- Amorsbrunn
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Amorsbrunn ist eine Kapelle in der Stadt Amorbach in Unterfranken (Bayern), die über einer früheren Quellenkultstätte errichtet wurde. Die ältesten erhaltenen Bauteile stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die Quelle unter der Kapelle schüttet pro Sekunde vier Liter Wasser aus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Amorsbrunner Quellenkultstätte ist vermutlich römischen oder germanischen Ursprungs und wurde 734 n. Chr. vom heiligen Amor verchristlicht.
Bekannt wurde Amorsbrunn im 11. Jahrhundert, als der Amorbacher Mönch Theodorich von Fleury nach einer Gichtheilung in Amorbach der Stätte den Namen „Sancti amoris fons“ gab, was wörtlich übersetzt „Heilende Quelle der göttlichen Liebe“ bedeutet, da „amor“ klein geschrieben wird. Kirchenpatronin ist die Gottesmutter Maria.
Seit etwa 1443 weilte der in Rothenburg ob der Tauber geborene Weltpriester Johannes Keck für mehrere Jahre in der Abtei Amorbach. Er erklärte erstmals Amorbach zur Gründung eines hl. Amor, der nach dem Martyrologium in Münsterbilsen bei Maastricht in Limburg begraben ist. Um diese Deutung zu festigen, reiste Keck 1443/1444 in Begleitung eines Bauern Gerlach aus Neudorf mit Empfehlungsschreiben des Abtes an die Äbtissin von Münsterbilsen in die Niederlande. Sie brachten eine Anzahl von Reliquien des Heiligen, sowie genaue Beschreibungen bzw. eine Zeichnung, wie St. Amor dort dargestellt ist, zurück. 1446 wurde eine Statue des Heiligen gefertigt, die heute noch im Chor der Kirche links steht. Die Reliquien wurden in einem ebenfalls heute noch sichtbaren, mit einer Eisentür verschlossenen Schrein geborgen. Damals waren auch Reliquien der ebenfalls in Münsterbilsen verehrten hl. Landrada nach Amorbach gebracht worden. An sie erinnert ein Steinblock am Eingang mit dem sogenannten „Landradakreuz“, im Übrigen ist ihr Kult bei uns nicht heimisch geworden.
Amorsbrunn heute
Heute ist Amorsbrunn ein beliebtes Ziel für Wallfahrer und Pilger sowie ein in ganz Europa beliebter Heiratsort. Die Kapelle kann vom 1. Mai bis zum 30. Oktober zwischen 10:00 und 17:00 Uhr besichtigt werden.
Bildergalerie
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Der Altar (um 1500) mit einer Darstellung der Wurzel Jesse sowie Joachims und Annas, den Eltern Marias.
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Darstellung des Hl. Christophorus
Literatur
- Norbert Wand: Sancti Amoris fons. Die Einsiedelei und Wallfahrtskapelle Amorsbrunn bei Amorbach. In Ders.: Mittelalterliche Einsiedeleien, Quellheiligtümer und Wallfahrtstätten im Odenwald. Laurissa, Heppenheim 1995, ISBN 3-922781-51-9, S. 36f.
- Walter Hotz: Amorbacher Cicerone. Kunstgeschichtlicher Wegweiser durch Abtei und Stadt mit Amorsbrunn, Gotthard, Wildenberg, Waldleiningen und den Pfarrdörfern. 5. Aufl., Emig, Amorbach 1976.
Weblinks
Commons: Amorsbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- „Die Quellenkultstätte Amorsbrunn im Odenwald“ auf der Webseite heilige-quellen.de von Klaus Kramer
49.6484722222229.2005555555556Koordinaten: 49° 38′ 54″ N, 9° 12′ 2″ O -
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