Johann Schubert

Johann Schubert
Johann Andreas Schubert
Johann Andreas Schubert (DDR-Briefmarke, 1985)

Johann-Andreas Schubert (* 19. März 1808 in Wernesgrün; † 6. Oktober 1870 in Dresden) war ein deutscher Ingenieurwissenschaftler, Unternehmer, Professor für Maschinenbau und Bauingenieurwesen und Direktor der Technischen Bildungsanstalt Dresden.

Leben

Schubert, Sohn eines Tagelöhners, wuchs bei Pflegeeltern auf, die ihm eine solide Schulausbildung an der Thomasschule zu Leipzig, an der Garnisonsschule Festung Königstein und im Freimaurerinstitut Dresden-Friedrichstadt ermöglichten.

Er studierte Bauwesen (Baumeister, Architektur) an der Bauschule der Akademie der bildenden Künste zu Dresden und erhielt 1828 (mit zwanzig Jahren) eine Anstellung als Lehrer an der gerade gegründeten „Königlich-Technischen Bildungsanstalt Dresden“, die als Vorgänger der TU Dresden gilt.

Am 28. April 1832 wurde Schubert das Prädikat „Professor“ verliehen. Er ist der erste Lehrer der mathematischen und technischen Wissenschaften an der Technischen Bildungsanstalt Dresden und zugleich Lehrer der mathematischen Wissenschaften an der Bauschule der Akademie der bildenden Künste zu Dresden.

1836 erfolgte die Gründung der Maschinenbau-Anstalt Übigau, deren technischer Direktor und Vorsitzender des Direktoriums er wurde. Im gleichen Jahr war er Mitbegründer der Sächsischen Elbe-Dampfschifffahrts-Gesellschaft.

1837 Fertigstellung des ersten Dampfschiffs auf der Oberelbe („Königin Maria“), 1838 folgt der Dampfer „Prinz Albert“ – beides Konstruktionen von Schubert.

Im April 1838 kündigte Schubert seinen Vertrag beim Actien-Maschinenbau-Verein und wird wieder Hochschullehrer.

Am 8. April 1839 bei der Eröffnung der ersten deutschen Fern-Eisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Dresden fährt Schubert mit der von ihm konstruierten ersten funktionstüchtigen in Deutschland entwickelten und gebauten Dampflokomotive „Saxonia“ hinter dem offiziellen Zug her – der wird von zwei englischen Loks getrieben.

Am 31. Mai 1845 erfolgt die Grundsteinlegung für die Göltzschtalbrücke, die Schubert konstruiert hat. Schubert unternahm in Deutschland erstmals den Versuch, die Konstruktion von Brücken für die Eisenbahn mit theoretischen Berechnungen zu untersetzen. Mit über 26 Millionen Ziegelsteinen ist die Göltzschtalbrücke die größte Ziegelsteinbrücke der Welt: Sie ist 574 m lang und 78 m hoch und hat 81 Bögen. Am 15. Juli 1851 eröffnet, steht die Brücke heute noch, lediglich geringfügige Instandhaltungsmaßnahmen waren für die Belastungen des heutigen Eisenbahnverkehrs notwendig.

1868 scheidet Johann-Andreas Schubert aus dem Hochschuldienst aus. Am 6. Oktober 1870 stirbt er in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof der Matthäuskirche in der Friedrichstraße.

Zu seinen Ehren trägt ein Gebäude der TU Dresden in der Dresdner Südvorstadt den Namen Andreas-Schubert-Bau. Aus Anlass seines 200. Geburtstages veranstaltete die TU Dresden im Juli 2008 eine akademische Festveranstaltung und einen öffentlichen Schubert-Tag[1].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://tu-dresden.de/schubert_2008

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Schubert (Mediziner) — Johann Schubert (Pseudonym: Hans Deichelmann) (* 1906 in Würzburg; † 1951 in Lübeck) war ein deutscher Arzt und Hochschullehrer Leben Schubert studierte Medizin an der Julius Maximilians Universität Würzburg. 1932 approbiert und 1933 zum Dr. med …   Deutsch Wikipedia

  • Schubert (Familienname) — Schubert ist ein deutscher oder österreichischer Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Ernst Schubert — Johann Ernst Schubert, auch: Drusus Pruthenicus Westen (* 24. Juni 1717 in Elbing; † 19. August 1774 in Greifswald) war ein deutscher evangelischer Theologe. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Johann-Andreas Schubert — (DDR Briefmarke, 1985) Johann Andreas Schubert (* 19. März …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Andreas Schubert — (* 19. März 1808 in Wernesgrün; † 6. Oktober 1870 in Dresden) war ein deutscher Ingenieurwissenschaftler, Unternehmer, Professor für Maschinenbau und Bauingenie …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Andreas Schubert — J. A. Schubert, fondateur de la TU Dresde Naissance 19 mars 1808 Wernesgrün …   Wikipédia en Français

  • Johann Michael Vogl — Johann Michael Vogl, Lithographie von Josef Kriehuber, 1830 Johann Michael Vogl (* 10. August 1768 in Ennsdorf bei Enns; † 19. November 1840 in Wien) war ein österreichischer Sänger und Freund Franz Schuberts …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Baptist Mayrhofer — (* 3. November 1787 in Steyr, † 5. Februar 1836 in Wien) war ein österreichischer Dichter und enger Freund des Komponisten Franz Schubert. Leben und Werk Mayrhofer war der Sohn eines Gerichtsprokurators und war 1806–1810 Angehöriger des Stifts… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Chrysostomus Senn — (* 1. April 1795 in Pfunds; † 30. September 1857 in Innsbruck; Pseudonym: Bombastus Bebederwa) war ein politischer Lyriker des Vormärz. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Theodor Mosewius — auch Johann Theodor Mosevius (Geburtsname Moses ) (* 25. September 1788 in Königsberg; † 15. September 1858 in Schaffhausen, Schweiz) war ein deutscher Opernsänger, Cho …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”