Jimmy Olsen

Jimmy Olsen

Jimmy Olsen ist Haupt- und Nebenfigur einer Reihe von Comicpublikationen, die seit 1954 von dem US-amerikanischen Verlag DC-Comics veröffentlicht werden, so etwa der Comicserie Superman's Pal Jimmy Olsen (deutsch: „Supermans Kumpel Jimmy Olsen"). Er ist darüber hinaus eine Nebenfigur in den Comic-Reihen zu Superman und Lois Lane.

Inhaltsverzeichnis

Die Comicfigur Jimmy Olsen

Jimmy Olsen wurde ursprünglich als Nebenfigur für die Superman-Comics geschaffen. Erstmals vorgestellt wurde er als anonymer Redaktionsassistent (copy boy) in einer Geschichte in dem Heft Action Comics #6 von 1938. Der Autor dieser Geschichte, und Erfinder der Figur, war der Autor Jerry Siegel, der schon Superman selbst geschaffen hatte.

Das optische Design für Jimmy Olsen wurde von dem Siegels Compagnion, dem Zeichner Joe Shuster, entwickelt: Feste, seit den 1930er Jahren unverändert gebliebene optische Charakteristika der Figur sind Jimmy Olsens hellrote Haare, sein mit Sommersprossen übersätes Gesicht und seine jugendlich-verschmitzten Gesichtszüge. Bis in die 1970er Jahre wurde Olsen zudem praktisch immer ein grüner [!] Anzug mit Fliege an den Körper gezeichnet. Persönlichkeitszüge, die Olsen beständig aufweist, sind jugendlicher Optimismus, Leichtsinnigkeit und ein gewisses Maß an undurchdachter Voreiligkeit.

Der Name Jimmy Olsen wurde dem Kopierjungen aus Action Comics #6 in einer Folge der Radiosendung The Adventures of Superman verpasst, namentlich in der Folge vom 15. April 1940. In Superman #13 von 1941 wurde der Name Jimmy Olsen in die Superman-Comicgeschichten übernommen. In späteren Geschichten wurde enthüllt, dass Jimmy Olsens voller Name James Bartholomew Olsen lautet, während Jimmy Olsen sein Rufname ist.

Standard-Lebensgeschichte

James Olsen, genannt Jimmy, ist ein junger Knabe. Nach dem Verschwinden seines Vaters James Jacob Olsen, der seit seiner Teilnahme an einer geheimen Militärmission in Südostasien als vermisst gilt, wurde Jimmy von seiner Mutter Sarah alleine großgezogen.

Während seiner Schulzeit, in der er als begabt, aber auch als faul auffällt, arbeitet er als Photograph für eine Schülerzeitung. Außerdem schwänzt er häufig die Schule, um an der Universität von Metropolis Kurse zu besuchen. Nachdem die Reporter Lois Lane und Clark Kent vom Daily Planet auf ihn aufmerksam werden, erhält er eine Anstellung als Nachwuchsphotograph bei der Zeitung.

Bald darauf lernt Olsen Superman, den heldenhaften Beschützer seiner Heimatstadt, kennen. Zu der Begegnung kommt es, als ein Schulfreund von Jimmy in eine lebensgefährliche Situation gerät. Daraufhin bastelt Jimmy ein Ultraschallsignal, mit dem er die Aufmerksamkeit von Superman – dessen Gehör ultrasonische Signale wahrnehmen kann – erregt. Der Plan funktioniert, und Jimmys Freund kann gerettet werden. Superman zeigt sich von Jimmys Einfallsreichtum beeindruckt und erlaubt ihm, das Notsignal zu behalten, um ihn notfalls erneut zur Hilfe rufen zu können, ermahnt ihn aber, das Signal nur in Notfällen zu benutzten. Später verfeinert Olsen seine Erfindung und setzt die Schaltkreise als Mikrochip in eine alte Armbanduhr an. Mit dieser Signaluhr (signal watch) kann er fortan Superman jederzeit herbeirufen, wenn er Hilfe braucht.

Als Photograph beim Daily Planet begleitet Jimmy Lois Lane und Clark Kent regelmäßig bei ihrer Jagd nach Schlagzeilen. Während Kent und Lane Ereignissen als Reporter nachspüren und über diese Artikel schreiben, fängt Olsen sie mit seiner Photokamera ein und steuert die Bilder für die Artikel bei. Wichtige Bezugspersonen, mit denen Jimmy es dabei immer wieder zu tun bekommt, sind der junge Reporter Ron Troupe, sein bärbeißiger Chef Perry White, der raufselige Barkeeper und Ex-Boxer Bibbo Bibowski, der exzentrische Professor Hamilton und die abenteuerlustigen Newsboys. Bis in die 1990er Jahre tauchte zudem Lois Lanes Schwester Lucy Lane als Jimmys ewige Freundin immer wieder in den Abschnitten einer Superman-Geschichte, die von Jimmys Abenteuern handelt, auf. Nachdem die Liebelei der beiden knapp vierzig Jahre lang als gelegentlicher Sub-Plot (von den frühen 1950ern bis in die Mitte der 1990er Jahre) in die Superman-Hefte eingebaut wurde, wurde die Beziehung der beiden beendet. Lucy beginnt stattdessen eine Beziehung mit Ron Troupe, den sie später heiratet.

