- Jenzig
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Jenzig Höhe 385,3 m ü. NN Lage bei Jena Geographische Lage 50° 56′ 28″ N, 11° 38′ 7″ O50.94111111111111.635277777778385.3Koordinaten: 50° 56′ 28″ N, 11° 38′ 7″ O Gestein Muschelkalk Besonderheiten markanter Berg des Saaletals Der Jenzig ist ein markanter Muschelkalkberg in Jena.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Lage
Der Jenzig ist mit 385 m ü. NN einer der höchsten Berge des Gebiets und liegt nordöstlich des Stadtzentrums. Durch seine markante Form wird er als der „Hausberg“ der thüringischen Großstadt bezeichnet und ist eines der Sieben Wunder von Jena.
Auf der Kuppe steht das Jenzighaus, ein beliebtes Ausflugsziel mit hervorragender Aussicht über die Stadt.
Der Jenzig bildet das südwestliche Ende eines halbkreisförmigen Höhenzugs, des Hufeisens. Diese bewaldete Hochfläche verläuft vom Jenzig aus nach Osten, über einen Bogen ungefähr auf einer Höhe weiter nördlich und dann wieder nach Westen, wo der Alte Gleißberg mit der Kunitzburg das andere Ende bildet. „Im“ Hufeisen liegt ein kleines Nebental des Saaletals sowie die Dörfer und Jenaer Ortsteile Kunitz und Laasan.
Entstehung
Eigentlich ist der Berg eine kuppenartige und längliche Ausformung des Saaletalhangs. Der Fluss hat sich in den Kalkstein der Gegend eingearbeitet und so die typische Landschaft des Mittleren Saaletals hinterlassen.
Ur- und frühgeschichtliche Befestigungsanlage
Nach Ausweis der archäologischen Funde trug der Jenzig in der Urnenfelderzeit (ca. 1300 v. Chr. bis 800 v. Chr.) eine befestigte Höhensiedlung, die der umliegenden Bevölkerung Schutz bot. Sie wurde zwischen 1856 und 1891 durch Friedrich Klopfleisch in mehreren Ausgrabungskampagnen untersucht. 1936 gelangte ein bei Steinbrucharbeiten geborgener Hortfund in die ur- und frühgeschichtliche Sammlung der Universität Jena. Der fast 3,5 kg schwere Komplex setzt sich aus 28 Bronzeobjekten wie Hals- und Armringen, Spiralen, einer Schmuckscheibe, zwei Sicheln, einem Messer, einem Beil und einer Spiralplattenfibel zusammen. Er zeugt von den religiösen Opferpraktiken der Menschen in der späten Bronzezeit.
Befestigte ur- und frühgeschichtliche Höhensiedlungen, die nicht selten zur gleichen Zeit wie der Jenzig genutzt wurden, sind in der näheren Umgebung auch vom Alten Gleisberg bei Bürgel, dem Johannisberg bei Jena-Lobeda und dem Dohlenstein bei Kahla bekannt.
Der Name Jenzig leitet sich von dem slawischen „Jancko gora“ ab, welches Jenaer Berg bedeutet.[1]
Über viele Jahrhunderte waren die Hänge des Jenzigs eine bedeutende Weinlage.
Trivia
Die Jenaer Neofolk-Gruppe Forseti benannte ihr erstes Album nach dem Berg.
Im März 2010 wurde ein während eines Gastspieles des Zirkus "Aeros" in Jena geborenes Kamel, dessen Muttertier dem Tierbestand des Zirkus angehört, auf den Namen "Jenzig" getauft.
Weblinks
Quellen
- ↑ Linke, Franz und Bühner, Peter: Der Jenaer Weinbau in Vergangenheit und Gegenwart - Schriftenreihe der Städtischen Museen Jena
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