- Jedlik
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Ányos István Jedlik [ˈaːɲoʃ ˈiʃtvaːn ˈjɛdlik] (ungarisch) auch Štefan Anián Jedlík oder Anton Štefan Jedlík (* 11. Januar 1800 in Zemné (ungarisch: Szimő); † 13. Dezember 1895 in Győr) war ein ungarischer Physiker, Naturwissenschaftler, Lehrer und Erfinder.
Lebenslauf
Seine Eltern, die einfache ungarische Bauern waren, schickten ihn auf das Benediktinergymnasium in Pressburg (heute: Bratislava). Als er das Gymnasium abgeschlossen hatte, trat er im Jahr 1817 in den Benediktinerorden ein und wurde mit 25 Jahren zum Priester geweiht. Zudem war er von 1831 bis 1839 als Lehrer in Pressburg tätig. Nach seiner Zeit in Pressburg übernahm er die Pflegschaft des Fachkabinetts im Gymnasium von Győr, wo er regelmäßig physikalische Experimente durchführte. Danach war er von 1840 bis 1879 Professor an der Universität von Budapest, bis er um 1880 in den Ruhestand ging. 1848 meldet er sich freiwillig zum Volkssturm. Als das Bombardement auf Pest begann, brachte er sein Experimentierausstattung in Sicherheit. Nach dem gescheiterten Freiheitskampf brachen schwere Zeiten für ihn an. Er hatte Schwierigkeiten seinen festen Patz im Leben zu finden. Obwohl er wieder lehren durfte, war es ihm nur erlaubt auf deutsch zu unterrichten.
Ein Cousin von Jedlik Ányos war Czuczor Gergely, ebenfalls Benediktinerpater und Literaturwissenschaftler (1800 bis 1866).
Erfindungen
1826 hat er, um seine Mitbrüder zu überraschen, Sodawasser hergestellt. Nach seinen Plänen wurde das erste Sprudelwerk erbaut. Leider war das Unternehmen bankrott gegangen und er konnte keinen finanziellen Nutzen aus seiner Erfindung ziehen.
Jedlik konstruierte 1829 einen Gleichstrommotor, der eine Urform des Elektromotors darstellt. Bereits 1853 erkannte er beim Bau einer Unipolarmaschine das dynamoelektrische Prinzip und entwickelte daraufhin 1861 eine Dynamomaschine.
Damit hat Jedlik bereits fünf Jahre vor Werner von Siemens und Charles Wheatstone das Dynamoprinzip entdeckt, doch blieb dies weitgehend unbekannt.
Die "Sammlung Von Weiher zur Geschichte der Technik" bestätigt die Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzips durch Jedlik noch vor 1866 durch Werner Siemens.[1]
Jedlik trat 1841 der Ungarischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft bei und wurde 1858 zum Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Seine Apparate wurden auch bei der Weltausstellung 1873 in Wien ausgestellt.
Auf der Wiener Weltausstellung im Jahr 1873 wurde er mit dem Preis "Fortschritt" ausgezeichnet, auf Grund der Empfehlung von Siemens.
Doch Jedlik war nicht nur an der Physik, sondern generell an den Naturwissenschaften interessiert, beispielsweise an der Chemie und der Medizin. So trug er maßgeblich zur Heilung von Cholerakranken bei, indem er sie mit künstlich hergestelltem Sodawasser behandelte.
Nachweise
- ↑ Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 3, Graz/Köln 1965, S. 92, Otto Mahr, Die Entstehung der Dynamomaschine, Berlin 1941, S. 81 - 83
Personendaten NAME Jedlik, Ányos ALTERNATIVNAMEN Jedlik, Ányos István KURZBESCHREIBUNG ungarischer Physiker und Erfinder GEBURTSDATUM 11. Januar 1800 GEBURTSORT Szimő STERBEDATUM 13. Dezember 1895 STERBEORT Győr
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