In den 1990er Jahren quittiert Olsen seinen Job beim Daily Planet zeitweise, um als Reporter für den Fernsehsender WGBS zu arbeiten, für den er als Mr. Action allerlei meist reißerische oder reißerisch aufgemachte Ereignisse begleitet.

Alternativversionen

Von Zeit zu Zeit werden alternative Interpretationen der Figur Jimmy Olsen präsentiert. So erscheint Jimmy Olsen in der Miniserie JLA: The Nail als Geisteskranker, der in klassischer Comicschurken-Manier versucht, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die Miniserie Superman: Red Son zeigt Jimmy Olsen dagegen als CIA-Agenten, der angesichts einer kommunistischen Bedrohung – durch einen Superman, der in der Sowjetunion aufgewachsen ist – zum amerikanischen Vizepräsidenten ernannt wird.

Superman’s Pal Jimmy Olsen

Superman’s Pal Jimmy Olsen (abgekürzt: SPJO) war eine sogenannte Spin-Off-Serie, die 1954 aus der populären Comicserie Superman hervorging. Im Mittelpunkt der Serie stand der junge Fotoreporter Jimmy Olsen, eine beliebte Nebenfigur der Superman-Serie, dessen skurrile und phantastische Solo-Abenteuer abseits von seinen Erlebnissen mit Superman „Superman's Pal Jimmy Olsen“ erzählte.

Die Serie ist im Bereich des Abenteuercomics angesiedelt, weist aber auch Elemente des Fantasy-Genres und insbesondere des komischen Unterhaltungscomics auf.

Veröffentlichungsgeschichte und Macher von SPJO

Die Auflage der Serie, deren erste Ausgabe im Oktober 1954 erschien, sank von Anfangs 450.000 auf zuletzt weniger als 200.000 Exemplaren pro Ausgabe, so dass die Serie schließlich im März 1974 mit der Ausgabe #163 eingestellt, beziehungsweise als eines von mehrerengleichrangigen Features in die Anthologie-Reihe „Superman Family“ eingegliedert wurde.

Zu den Autoren, die für die „Jimmy Olsen“ schrieben, zählen unter anderem der Science-Fiction-Schriftsteller Otto Binder, der Spezialist für „ausgefallene Geschichten“ Mort Weisinger und das Allround-Talent Jack Kirby. Mit der Erledigung der Zeichenarbeit für die Serie wurden unter anderem Künstler wie Jack Kirby, der Cartoonist George Papp, Sheldon Moldoff und der langjährige Superman-Stammzeichner Curt Swan betraut.

Die Handlung von SPJO

Jimmy Olsen ist ein verschmitzter junger Mann, der als Fotograf für die Tageszeitung „Daily Planet“ arbeitet. Außerdem ist Jimmy der selbst ernannte „beste Freund“ von Superman, dem Beschützer seiner Heimatstadt Metropolis. Alleine, oder zusammen mit Superman, erlebt Jimmy bei seiner Jagd nach sensationellen Geschichten und Bildern für den Planet allerlei unwahrscheinliche Abenteuer.

In den ersten sechzehn Jahren der Serie erzählte sie vor allem heiter-abstruse, in ihrem Stil ausgesprochen kindgerecht gemachte, Abenteuer- und Fantasy-Geschichten. In den späteren Jahrgängen der Serie weichen diese kindlichen Geschichten Stories, die einen gewissen Geist atmen.

Ein besonders häufiges Thema der Serie in der Phase der absurden Gimmick-Geschichten waren Jimmys routinemäßig erfolgten Verwandlungen in merkwürdige Wesen: So verwandelte er sich einmal in einen „Stachelschwein-Menschen“ (human porcupine), ein andermal in „Turtle Boy“-Olsen, dann in einen Werwolf (Werwolf-Olsen). Ursache für diese Verwandlungen sind meist absurde Unfälle, bei denen er mit radioaktiver Strahlung in Berührung kommt, außerirdische Seren trinkt oder ähnliches mehr. Weitere Verwandlungen zeigen, wie Jimmy einen üppig wuchernden Vollbart bekommt, und wie er sich vorübergehend in den Gummimenschen Elastic Lad verwandelt – als solcher betätigt er sich als Superheld nach dem Vorbild von Plastic Man und Elongated Man.

Andere häufige Inhalten der ersten Jahre der Serie waren Geschichten, in denen Jimmy mit unorthodxen Methoden versucht, sich einen Namen als Journalist zu machen, Geschichten in denen er sich Auseinandersetzungen mit anderen Photographen liefert und Geschichten, die seine strapazierte Beziehung zu der Stewardess Lucy Lane schildern.

