben im Juli 1923 Mitglied im Stahlhelm. Im Januar 1925 schloss er sich der Nationalsozialistischen Freiheitspartei bei der Ortsgruppe Emden an.
Mitglied der NSDAP und SA
Im Jahre 1931 trat er in die NSDAP ein (Mitglied-Nr. 628.507). Im September 1931 wurde er auch Angehöriger der SA. Nach seinem Lebenslauf wurde er im gleichen Monat zu einer Haftstrafe von drei Monaten verurteilt, weil er gegen das „Gesetz zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung“ verstoßen hatte. Allerdings will er von der Dauer der Haft nur acht Wochen im Gefängnis verbracht haben.
Er wurde anschließend Stabsleiter der Kreisbauernschaft in Wesermünde und führte den SA-Sturm 12/411. Von Januar bis September 1933 hatte er den Posten eines Kreisleiters der NSDAP in Emden inne. Im Juli 1933 wurde er zum Senator der Stadt Emden ernannt. Am 1. November 1933 erfolgte die Beförderung zum SA-Sturmführer, wobei in die Stellung eines Stabsführers der SA-Brigade 63 in Oldenburg-Friesland aufstieg.
SA-Karriere und Dienstenthebung wegen Freimaurerei
Mit dem Datum des 19. März 1934 hatte ihm der Führer der SA-Brigade 63, Anton Bleeker, eine SA-Führerbeurteilung mit hervorragenden Noten gegeben. Nur zu Untergebenen würde Boer noch mehr Abstand wahren müssen. Auch der Führer der SA-Gruppe Nordsee, Wilhelm Freiherr von Schorlemer, stimmte dieser Beurteilung Bleekers in einer Mitteilung vom 31. Mai 1934 an die SA-Obergruppe VI in Hannover-Linden zu. Zu diesem Zeitpunkt war Schorlemmer aber noch nicht bekannt, dass Boer aktiv in der Freimaurerloge in Emden noch tätig war.
Schorlemer gab dabei an, dass Boer von seiner Dienststellung in der SA-Brigade 63 abgelöst werde, weil dieser Freimaurer gewesen sei. Hintergrund dieser Ankündigung war ein Bericht des SA-Verbindungsführers der Abteilung Ie. beim Geheimen Staatspolizeiamt an den Obersten SA-Führer in Berlin vom 13. April 1934. Zwei Tage später wurde Boer von seiner SA-Dienststellung abgesetzt.
Ein Agent der Gestapo hatte Boer in der Johannisloge in Emden fotografiert und dieses Ereignis an die zuständige Dienststelle weitergeleitet. Boer war schon in Parteiversammlungen vom Ortsgruppenleiter der NSDAP in Emden 1934 heftig angegriffen worden. Diese Sachverhalt teilte er in seinem Lebenslauf vom 16. Juni 1937 an die Reichsschatzmeisterei der NSDAP in München mit.
Einzelnachweise
- Boer als Kreisleiter der NSDAP in Emden im Jahre 1933
- Michael Rademacher: Die Kreisleiter der NSDAP im Gau Weser-Ems, Marburg 2005.
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