- Johannes Weinrich (Volkskünstler)
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Johannes Weinrich (* 15. März 1793 in Uder; † 15. Oktober 1855 in Heiligenstadt) war ein deutscher Volkskünstler und Erfinder.
Leben
Er war der Sohn eines Kurschmiedes, der als Nebenverdienst ein kleines Gasthaus betrieb. Nach dem frühen Tod der Eltern absolvierte er bei seinem Vormund eine Schuhmacherlehre. Bereits früh zeigte er Interesse an der Musik. Er lernte als Autodidakt das Spielen der Flöte und später Klarinette.
Als er nach der Wanderschaft 1815 nach Heiligenstadt zurückkehrte, heiratete er die Tochter des wohlhabenden Handelsmannes Fontano und betrieb eine Schusterwerkstatt in der Stadt.
Er gilt als einer der Erfinder der Mundharmonika, die er selbst Psallmelodicon nannte. Daneben widmete er sich auch der Dichtkunst, kaufte den bei Heiligenstadt gelegenen Iberg, auf dem er einen Aussichtsturm errichten ließ.
Weinrich verunglückte 1855 tödlich auf seinem Grundstück am Iberg, als er anlässlich des Geburtstages des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. einen Mörser zündete, um mit dem Echo seine Gäste zu erfreuen. Als das Geschütz beim Schuss zersprang, traf ihn ein Stück der Kanone am Kopf, so dass er noch am Unfallort verstarb.
Ehrungen
Seine Zeitgenossen nannten ihn scherzhaft Hans Sachs II. und setzten ihm nach seinem Unfalltod einen Gedenkstein.
Literatur
- H. Daub: Johannes Weinrich. In: Mitteldeutsche Lebensbilder. 1. Band Lebensbilder des 19. Jahrhunderts, Magdeburg 1926, S. 134-141
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