- Jimmy Ernst
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Jimmy Ernst (* 24. Juni 1920 in Köln; † 6. Februar 1984 in New York, NY; eigentlich Hans-Ulrich Ernst) war ein US-amerikanisch-deutscher Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jimmy Ernst war der Sohn aus der ersten Ehe des Surrealisten Max Ernst mit der Kölner Jüdin Luise Straus (Lou Straus). Die Verbindung der Eltern zerbrach nach wenigen Jahren, 1926 wurde die Ehe geschieden. Max Ernst ging mit seiner Geliebten Gala Éluard, der späteren Gefährtin und Frau von Salvador Dalí, 1922 nach Paris. Jimmy blieb bei seiner Mutter und Maja Aretz, der treuen Haushälterin aus der Eifel, in Köln.
Lou Straus baute sich eine erfolgreiche berufliche Existenz als Publizistin auf. Nach Hitlers Machtergreifung emigrierte sie nach Paris und verstand es auch, mit rheinischer Lebensfreude in der Emigration zu leben. Der Sohn besuchte seinen Vater oft in Paris, erstmals 1930, wo er mit vielen Surrealisten zusammentraf.
Jimmy Ernst ging 1938 nach Amerika und schlug sich dort zunächst als Gelegenheitsarbeiter durch. Anfang der 1940er Jahre begann er zu malen, löste sich aus dem Bannkreis seines berühmten Vaters und wurde in den USA als surrealistischer Maler bekannt. Ausstellungen in Amerika und Europa brachten ihm Anerkennung. Seine Werke sind auf etwa 80 Museen weltweit verteilt.
Lou Straus-Ernst verabschiedete sich von Jimmy 1938 mit den Worten: "Ich denke, ich werde hier auf dich warten. Hier in Paris sind alle meine Freunde". Nach ihrer Internierung 1939 im Camp de Gurs und dem vergeblichen Warten auf ihre Ausreisepapiere, versuchte Jimmy, seinen Eltern als Ehepaar ein Visum zu verschaffen; dazu hätten die beiden aber wieder heiraten müssen - ein Ansinnen, das Lou zurückwies. Max Ernst erhielt sein Visum 1941, Lou Straus-Ernst ging in die Haute Provence, wo sie sich in der Obhut des Schriftstellers Jean Giono sicher fühlte - bis zu ihrer Verhaftung und dem Abtransport nach Auschwitz 1944. Am 30. Juni 1944 verliert sich ihre Spur.
Jimmy Ernst heiratete Edith Brody im Januar 1947 und hatte zwei Kinder, Amy Louise (1953) und Eric Max (1956). Er erwarb 1952 die amerikanische Staatsbürgerschaft und lebte in New York City und East Hampton, NY. Kurz vor Erscheinen seiner Autobiographie starb er 1984 in New York.
Ausstellung
- 2011: Zwiebelfische – Jimmy Ernst Glückstadt /New York, Jimmy Ernst und seine Beziehung zum Glückstädter Druckhaus Augustin
Literatur
- Jimmy Ernst: A Not-So-Still Life, 1984 Originalausgabe
- Jimmy Ernst: Nicht gerade ein Stilleben. Erinnerungen an meinen Vater Max Ernst, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 1985,1988,1991,2000 (Orig. 1984), (auch als Taschenbuch), ISBN 3462021540
- Susanne Flecken: Luise Straus-Ernst. Ein Leben voller Farbe, in: Annette Kuhn und Valentine Rothe (Hg.), 100 Jahre Frauenstudium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Seminar für Geschichte und ihre Didaktik und Politische Bildung, Lehrgebiet Frauengeschichte), in Zusammenarbeit mit dem Hauptseminar 100 Jahre Frauengeschiche an der Uni Bonn, Dortmund, Edition Ebersbach, 1996, ISBN 3931782115
Film
Weblinks
- Literatur von und über Jimmy Ernst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gisela Schütte: Und Jimmy ging zum Bücherdrucken welt.de; 9. Januar 2011
- artnet.de: Jimmy Ernst
Kategorien:- Deutscher Maler
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