In den letzten drei Jahren der Laufzeit von SPJO wurde die Serie in den serienübergreifenden Epos New Gods von Autor Jack Kirby eingegliedert. Während Kirby in den Serien Mister Miracle, Forever People und New Gods die Auseinandersetzungen von außerirdischen, gottgleichen Wesen auf den Planeten Apocolyps und New Genesis beschreibt, schildert SPJO Jimmy Olsens Auseinandersetzungen mit den auf der Erde stationierten Handlangern der bösen Götter von Apocolypse. So muss er sich mit der kriminellen Intergang herumschlagen, einem Verbrechersyndikat das den Boden für eine Invasion der Erde durch die Bewohner von Apokalyps bereiten soll und zu diesem Zweck mit allerlei futuristischen Waffen ausgestattet wird. Ferner bekommt Jimmy Olsen es mit den Schöpfungen des DNA Projects (auch Project Cadmus genannt) zu tun, einer Genforschungseinrichtung der US-Regierung, in der im Reagenzglas fremdartige Lebewesen aus außerirdischer DNA erschaffen werden, die sogenannten DNAliens. Unter diesen gewinnt er Freunde, wie den Telepathen Dubbilex und den Superhelden Guardian, dem Klon eines verstorbenen Superhelden der 1940er Jahre, sowie den pfiffigen Newsboys, einer Gruppe abenteuerlustiger Zeitungsjungs. Außerdem lernt Jimmy die Hairies, eine Gruppe von futuristischen Hippies kennen, die in einem hochhausgroßen Fahrzeug namens Mountain of Justice die Wild Area, ein verlassenes, von allerlei monströsen Kreaturen bewohntes Gebiet außerhalb von Metropolis bereisten. Häufige Feinde in den Kirby-Geschichten sind Bruno Mannheim und Morgan Edge, die Anführer der Intergang, der erratische Wissenschaftler und Kloningexperte Dabney Donovan, die Außerirdischen Simyan und Mokkari sowie Victor Volcanum.

Adaptionen

Jimmy Olsen ist bis heute in praktisch jeder Adaption des Superman-Stoffes in anderen Medien als den Comics verwendet worden. So wurde Jimmy Olsen als Charakter in Kinofilme, Fernsehserien und Computerspiele eingebaut. Ferner wurde Jimmy Olsen in verschiedener Form als Merchandising-Produkt vernarktet, so als Action-Figur oder als Motiv auf Postern, Kühlschrankmagneten oder Stickern.

In Kino- und Fernsehbearbeitungen des Supermanstoffes ist Jimms Olsen eine routinemäßig auftretende Figur. Seit den 1940er Jahren wurde Jimmy Olsen dementsprechend von einer ansehnlichen Zahl von Darstellern verkörpert: In der Fernsehserie The Adventures of Superman aus den 1950er Jahren übernahm Jack Larson den Part des Jimmy Olsen. In der Serie Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark aus den 1990er Jahren traten Michael Landes (1. Staffel) und Justin Whalin (ab der zweiten Staffel) als Jimmy Olsen auf. In der Mystery-Serie Smallville erscheint Aaron Ashmore in der Rolle von Jimmy Olsen. In den Superman-Serials der 1940er Jahren schlüpfte Tommy Bond in die Rolle des Jimmy Olsen. In den vier Superman-Filmen der 1970er und 1980er Jahren wurde die Rolle von Marc McClure übernommen. In dem jüngsten Superman-Film Superman Returns wurde Olsen von Sam Huntington gespielt.

In den Zeichentrickserien Superman: The Animated Series und Justice League Unlimited wurde Jimmy Olsen im US-amerikanischen Original von dem Schauspieler David Kaufman synchronisiert. In dem Zeichentrick-Film Superman: Doomsday lieh dagegen der Schauspieler Adam Wylie Olsen seine Stimme. Bei einem Gastauftritt in der Serie The Batman wurde Olsen von Jack Desera gesprochen.

Als Cyber-Charakter trat Jimmy Olsen in den Computer- und Konsolenspielen Superman (für NES und C64), Superman 64 (für N64) und Superman: Shadow of Apokolips (für Gamecube, PS2) auf.

Jimmy Olsen als Referenzmarke in der Popkultur

Jimmy Olsen ist – als eine weit über die Superman-Comicserie und sogar weit über das Medium „Comic“ an sich hinaus bekannte Figur – in vielfältiger Form in die US-amerikanische Popkultur eingegangen.

Die Band Spin Doctors widmete der Figur den Song Jimmy Olsen’s Blues (auf dem Album Pocket Full of Kryptonite).

Superman-Parodien und -Adaptionen haben zahlreiche Figuren hervorgebracht, die Jimmy Olsen nachempfunden sind, so Scrappy (in der Zeichentrickserie „Mighty Mouse“) oder Billy Friday (in der Comicserie Supreme). Der Charakter „Xander Harris“ in der Mystery-Serie Buffy – Im Bann der Dämonen wird innerhalb der Serie in mehreren Folgen als „ein Jimmy Olsen-Typ“ charakterisiert.

Zudem „arbeitete” der Freistilringer Corey Branson zeitweise unter dem Künstlernamen „Jimmy Olsen”.

Preise

Jack Kirby erhielt für seine Arbeit an den „Jimmy Olsen“-Comics den sogenannten „Shazam Award“ („Special Achievement By an Individual“), einen der bedeutendsten Preise der amerikanischen Comicindustrie.

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