- Jesús Malverde
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Jesús Malverde († 3. Mai 1909) ist ein mexikanischer Volksheiliger aus dem Bundesstaat Sinaloa, der als Schutzpatron der Drogenhändler verehrt wird. Er ist auch unter den Namen El Narcosanto und El Santo Bandido bekannt. Die römisch-katholische Kirche erkennt ihn nicht als Heiligen an.
Leben
Über die historische Person Malverdes ist wenig bekannt. Der Legende nach war er ein mexikanischer Räuber zur Zeit des Porfiriats, der ähnlich wie Robin Hood populär wurde, indem er die Reichen beraubte und die Armen beschenkte. Einer Theorie zufolge war sein wahrer Name Jesús Juárez Mazo, anderen Theorien zufolge hat er nie gelebt. Seine Person steht in der Tradition historischer Räuber wie Jesús Arriaga (Chucho el Roto), Heraclio Bernal (der Blitz von Sinaloa) und El Santañón.
Legenden zufolge soll der Gouverneur von Sinaloa ein beträchtliches Kopfgeld auf Malverde ausgesetzt haben, was einen Komplizen zum Verrat angestiftet habe. Nach einer anderen Version sei Malverde bei einer Schießerei mit der Obrigkeit verwundet worden, und sei daraufhin in die Berge geflohen, wo ihn die Sepsis ereilt habe. Dem Tod nahe, habe er sich ausliefern lassen, um seinen Komplizen das Kopfgeld zu verschaffen. Da der Gouverneur ein Exempel statuieren wollte, ließ er 1909 Malverdes Leichnam öffentlich aufhängen und zur Schau stellen. Malverde ist in Culiacán begraben, einem Brennpunkt des Drogenhandels in Nordmexiko.
Kult
Um Malverde rankt sich ein Kult, der auch vom regionalen Drogenkartell gefördert wird. Der Kreis seiner Verehrer erstreckt sich über kriminelle Kreise hinaus und umfasst neben der ländlichen Bevölkerung auch etwa Rechtsanwälte und Polizisten. Malverde wird oft in einem weißen Anzug und mit schwarzem Schnurrbart dargestellt, sein Konterfei wird als Amulett verkauft. An seinem Todestag, dem 3. Mai, findet jährlich in seiner Kapelle eine kultische Feier statt, bei der ihm Blumen und andere Opfer dargebracht werden.
Malverde ist eine Ikone zwischen Hegemonial- und Subkultur, wie sie im Narcodrama und dem Narcocorrido zum Ausdruck kommt, ein Symbol für patriarchale Unterdrückung, postkoloniale Verlassenheit und Kriminalität, die das Leben der sogenannten border people an der Kulturgrenze zwischen den USA und Mexiko kennzeichnen.
Literatur
- Paul J. Vanderwood: Juan Soldado. S. 214ff.
- O. Hugo Benavides: Drugs, Thugs, and Divas: Telenovelas and Narco-Dramas in Latin America. S. 140ff.
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