Johann Andreas Schubert

Johann Andreas Schubert
Johann Andreas Schubert

Johann Andreas Schubert (* 19. März 1808 in Wernesgrün; † 6. Oktober 1870 in Dresden) war ein deutscher Ingenieurwissenschaftler, Unternehmer, Professor für Maschinenbau und Bauingenieurwesen und Direktor der Technischen Bildungsanstalt Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schubert, Sohn eines Tagelöhners, wuchs bei Pflegeeltern auf, die ihm eine solide Schulausbildung an der Thomasschule zu Leipzig, an der Garnisonsschule Festung Königstein und im Freimaurerinstitut Dresden-Friedrichstadt ermöglichten.

Er studierte Bauwesen (Baumeister, Architektur) an der Bauschule der Akademie der bildenden Künste zu Dresden und erhielt 1828 im Alter von 20 Jahren eine Anstellung als Lehrer an der gerade gegründeten „Königlich-Technischen Bildungsanstalt Dresden“, der Vorgängerin der TU Dresden.

Am 28. April 1832 wurde Schubert das Prädikat „Professor“ verliehen. Er war der erste Lehrer der mathematischen und technischen Wissenschaften an der Technischen Bildungsanstalt Dresden und zugleich Lehrer der mathematischen Wissenschaften an der Bauschule der Akademie der bildenden Künste zu Dresden. Im Jahr 1836 erfolgte die Gründung der Maschinenbau-Anstalt Übigau, deren technischer Direktor und Vorsitzender des Direktoriums Schubert wurde. Im gleichen Jahr war er Mitbegründer der Sächsischen Elbe-Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Im Jahr 1837 wurde die „Königin Maria“ fertiggestellt, zu dieser Zeit das erste Dampfschiffs auf der Oberelbe; ein Jahr später folgte der Dampfer „Prinz Albert“. Beide Dampfschiffe waren Konstruktionen Schuberts. Im April 1838 kündigte Schubert seinen Vertrag beim Actien-Maschinenbau-Verein und wurde wieder Hochschullehrer.

Grab Schuberts auf dem Inneren Matthäusfriedhof

Bei der Eröffnung der ersten deutschen Fern-Eisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Dresden am 8. April 1839 fuhr Schubert mit der von ihm konstruierten, ersten funktionstüchtigen, in Deutschland entwickelten und gebauten Dampflokomotive „Saxonia“ hinter dem offiziellen Zug her – dieser wurde von zwei englischen Loks getrieben.

Am 31. Mai 1846 erfolgte die Grundsteinlegung für die Göltzschtalbrücke, die Schubert konstruiert hatte. Schubert unternahm in Deutschland damit erstmals den Versuch, die Konstruktion von Brücken für die Eisenbahn mit theoretischen Berechnungen zu untersetzen. Mit über 26 Millionen Ziegelsteinen ist die Göltzschtalbrücke die größte Ziegelsteinbrücke der Welt: Sie ist 574 m lang und 78 m hoch und hat 81 Bögen. Am 15. Juli 1851 eröffnet, steht die Brücke heute noch, lediglich geringfügige Instandhaltungsmaßnahmen waren für die Belastungen des heutigen Eisenbahnverkehrs notwendig.

Im Jahr 1868 schied Johann Andreas Schubert aus dem Hochschuldienst aus. Am 6. Oktober 1870 verstarb er in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem Inneren Matthäusfriedhof, dem Evangelischen Friedhof der Matthäuskirche, in der Friedrichstraße.

Ehrungen

  • Aus Anlass seines 200. Geburtstages veranstaltete die TU Dresden im Juli 2008 eine akademische Festveranstaltung und einen öffentlichen Schubert-Tag[1].
  • Sowohl 1985, als auch 2008 erschienen Briefmarken zu Ehren Schuberts bzw. seiner Leistung.
  • An seinem Geburtshaus in Wernesgrün erinnert eine Gedenktafel an ihn.[2]

Literatur

  • Manfred Bachmann (Hrsg.): Prof. Johann Andreas Schubert - Wissenschaftler und Konstrukteur. In: Kleine Chronik großer Meister - Erzgebirger, auf die wir stolz sind. Teil 1, Druckerei und Verlag Mike Rockstroh, Aue 2000, S. 43-46
  • Thomas Hänseroth, Klaus Mauersberger: Schubert, Andreas. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 606 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://tu-dresden.de/schubert_2008
  2. Deutsche Fotothek

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