Jerimalai

Jerimalai
Tutuala (Osttimor)
Tutuala
Tutuala
Die Höhle Jerimalai liegt nahe Tutuala an der Ostspitze Timors

Jerimalai ist eine Kalksteinhöhle, nahe dem Ort Tutuala[1], an der Ostspitze Osttimors in der 2006 archäologische Funde gemacht wurden, die mehr als 42.000 Jahre alt sind (38.255±596 bp in Testschnitt A und 37.267±453 bp für Testschnitt B (Wk-17833). Das Alter der Fundstätte wurde anhand der Radiokohlenstoffdatierung ermittelt. Da diese Methode aber hier an ihre Nachweisgrenze stieß, könnte die Fundstelle auch älter als 42.000 Jahre sein. Damit fand die australische Archäologin Professor Sue O'Connor von der Australian National University die ältesten menschlichen Spuren auf den Inseln zwischen Südostasien und Australien.

Die steinzeitlichen Bewohner der Höhle ernährten sich von Schildkröten (vermutlich Chelonia mydas), Thunfisch und Riesenratten (vermutlich Coryphomys buehleri). Die Archäologen fanden Steinwerkzeuge und Muschelschalen (Nerita spp., Strombus spp., Trochus spp., Turbo sp.), die als Schmuck verwendet wurden. Die Werkzeuge ähneln den Funden, die dem Homo floresiensis zugeordnet werden, einem Vertreter der Gattung Homo, der bis vor 12.000 Jahren auf der nahgelegenen Insel Flores lebte. Die Bewohner von Jerimalai waren aber moderne Menschen (Homo sapiens), denn es konnten Anhaltspunkte für ihre fortgeschrittene Entwicklung nachgewiesen werden. So können Fische wie der Thunfisch nur in tiefen Gewässern gefangen werden und nicht in Ufernähe. Dafür sind aber Haken und Boote oder Flöße notwendig.

Die Funde erhärten die Theorie, dass sich der moderne Mensch auf der Südroute über die Kleinen Sundainseln von Asien nach Australien ausbreitete und nicht über die Nordroute über Borneo, Sulawesi und Neuguinea. O'Connor bezeichnet daher den Fundort als weltbedeutend. Frühere Funde auf den Inseln der Südroute waren deutlich zu jung, um diesen Ausbreitungsweg zu belegen.

Keramikfunde in den Testschnitten wurden auf 5500 bp datiert, die Ausgräberin beurteilt dieses überraschend frühe Datum jedoch nicht als völlig gesichert.

Quellen

Einzelnachweise

  1. CENTRE FOR ARCHAEOLOGICAL RESEARCH

Wikimedia Foundation.

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