Horneburg

Horneburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Horneburg
Horneburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Horneburg hervorgehoben
53.5094444444449.57512
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Stade
Samtgemeinde: Horneburg
Höhe: 12 m ü. NN
Fläche: 17,13 km²
Einwohner:

5.551 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 324 Einwohner je km²
Postleitzahl: 21640
Vorwahl: 04163
Kfz-Kennzeichen: STD
Gemeindeschlüssel: 03 3 59 027
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lange Straße 47 - 49
21640 Horneburg
Webpräsenz: www.horneburg.de
Bürgermeister: Hans-Jürgen Detje (CDU)
Lage der Gemeinde Horneburg im Landkreis Stade
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Über dieses Bild

Horneburg (plattdeutsch Hornborg) ist ein niedersächsischer Flecken im Landkreis Stade. Er liegt zwischen Buxtehude und Stade in den Elbmarschen (Altes Land) am Rande zur Geest.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der älteste bekannte Nachweis für eine Besiedlung des Horneburger Geestrandes am Urstromtal der Elbe kann noch heute auf einem archäologischen Lehrpfad durch einige Großsteingräber westlich von Gut Daudieck besichtigt werden. Die Gräber datieren in die Zeit um etwa 3500 v. Chr., wie Grabbeigaben auswiesen.

Die Geschichte des heutigen Fleckens Horneburg ist bis ins 19. Jahrhundert mit der der Burgmänner auf der Burg Horneburg eng verflochten. Zunächst werden um 1200 zwei Ritterfamilien in Urkunden als Zeugen genannt, nämlich die von Borch auf der Stader Geest und die Schulte von der Lühe im Alten Land. Sie sind, gemeinsam mit anderen Adelsfamilien der Umgebung Burgmänner auf der 1255 erbauten Horneburg. Im Schutze der Horneburg entstand die gleichnamige Ortschaft. 1311 wurde die Horneburg im Zuge der Gefangennahme Heinrich von Borchs, dem Isern Hinnerk, belagert und erobert. Während einer Fehde mit dem Bistum Verden und den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg wurde die Horneburg 1426 erneut belagert. Diese Belagerung musste allerdings erfolglos abgebrochen werden. Um 1500 löste sich die Wohngemeinschaft der Burg auf und die adeligen Familien bauten sich Gutshäuser außerhalb des Burggeländes. Der schwedische Generalleutnant Hans Christoffer von Königsmarck ließ die Burg 1645 abreißen.

In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in Horneburg ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. Es wurde im Oktober 1944 eingerichtet. Als erste Insassinnen wurden 300 jüdische Frauen und Mädchen aus den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück nach Horneburg gebracht. Sie leisteten Zwangsarbeit in den Valvo-Röhrenwerken, die ihren Betrieb im Juni 1943 aus Hamburg nach Horneburg verlegt hatten. Hinzu kamen Niederländerinnen aus Ravensbrück, die im Horneburger Hafen arbeiteten und für Erdarbeiten eingesetzt wurden. Im Februar 1945 wurden die jüdischen Insassinnen abtransportiert; ihr Schicksal ist ungeklärt. Neu hinzu kamen 300 Jüdinnen aus dem Außenlager Weißwasser des Konzentrationslagers Groß-Rosen, die Ende März ins Konzentrationslager Bergen-Belsen, das nur wenige der Frauen überlebten. Untergebracht waren die Häftlinge in Baracken im Bullenbruch; für die Wachmannschaften war eine Baracke im Krähenholz errichtet worden. Bewacht wurden die Frauen von weiblichen Angehörigen der SS; die Leitung hatte ein SS-Untersturmbannführer. [2]

Politik

Bürgermeister

Seit 2001 ist Hans-Jürgen Detje (CDU) Bürgermeister im Flecken Horneburg. Die vorherigen Bürgermeister waren:

Name Partei Amtszeit
Hans-Jürgen Detje CDU 2001 - heute
Klaus Graß SPD

Gemeinderat

Der Gemeinderat, der am 10. September 2006 gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen:

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Das Horneburger Wahlbündnis Aktiver, Unabhängiger Einwohnerinnen und Einwohner (AUE) hat im Gemeinderat eine gemeinsame Gruppe mit der CDU gebildet.

Wappen

Blasonierung: Das Wappen der Gemeinde zeigt einen Schild mit einer roten Burg auf goldenem Grund mit schwarzem Fuß; im schwarzen Fuß ein mit dem Mundstück nach rechts weisendes goldenes Horn.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Horneburg hat einen Halt der metronom-Züge Hamburg–Cuxhaven und der S-Bahn Hamburg auf der Niederelbebahn und liegt im Gebiet des Hamburger Verkehrsverbunds.

Südlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 73, nördlich verläuft die Bundesautobahn 26. Die Bundesstraße verbindet Hamburg und Stade, wie es auch die Autobahn später tun soll.

Söhne und Töchter des Fleckens

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Jürgen Bohmbach: Das KZ-Außenlager in Horneburg In: Heike Schlichting, Jürgen Bohmbach: Alltag und Verfolgung – Der Landkreis Stade in der Zeit des Nationalsozialismus, Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Stade Band 23, Stade 2003 ISBN 3-9806197-7-X, S. 51-52

Weblinks

 Commons: Horneburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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