- Japansäge
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Die Japansäge (auch: Japanische Säge, jap. 鋸, nokogiri) ist eine Handsäge und das japanische Gegenstück zu der in Europa verbreiteten Feinsäge oder dem Fuchsschwanz. Im Gegensatz zu diesen Sägen arbeitet eine Nokogiri ausschließlich auf Zug.
Während erstere ein relativ breites und starres Blatt benötigen und sich durch den Druck verbiegen, ermöglicht das Zugprinzip der japanischen Sägen ein dünneres Sägeblatt (0,3–0,6 mm, bei Zimmermannssägen auch bis ca. 1 mm), was sehr feine Schnitte mit geringem Kraftaufwand erlaubt. Aufgrund dieser Eigenschaft steigt die Beliebtheit dieses Sägetyps zunehmend auch außerhalb von Japan. Japansägen finden in vielen Bereichen der Holzbearbeitung und -verarbeitung Anwendung, etwa in der Zimmerei oder der Baumpflege:
Sägentypen
- die Dozuki, eine einseitig verzahnte Rückensäge, sie wird vor allem für präzise Schnitte eingesetzt, ähnlich der europäischen Feinsäge
- die Kataba, eine einseitig verzahnte Säge ohne Rücken, diese wird für große und tiefe Schnitte verwendet, auch in der Zimmerei
- die Kobiki zum Auftrennen von Brettern, oder als ungeschränkte Version mit dem schmaler gearbeiteten Rücken, für Baumpflege und Obstbaumschnitt.
- die Kugihiki zum bündigen Absägen z. B. von Dübeln, die Verzahnung ist nicht geschränkt, so dass die Säge flach auf das Material gelegt werden kann, aus dem der Dübel vorsteht.
- die Ryoba, eine beidseitig verzahnte Säge, eine Seite mit Dreiecksverzahnung dient dabei ausschließlich Längsschnitten, die andere mit Trapezverzahnung Quer- oder Schrägschnitten im Holz.
Das Sägeblatt ist traditionell mit der Angel aus einem Stück geschmiedet, modernere Sägen haben oft auswechselbare Blätter, die im Griff mit einer Schraube fixiert sind. Der stangenförmige, hölzerne Griff ist etwa 20–30 cm lang mit einem ovalen Querschnitt. Er wird auf der ganzen Länge mit To (Peddigrohr) umwickelt.
Nachteile bestehen eigentlich nur für ungeübte oder unaufmerksame Nutzer und bestehen aus einer erhöhten Verletzungsgefahr durch die extrem scharfen Zähne, sowie dem leichten Abknicken der sehr dünnen Sägeblätter bei schlechter Sägeführung. Da diese Sägen extrem wenig Material wegnehmen und einen sehr schmalen Schlitz erzeugen, kann man seine Schnittrichtung (üblicherweise durch das Verkanten der Säge) nicht mehr korrigieren. Man muss den Schnitt sofort korrekt ansetzen. Es empfiehlt sich, die Handhabung zu üben, bevor man wertvolle Objekte bearbeitet.
Die hier beschriebenen qualitativ hochwertigen Sägen sind äußerlich nur schwierig von den häufig vorzufindenden, billigen Plagiaten mit ähnlichem Aussehen, aber minderwertigem Material und schlechter Verarbeitung, zu unterscheiden. Den Unterschied merkt man beim Sägen.
Verzahnungsarten
- Trapezverzahnung - Bevorzugt für Schnitte quer zur Faser. Die Zähne mit wechselseitigem Anschliff und je drei Schneidfasen trennen die Holzfasern rasiermesser scharf und hinterlassen sehr saubere Oberflächen.
- Dreiecksverzahnung - Für Schnitte längs zur Faser. Die Zahnteilung variiert über die Länge, um den Anschnitt zu erleichtern und die Wirkung zu verbessern.
- Universalverzahnung - Eine Mischform der genannten Zahntypen, für Schnitte quer, längs und diagonal zur Faser.
Siehe auch
Kategorien:- Japanisches Handwerk
- Säge
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