Johannes Garcaeus der Jüngere

Johann(es) Garcaeus der Jüngere (* 13. Dezember 1530 in Wittenberg; † 22. Januar 1574 in Neustadt (Dosse)) war ein deutscher lutherischer Theologe und Astrologe.

Leben

Geboren als Sohn des Johannes Garcaeus der Ältere, besuchte er die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg und studierte an der Universität Wittenberg. Dort machte er sich vor allem mit Philipp Melanchthon bekannt und betrieb in seiner philosophischen Ausbildung besonders bei Caspar Peucer Mathematik. Nachdem er den akademischen Grad eines Magisters erworben hatte, begab er sich 1555 an die Universität Greifswald, wo er 1556 Professor an der philosophischen Fakultät wurde.

Um 1559 übernahm er in Greifswald das Amt des Pastors an der St. Jacobikirche, übernahm im Folgejahr das Dekanat der philosophischen Fakultät und wurde 1561 Superintendent in Neustadt. Nachdem er sich dort durch Vorlesungen in seinem Amt gehalten hatte, promovierte er am 29. Mai 1570 in Wittenberg zum Doktor der Theologie, verstarb aber nach kurzer Wirkungszeit im Alter von 43 Jahren.

Von ihm ist eine große Anzahl von Schriften bekannt geworden, die hauptsächlich mit theologischen Fragen beschäftigen und auch in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Vor allem ragten seine astrologischen Schriften hervor, die ihn in gewissen Kreisen berühmt gemacht haben. Ebenfalls sind von ihm metrologische Schriften bekannt.

Werkauswahl

• Tres Tractatus de Tempore, Wittenberg 1563-65
• De erigentis Figuris caeli, veräsicantionibus, revolutionibus & directionibus, 1556
• Metrovulogiam, 1568
• Harmonia de ratione institutionis scholasticae, 1565, 1588
• Methodus astrologiae, Basel 1570, 1576

Literatur

• Carl Bertheau: Garcaeus, Johann der Jüngere. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 370 f.
• Garcaeus, Joann. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 10, Leipzig 1735, Spalte 286.

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