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Ignacy Ludwik Jeż (* 31. Juli 1914 in Radomyśl Wielki, Powiat Mielecki, Woiwodschaft Karpatenvorland, Polen; † 16. Oktober 2007 in Rom) war Bischof von Koszalin (Köslin) und Kołobrzeg (Kolberg) von 1972 bis 1992.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ignacy Jeż empfing am 20. Juni 1937 die Priesterweihe durch Erzbischof Stanisław Adamski. Von 1942 bis zur Befreiung durch die Amerikaner 1945 war Jeż im Konzentrationslager Dachau (Häftling Nr. 37196) interniert.
1960 wurde er von Papst Johannes XXIII. zum Titularbischof von „Alba Maritima“ ernannt. Die Bischofsweihe spendeten ihm am 5. Juni 1960 Stefan Kardinal Wyszynski und Bolesław Kardinal Kominek. 1967 wurde er zum Weihbischof im Erzbistum Breslau bestellt.
Papst Paul VI. ernannte ihn 1972 zum Bischof des Bistums Koszalin-Kołobrzeg. 1992 wurde seinem Rücktrittsgesuch im Alter von 77 Jahren von Papst Johannes Paul II. stattgegeben.
Wirken
Ignacy Jeż war einer der Wegbereiter der deutsch-polnischen Freundschaft. Er war der erste polnische Bischof, der mit dem Würzburger Kirchenjournalisten Helmut Holzapfel, der seinerseits ein unermüdlicher Wegbereiter deutsch-polnischer Verständigung gewesen ist, einen deutschen Priester als Ehrendomherrn in das Kapitel des wieder bzw. neu gegründeten Bistums Koszalin berief.[1]
Für sein umfangreiches Wirken wurde er mehrmals ausgezeichnet. Er war Ehrendomherr in Würzburg, erhielt den höchsten polnischen Orden Polonia Restituta und das Großkreuz des „Ordens der Wiedergeburt Polens“.[2]
2005 wurde er von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[3]
2006 wurde er im Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestages in Berlin mit dem Preis für Zivilcourage „für sein so mutiges Verhalten als junger Priester während der NS-Besatzung in Polen“ geehrt.[4]
Auf Antrag der Kinder erhielt er die internationale Auszeichnung als Kavalier des Ordens des Lächelns.
Papst Benedikt XVI. hat am 17. Oktober 2007 bei der Bekanntgabe neuer Kardinäle mitgeteilt, dass er auch Jeż ernennen wollte, dies aber durch dessen Tod am Vortag vermutlich an den Folgen eines Herzinfarktes verhindert wurde.[5]
Schriften
- Ignacy Jeż, Karl Hillenbrand, Marian Subocz: Licht und Dunkel, preiset den Herrn!, Echter Würzburg 2007, ISBN 3429029406
Quellen
- ↑ http://www.deutschesfachbuch.de/info/detail.php?isbn=3429029406&part=1&word=&PHPSESSID=sp...
- ↑ http://www.bistum-wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/information/medien/pressestelle/archiv/index.html?f_action=show&f_newsitem_id=15451
- ↑ http://www.ambasadaniemiec.pl/www/event_details.php?lg=de&ueid=91
- ↑ http://www.gemeinsinn.de/templates/tem_sta2.php?mmID=11&smID=&cdID=15
- ↑ http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=161578
Weblinks
- Literatur von und über Ignacy Jeż im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag von Ignacy Ludwik Jeż auf catholic-hierarchy.org
- „Ein Vorbild für die Menschen“, Erzbistum Würzburg 14. Juni 2007
- Radio Vatikan: „Der tote Kardinal: Ein Nachruf auf Ignacy Jeż“, 17. Oktober 2007
Vorgänger
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Bischof von Koszalin-Kołobrzeg
1972–1992Nachfolger
Czeslaw Domin
Personendaten NAME Jeż, Ignacy ALTERNATIVNAMEN Jeż, Ignacy Ludwik KURZBESCHREIBUNG Bischof des Bistums Koszalin-Kołobrzeg GEBURTSDATUM 31. Juli 1914 GEBURTSORT Radomyśl Wielki, Powiat Mielecki, Woiwodschaft Karpatenvorland, Polen STERBEDATUM 16. Oktober 2007 STERBEORT Rom
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