Johann Hinrich Pratje

Johann Hinrich Pratje

Johann Hinrich Pratje (* 17. September 1710 in Horneburg; † 1. Februar 1791) war Generalsuperintendent der Herzogtümer Bremen und Verden und Historiker

Leben

Johann Hinrich Pratje wurde 1710 als Sohn eines Brauers geboren. Dieser konnte ihm nur ein kurzes Studium finanzieren, das Pratje an der Universität Helmstedt absolvierte. Er besuchte dort Vorlesungen des Kirchenhistorikers Johann Lorenz von Mosheim und belegte Vorlesungen über Philosophie und Geschichte, in denen er die Bedeutung intensiven Quellenstudiums kennenlernte.

Schon im Alter von 23 Jahren wurde er auf eine Pfarrstelle in seinem Heimatort Horneburg berufen, 1743 ins Pfarramt in Stade, wo er zweiter Pastor zu St. Wilhadi wurde. 1746 wurde er Konsistorialrat, 1749 dann zum Generalsuperintendenten der Herzogtümer Bremen und Verden berufen.

Seit Antritt der Pfarrstelle lassen sich erste historische Studien Pratjes nachweisen, er veröffentlichte zunächst aber theologische Schriften. Später gab eine eigene historische Zeitschrift heraus, die er aber nach Ausbruch des Siebenjährigen Krieges wieder einstellen musste. 1769 begann er seine Zeitschrift „Altes und Neues aus den Herzogthümern Bremen und Verden“ herauszubringen. In dieser wurden Beiträge zur Landesgeschichte und Quellentexte gebracht. Dabei kam ihm seine Position als Generalsuperintendent zugute, da er in dieser Position Zugriff auf Originalurkunden in Regierungs- und Kirchenarchiven hatte, die er so für seine Arbeiten nutzen konnte. Auch nutzte er die Generalkirchenvisitationen, die er alle sieben Jahre durchführen musste, um Quellen zu sichten und sich vor Ort ein Bild zu machen. Dafür, das seine historischen Studien fast nur Materialsammlungen und keine beschreibende Landesgeschichte darstellen, musste Pratje zu seiner Zeit teils heftige Kritik einstecken. Heute aber zeigen sie sich als äußerst nützlich, da viele Originalquellen verloren gegangen sind und sich nur in Pratjes Arbeiten erhalten haben.

Literatur

Weblinks

 Wikisource: Johann Hinrich Pratje – Quellen und Volltexte



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