Johannes Gratianus

Johannes Gratianus

Gratian, Magister Gratianus oder Gratianus de Clusio[1] ist der PND normierte Name), (* in Chiusi Ende 11. Jahrhundert; † vor 1160 in Bologna) gilt als Vater des Kirchenrechts. Er ist der Autor des um 1140 verfassten Decretum Gratiani, der einflussreichsten Sammlung des mittelalterlichen Kirchenrechts.

Über Gratian selbst ist wenig bekannt - dass er Kamaldulensermönch war, wird heute gern in das Reich der Legenden verwiesen. Ebenso wenig sicher ist der Vorname Johannes. Gratians Tätigkeit begann zu einem Moment, in dem der Lehrbetrieb der Rechtsschule in Bologna fest institutionalisiert war. Er lehrte dort Recht oder kanonisches Recht. Die Beschäftigung mit diesem Thema ließ es sinnvoll erscheinen, ein dem Corpus Iuris Civilis vergleichbares Standardwerk auch für das Kanonische Recht zu besitzen. Er selbst nannte sein später hauptsächlich als Decretum Gratiani bekannt gewordenes Werk Concordia Discordantium Canonum.

Literatur

  • Kerstin A. Jacobi: Der Ehetraktat des Magisters Rolandus von Bologna. Redaktionsgeschichtliche Untersuchung und Edition (= Schriften zur Mediävistik 3) Hamburg 2004 ISBN 3-830-01193-8.
  • Peter Landau: Gratian (von Bologna). In: Theologische Realenzyklopädie 14 (1985), S. 124-130 (Überblick mit weiterer Lit.)
  • Anders Winroth, The Making of Gratian's Decretum, Cambridge 2000.
  • H. Zapp: Gratian, in: Lexikon des Mittelalters Bd. 4, Sp. 1658

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Eintrag in der Deutschen Nationalbibliothek

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