- Joey Ramone
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Jeffrey Hyman (* 19. Mai 1951 in Manhattan; † 15. April 2001 in New York), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Joey Ramone, war der Sänger der Punkrockband Ramones. Er und sein Bandkollege Johnny Ramone waren die einzigen Bandmitglieder, die von der Gründung bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1996 zur festen Besetzung gehörten.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Joey Ramone wuchs in Forest Hills (New York) auf und besuchte dort, wie seine späteren Bandkollegen, die „Forest Hills High School“. Er war auffällig aufgrund seiner Körpergröße von 1,98m, seiner schmalen Statur, seiner Sehbehinderung und seiner langen schwarzen Haare, die meistens sein Gesicht verhüllten. Joey Ramone litt unter Zwangsstörungen.[1] So lief er zum Beispiel mehrmals eine Treppe hinunter, wenn er das Gefühl hatte, nicht alle Stufen oder Pfosten richtig erwischt zu haben, wodurch er nicht selten die Geduld seiner wartenden Bandkollegen auf die Probe stellte. Er hat nie geheiratet. Seine Mutter Charlotte förderte das Interesse an der Musik sowohl bei Joey als auch bei seinem Bruder Mitchell Hyman alias Mickey Leigh. Er nahm, seit er 13 Jahre alt war, Schlagzeugunterricht und war ursprünglich der Schlagzeuger der Ramones. Nachdem die Band feststellte, dass Dee Dee Ramone, der ursprüngliche Sänger der Ramones, nicht gleichzeitig singen und Bass spielen konnte, wurde Joey Ramone der Sänger der Gruppe.
Auf der Bühne war von Joey Ramones psychischen Problemen nichts zu spüren; er war dort nach Aussage seines Bruders ein anderer Mensch als im wirklichen Leben. Ihm wurde nachgesagt, er sei das „Herz und die Seele“ der Ramones. Seine Lieblingslieder der Band waren meistens die Balladen und Liebeslieder. C.J. Ramone nannte ihn den „Hippie der Gruppe“. Joey Ramone sprach mit Gitarrist Johnny Ramone lange Jahre kein Wort, nachdem dieser ihm die Freundin Linda ausgespannt hatte, die Johnny Ramone später heiratete. Sie waren zudem in politischen Dingen äußerst gegensätzlich, da Joey Ramone eher liberal eingestellt, Johnny Ramone hingegen den Konservativen zugetan war. Beide haben sich zu Lebzeiten nie wirklich versöhnt.
Joey Ramone starb am 15. April 2001 an einem Non-Hodgkin-Lymphom, an dem er offensichtlich schon seit längerer Zeit litt. Er wurde bereits Mitte der 90er Jahre in einer Spezialklinik in New York gesehen. Sein Tod war ein Schock und steht stellvertretend für das Ende einer musikalischen Ära. Unzählige Anerkennungen von Fans wie auch Musikern folgten.
Bono von U2 widmete Joey Ramone den Song In a Little While bei einem der Konzerte der Band im Rahmen der Elevation-Tour in Boston:
„So this is a song Joey Ramone loved. I played it to him while he was lying in his hospital bed a couple of months back. It was the last song Joey Ramone heard in his life here. And… that’s an amazing thing for somebody who grew up as a fan of Joey Ramone, I can tell you. Joey turned this song about a hangover into a gospel song I think, ’cause that’s the way I’ll always hear it now – through Joey Ramones ears.“
– Bono
Joey Ramones Soloalbum Don’t Worry About Me wurde 2002 veröffentlicht. Die elf Lieder auf diesem Album waren aus seinem Nachlass von 20 Stücken ausgewählt worden, die unverkennbar nach den Ramones klingen. Das Album beinhaltet die Single What a Wonderful World, eine Coverversion des Louis-Armstrong-Klassikers. Joey Ramone nahm die Stücke über einen Zeitraum von vier Jahren zusammen mit dem langjährigen Ramones-Produzenten Daniel Rey auf. In dieser Zeit litt er bereits unter seiner schweren Krankheit.
Im Text zu I Got Knocked Down (But I’ll Get Up) spürt man die Nähe zum Tod: „Sitting in a hospital bed, frustration going through my head… I, I want life, I want my life, it really sucks“.
Am 30. November 2003 wurde eine Straßenecke in New York – Bowery, Ecke 2nd Street – offiziell in „Joey Ramone Place“[2] umbenannt, die in der Nähe des CBGB-Club liegt, in dem die Ramones ihre ersten Erfolge feierten.
Diskografie
Mit den Ramones
- siehe Ramones#Diskografie
Solo
- I Got You Babe (Single mit Holly Beth Vincent, 1982)
- Don’t Worry About Me (2002)
- What a Wonderful World (Single, 2002)
- Christmas Spirit...In My House (EP, 2002)
Sonstiges
- The Independents: In for the Kill (Produzent, 1995)
- The Independents: The Independents (Produzent, 1998)
- Sibling Rivalry: In a Family Way (EP, 1994)
- Ronnie Spector: She Talks to Rainbows (Produzent, 1999)
- Helen Love: Love & Glitter Hot Days and Music (Gastsänger, 2000)
- Blackfire: One Nation Under (Produzent und Gastsänger, 2002)
Literatur
- Mickey Leigh with Legs McNeil: I slept with Joey Ramone – A Family Memoir. Biografie, verfasst vom jüngeren Bruder Joey Ramones, Mickey Leigh (englisch). Touchstone/Simon & Schuster, New York 2009. ISBN 978-0-7432-5216-4
Einzelnachweise
- ↑ Monte Melnick: On the Road with the Ramones, S. 150 ff. Sanctuary Publishing Ltd., London 2003. ISBN 1-86074-514-8
- ↑ Joey Ramone Place
Weblinks
Mitglieder: Joey Ramone | Johnny Ramone | Dee Dee Ramone | Tommy Ramone
Marky Ramone | Richie Ramone | Elvis Ramone | C. J. Ramone
Alben: Ramones (1976) | Leave Home (1977) | Rocket to Russia (1977) | Road to Ruin (1978) | It’s Alive (1979) | End of the Century (1980) | Pleasant Dreams (1981) | Subterranean Jungle (1983) | Too Tough to Die (1984) | Animal Boy (1986) | Halfway to Sanity (1987) | Brain Drain (1989) | Loco Live (1991) | Mondo Bizarro (1991) | Acid Eaters (1993) | Adios Amigos (1995)
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