Japanischer Haubenibis

Japanischer Haubenibis
Nipponibis

Nipponibis (Nipponia nippon)

Systematik
Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
Familie: Ibisse und Löffler (Threskiornithidae)
Unterfamilie: Ibisse (Threskiornithinae)
Gattung: Nipponia
Art: Nipponibis
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Nipponia
Reichenbach 1852
Wissenschaftlicher Name der Art
Nipponia nippon
(Temminck, 1835)

Der Nipponibis (Nipponia nippon; jap. トキ, 朱鷺, 鴇, toki; chin. 朱鹮, 朱鹭, 红鹤), auch als Japanischer Ibis oder Japanischer Schopfibis bezeichnet, gehört zur Familie der Ibisse und Löffler (Threskiornithidae) und lebt in Ostasien.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsbild und Lebensweise

Der Nipponibis erreicht eine Länge von 74 cm vom Schnabel bis zum Schwanz und eine Flügelspannweite von 1,40 m. Auf dem Kopf befindet sich eine ausgeprägte, fächerförmige Haube aus weißen Federn. Das Gefieder ist ebenfalls weiß mit orange-rosa Tönen. Das Gesicht und die Beine sind rot. Der Schnabel ist schwarz. Er lebt in Sumpfwäldern in einer Höhe von 470 bis 1300 m. Seine Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Fröschen, Flußschnecken und anderen Mollusken sowie aus Käfern.

Verbreitung, Population und Gefährdung

Der Japanische Ibis kam früher in Russland, Korea, Nordchina, Taiwan, der Mandschurei und Japan vor. Er bevorzugt alte Waldbestände. Durch die Zerstörung seines Lebensraumes durch Entwaldung, Trockenlegung von Sümpfen und die Anlage von Reisterrassen ging der Bestand so drastisch zurück, dass es Anfang der 1970er Jahre nur noch 8 Exemplare auf der japanischen Insel Sado und einige in der entmilitarisierten Zone in Korea, gab. Um diese Vogelart vor der endgültigen Auslöschung zu retten, wurde auf Sado ein Schutz- und Aufzuchtszentrum aufgebaut, wo man die Lebensgewohnheiten der Ibisse am besten erforschen konnte. Durch intensive Schutzmaßnahmen (z. B. Winterfütterung) und Bruterfolge hat sich der Ibisbestand im Jahre 2002 auf 130 Exemplare in Gefangenschaft erhöht. 1981 entdeckte man, dass der Ibis auch auf dem chinesischen Festland in der Shaanxi-Provinz brütet. Im Jahre 1987 wurden 51 Nistbäume zum Staatseigentum erklärt und unter strengen Schutz gestellt. Im Jahre 2002 schätzte man den Bestand der chinesischen Population in freier Wildbahn auf 140. In Japan starb der letzte in freier Wildbahn geborene Schopfibis im Jahre 2003 auf der Insel Sado. 2008 wurden 10 in menschlicher Obhut geborene Nipponibisse auf Sado ausgewildert.

Sonstiges

  • Der Nipponibis wurde 1934 zum Nationalsymbol[1] erklärt und ist der Wappenvogel der Präfektur Niigata.
  • Im Jahre 2005 benannte die japanische Popgruppe Dohatsuten eines ihrer Alben Nipponia Nippon mit einem Tokisymbol auf dem Plattenlogo.
  • Seit 1982 ist der Nipponibis Wappenvogel des deutschen Vogelschutzvereins Brehm Fonds für internationalen Vogelschutz e.V..

Einzelnachweise

  1. Rudolf L. Schreiber, Anthony W. Diamond, Horst Stern und Gerhard Thielcke: Rettet die Vogelwelt, 1987. Ravensburger Verlag, ISBN 3-473-46160-1

Weblinks


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