- Jersey Devil
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Eine bekannte Legende aus dem US-Bundesstaat New Jersey berichtet vom Jersey Devil (engl. Teufel aus (New) Jersey), einem merkwürdigen Mischwesen aus einem Ort im Süden des Staates.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Der Teufel wird häufig als zweifüßige Kreatur mit Hufen an den Füßen, kurzen Armen und schmalen Flügeln beschrieben, obwohl das Aussehen je nach Geschichte variiert. Die Beine sind häufig von einem Pferd. Andere berichten von einem haarigen und affenähnlichen Tier, einem hundeähnlichen Monster oder einen „herkömmlichen Dämon“. In wenigen Geschichten erinnert er auch an ein Känguru. In einigen der ältesten Beschreibungen ist von einem hundeartigen Kopf, Widderhörnern und einem langen Hals die Rede. Seit geraumer Zeit werden im Raum von New Jersey allerdings alle möglichen nicht identifizierbaren Wesen, wie Bigfoot oder sonstige Mythen, die mit der ursprünglichen Legende nichts zu tun haben, als Jersey Devil bezeichnet.
Vergleiche
Der Jersey Devil wird oft mit dem mittelamerikanischen Chupacabra verglichen. Jedoch ist der Teufel nie als stachelig beschrieben worden. Es hat einige Fälle gegeben, in denen der Jersey Devil für Tiertodesfälle verantwortlich gemacht wurde, aber es wurden keine ungewöhnlichen Schnitte oder Organverluste vermerkt. Der Chupacabra wird traditionell nicht als zweifüßig dargestellt.
Legende
Der Legende nach soll der Teufel das 13. Kind von Mrs. Leeds, einer Bewohnerin der Pine Barrens, einer waldreichen Gegend in New Jersey, während der Mitte des 18. Jahrhunderts, gewesen sein. Mrs. Leeds hatte jedoch bereits 12 Kinder und soll deshalb bei der Schwangerschaft gesagt haben: I am tired of children! Let it be a devil! („Ich habe die Kinder satt! Lasse es einen Teufel werden!“). Angeblich soll der „Teufel“ nach der Geburt durch den Kamin entflohen sein.
Es gibt unterschiedliche Varianten der Legende. In einigen Geschichten ist der Teufel ursprünglich ein menschliches Kind gewesen, welches die Mutter in den Keller sperrte. Nach einer anderen Erzählung stand der Jersey Devil vor der Tür, soll dreimal geklopft haben und bat seine Mutter, ihn herein zu lassen, doch die Mutter wollte keinen Teufel und schickte ihn fort.
Eine andere Legende, abgesehen von der Leeds-Geschichte, schreibt die Geburt des Teufels einem Fluch zu, mit dem eine egoistische junge Frau belegt wurde, die sich weigerte, einem Zigeuner Nahrung und Unterschlupf zu gewähren.
In wieder einer anderen Version spielt die Geschichte in Eastville/NJ oder Leeds Point. Statt Mrs. Leeds wird in einigen Fällen auch Mrs. Shrouds genannt.
Das Shrouds-Haus, eine Blockhütte innerhalb der Pine Barrens, war angeblich der Geburtsort des Devils. Das Haus gibt es heute nicht mehr, soll aber bis mindestens 1952 noch gestanden haben.
Fakten
Von den vielen Versionen gibt es immer wieder Teile, die auf Tatsachen beruhen. In Leeds Point z. B. lebten tatsächlich ab dem Ende des 17. Jahrhunderts eine Familie namens Leeds. Interessant ist auch die Tatsache, dass gegenüber der Familie im Nachbarort eine andere Familie mit dem Namen Shrouds gab. Die beiden Familien trennte nur ein Fluss. Zu dieser Zeit war die Hexenverfolgung noch aktuell. Die angeblichen „Hufspuren“ kann man auf Spuren von Waldmäusen zurückführen, wenn diese sich hüpfend im Schnee fortbewegen. Dabei bilden sie eine nach hinten offene, u-förmige Spur, die in geringem Abstand und gerade verläuft. Da Mäuse auch über Hecken, Zäune und auf Dächer klettern können, erklärt dies auch die zuweilen seltsamen Fundorte der „Teufelsspuren“.
Spätere Sichtungen
Während die Leute von New Jersey Jahrzehnte danach noch an das Wesen glaubten, begann der Wahn auch in anderen Ortschaften. In New York wurden z. B. Anfang der 1840er Jahre Berichte über mysteriöse Tieropferfälle bekannt, die einem unbekannten Wesen nachgesagt wurden. In Philadelphia wurden Hufspuren entdeckt, die angeblich vom Jersey Devil stammen sollten. Die Beschreibungen angeblicher Augenzeugen waren oft sehr unterschiedlich und von der Größe her beschrieb man ihn meist nicht größer als 1,50 m. Sehr viele Sichtungen gab es aber auch im Westen Europas, besonders in England. Auch hier gab es Hufspuren, die über Häuser gingen. Weitere „Funde“ soll es in Lateinamerika und sogar in der Antarktis gegeben haben. Bei all diesen Fällen sollte man beachten, dass einige weit ins 20. Jahrhundert hinein gehen. Manche Augenzeugen gaben sogar an, dass sie auf den Jersey Devil geschossen hätten. Die örtliche Feuerwehr von New Jersey behauptet sogar, ihn mit einem Wasserstrahl von einem Haus gespült zu haben.
Weiteres
- Die Legende inspirierte den Namen der NHL-Hockeymannschaft New Jerseys, die New Jersey Devils
- Über den Jersey Devil wurde auch ein gleichnamiges Videospiel für die PlayStation veröffentlicht.
- Der Jersey Devil ist ein Gegner im Videospiel Castlevania: Order of Ecclesia.
- Auch bei „Akte-X“ gab es eine Folge mit dem Titel „Der Teufel von Jersey“, die allerdings von einem kannibalistischen Wildmenschen handelte und nichts mit dem eigentlichen Jersey Devil zu tun hatte.
- Ebenfalls gibt es einen Film über die Legende des Jersey Devils aus dem Jahre 1998 mit dem Namen The Last Broadcast. In dem Film handelt es sich um eine gespielte Reportage, bei der zwei Moderatoren der Sendung „Fact or Fiction“ herausfinden wollen, ob der Jersey-Teufel wirklich existiert.
- Unter anderem gibt es auch ein Lied von Coheed and Cambria mit dem Titel „Devil in Jersey City“.
- Außerdem existiert eine Tomatensorte mit bananenförmigen Früchten mit dem Namen Jersey Devil
Weblinks
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