- Johanna Sebus
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Johanna Sebus (* 28. Dezember 1791; † 13. Januar 1809) aus Brienen bei Kleve am Niederrhein rettete bei einem Dammbruch zunächst ihre Mutter aus den Fluten des Rheins und kam dann ums Leben, als sie weiteren Menschen helfen wollte. Ihre Leiche wurde beim Abfließen des Wassers gefunden und auf dem Friedhof in Rindern beerdigt. 1872 wurde ihr Grab beim Bau einer neuen Kirche in das Gebäude integriert.
Postume Ehrungen
Im Jahr 1811 wurde ihr zu Ehren in Rindern-Wardhausen ein Denkmal errichtet. Gleichzeitig wurde ihr postum die Weiße Rose verliehen, eine Ehrung, die vom französischen Kaiser Napoleon I. anlässlich seiner Thronbesteigung am 2. Dezember 1804 gestiftet worden war. Diese Ehrung geht auf eine nordfranzösische Tradition zurück und sollte in allen Orten des napoleonischen Herrschaftsbereichs, zu dem auch Kleve gehörte, jedes Jahr an ein besonders tugendhaftes Mädchen verliehen werden. Neben einer Rose mit goldenen Blättern erhielten diese von einem Wahlgremium bestimmten Mädchen noch einen goldenen Ring und eine Aussteuer. Das Denkmal für Johanna Sebus trägt auf der einen Seite eine Inschrift in deutscher, auf der anderen Seite in französischer Sprache. Über der französischen Inschrift befindet sich eine auf dem Wasser treibende Rose aus weißem Mamor, umgeben von zwölf Sternen. Auch das Haus von Johannas Mutter Helene Sebus, geborene van Bentum, wurde im Auftrag der französischen Regierung wieder aufgebaut, was eine Tafel mit lateinischer Inschrift im nahe gelegenen Gasthof dokumentiert.
In Kleve erinnert das Johanna-Sebus-Gymnasium, das bis 1978 eine Mädchenschule war, in seinem Namen an die 17-jährige Heldin. Auch in Duisburg, dem Oberzentrum und der größten Stadt am Niederrhein, gab es bis Ende der 1970er Jahre ein Johanna-Sebus-Gymnasium, ebenfalls eine Mädchenschule.
In der unmittelbaren Umgebung ihres Heimatdorfes sind u.a. Straßen, Gasthäuser, Rettungsboote und die Grundschule von Rindern nach Johanna Sebus benannt. Johann Wolfgang von Goethe widmete Johanna Sebus 1809 eine Ballade, in der er ihren selbstlosen Einsatz und ihren dramatischen Tod beschrieb. Clemens Reinders erzählt ihre Geschichte in seinem Band „Der Mann, der Manhattan kaufte und andere Geschichten vom Niederrhein“.
Literatur
- Reinders, Clemens: Der Mann, der Manhattan kaufte und andere Geschichten vom Niederrhein. Mercator-Verlag, Duisburg 2000, ISBN 3-87463-286-5
- Gahlings, Karl: Johanna Sebus; Boss-Verlag, Kleve 1959, 2. Aufl. 1984, ISBN 3-922384-14-5
- Derksen, Johannes: Johanna Sebus. Die Heldin vom Niederrhein. Ein Roman. Herder, Freiburg 1954, sowie St.-Benno-Verlag, Leipzig 1956
- Voldenberg, Günter: Johanna Sebus 1809 – 2009. Eigenverlag, Kleve 2009
Weblinks
Commons: Johanna Sebus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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