Jeffrey Dahmer

Jeffrey Dahmer

Jeffrey Lionel Dahmer, auch bekannt als The Milwaukee Monster, (* 21. Mai 1960 in Milwaukee, Wisconsin; † 29. November 1994 in Portage, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Serienmörder. Zwischen 1978 und 1991 tötete er mindestens 17 Männer und Jugendliche in Wisconsin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach mehreren Umzügen wohnten die Dahmers in Bath, Ohio. Dort entwickelte sich Jeffrey zu einem sehr scheuen und zurückgezogenen Jungen, sodass seine Eltern ihn regelrecht zu sozialen Kontakten zwingen mussten. Als Jeffrey zehn Jahre alt war, wurde seine Mutter aufgrund von Angstzuständen ins Krankenhaus eingeliefert. Von da an begann die Ehe seiner Eltern zu zerfallen. Als Teenager entwickelte Jeffrey eine neue Art von Neugier gegenüber Tieren. Er wollte wissen, wie sie innen aussahen, und sammelte in seiner Umgebung tote Tiere vom Straßenrand. In der Highschool begann er zu trinken. Im Jahre seines Highschool-Abschlusses wurde die Ehe seiner Eltern geschieden, woraufhin der Vater in ein nahegelegenes Motel zog. Seine Mutter zog mit Jeffreys kleinem Bruder Dave zurück nach Wisconsin. Jeffrey Dahmer lebte von nun an allein.

Seine Opfer fand Dahmer in Homosexuellenbars und im Strichermilieu. Er nahm sie mit zu sich nach Hause, um sie anschließend mit Schlafmitteln außer Gefecht zu setzen. Nachdem er seine Opfer getötet hatte, missbrauchte Dahmer ihre Leichen, aß Teile dieser und fotografierte diese Aktivitäten.

Die Köpfe, Gliedmaßen und andere Körperteile seiner Opfer bewahrte er in seinem Kühlschrank auf. Weiterhin experimentierte er mit Bohrungen in die Köpfe seiner noch lebenden Opfer, in die er Säure füllte. Er wollte sie damit zu willenlosen Sex-Sklaven machen, was ihm misslang und zum Tod seiner Opfer führte.

Seinen ersten Mord beging Dahmer 1978 an dem Anhalter Steven Hicks. Auf dem Weg zu einer Müllhalde, wo er sich der Leiche entledigen wollte, wurde er von der Polizei angehalten, die er jedoch mit einer Lüge wieder loswerden konnte. Im Herbst 1978 zog sein Vater wieder in das Haus ein und sagte ihm, er solle sich Arbeit suchen. Außerdem schickte er Jeffrey zu Treffen der Anonymen Alkoholiker, was jedoch wenig Wirkung bei ihm zeigte. Meist wurden Entscheidungen in seinem Leben von anderen getroffen. So schrieb ihn sein Vater auch bei der US-amerikanischen Armee ein, wo er nach der Grundausbildung in San Antonio, Texas zum Sanitäter ausgebildet wurde. Die Armee schickte Dahmer nach Deutschland, wo er wieder zu trinken begann. Daher wurde er vorzeitig unehrenhaft entlassen.

Nachdem sein Vater ihn wieder zu sich nach Hause geholt hatte und bemerkte, dass er die Probleme seines Sohnes nicht in den Griff bekam, schickte er Jeffrey zu dessen Großmutter nach West Allis, Wisconsin, wo er zeitweise wieder Fuß fassen und sogar Arbeit finden konnte. Später konnte eines seiner Opfer, der 14-Jährige Konerak Sinthasomphone, dessen Bruder Dahmer bereits ein Jahr zuvor misshandelt hatte, fliehen. Dahmer hatte wegen der Misshandlung eine Haftstrafe verbüßt; dennoch konnte er die durch eine Nachbarin alarmierten Polizisten mit Hilfe von Polaroids davon überzeugen, dass der Vierzehnjährige sein Liebhaber sei und einfach nur zu viel getrunken hatte. Die Polizisten, von der Volljährigkeit des Jugendlichen überzeugt, zogen ab. Gleich darauf ermordete Dahmer den Minderjährigen in seiner Wohnung.

Erst am 22. Juli 1991 wurden Dahmers Taten durch einen Zufall aufgeklärt, als ein weiteres seiner Opfer fliehen konnte. Die Polizei durchsuchte daraufhin Dahmers Wohnung und stellte neben 83 Polaroidfotos von Leichenteilen die Überreste von elf verschiedenen schwarzen jungen Männern sicher.

Dahmer wurde am 15. Februar 1992 in 15 Fällen für schuldig gesprochen und zu einer lebenslangen Haftstrafe in der Columbia Correctional Institution in Portage, Wisconsin verurteilt. Im August 1994 wurde er von Mithäftlingen in der Gefängniskapelle mit einer Rasierklinge angegriffen, was er jedoch überlebte. Als Dahmer am 29. November 1994 die Gefängnistoiletten putzte, wurden er und sein Mithäftling Jesse Anderson vom Mitinsassen Christopher Scarver mit einer Hantel erschlagen. Ironischerweise hatte Dahmer sein erstes Opfer Steven Hicks ebenfalls mit einer Hantel erschlagen. Der Mörder – ein Schwarzer – nannte Gott als „Inspiration“ für den Mord. Trotzdem wurde auch Rache als Motiv nicht ausgeschlossen, da Dahmer schwarze Opfer hatte und Anderson zwei Schwarze des von ihm selbst begangenen Mordes an seiner Frau beschuldigt hatte. Dahmers Hirn wurde der Wissenschaft zur Verfügung gestellt.

Siehe auch: Anthropophagie

Populärkultur

Dahmer wird in zahlreichen Liedern und Filmen erwähnt. Filme, die sich explizit mit ihm befassen, sind unter anderem:

  • The Secret Life: Jeffrey Dahmer (1993), Regie: David R. Bowen | Carl Crew als Jeffrey Dahmer
  • Dahmer (2002) Regie: David Jacobson | Jeremy Renner als Jeffrey Dahmer
  • Raising Jeffrey Dahmer (2006) Regie: Rich Ambler

Der Song 213 von Slayer setzt sich ebenfalls mit Dahmer auseinander.

Literatur

  • Jeffrey Dahmer von Don Davis, Heyne, Mchn. (1992)
  • Todeskult von Brian Masters, Rowohlt TB-V., Rnb. (1995)
  • Wer ist Jeffrey Dahmer? von Robert J. Dvorchak, Lisa Holewa Lübbe (1992)
  • The Jeffrey Dahmer Story: An American Nightmare (St. Martin's True Crime Library) von Don Davis, St. Martin's Press (1. November 1991)
  • Of Men and Monsters: Jeffrey Dahmer and the Construction of the Serial Killer von James R. Kincaid (Vorwort), Richard Tithecott, University of Wisconsin Press (1. Januar 1999)
  • The Shrine of Jeffrey Dahmer von Brian Masters, Hodder & Stoughton Ltd (18. November 1993)
  • A Father´s story von Lionel Dahmer, dem Vater von Jeffrey Dahmer
  • Zombie von Joyce Carol Oates; auf dem Leben von Jeffrey Dahmer basierender Roman, New York: Dutton (1995)
  • Der Zwang zur Serie von Hans Pfeiffer, Ullstein (04.2001); ISBN 3548362273

Einzelnachweise


Weblinks


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