Johannes von La Salle

Johannes von La Salle

Jean Baptiste de La Salle (* 30. April 1651 in Reims; † 7. April 1719 in Rouen) war ein französischer Priester, Pädagoge und Ordensgründer

Leben

Gemälde von Pierre Léger aus dem Jahr 1734

Er stammte aus einer adeligen Juristenfamilie und war der älteste Sohn von Louis de la Salle und Nicolle de Moet de Brouillet. Nach dem Wunsch seines Vaters sollte er ebenfalls Jurist werden, doch Jean entschied sich für einen geistlichen Beruf. Er wurde bereits am 7. Januar 1667 Domherr in Reims, studierte ab 1670 Theologie in Paris und wurde am 9. April 1678 zum Priester geweiht. 1680 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert.

Bereits 1679 gründete er für die Armen eine kostenlose Schule und nahm 1681 einige Armenschullehrer in seinem Haus auf. Er gab 1683 seine Stelle als Domherr auf und gründete am 25. Mai 1684 die Kongregation der Brüder der christlichen Schulen (Schulbrüder). In der Folge schuf er Realschulen, Sonntagsschulen, Erziehungsanstalten für verwahrloste Jugendliche sowie Lehrerseminare. 1688 eröffnete er die ersten Schulen in Paris.

Neu war, dass der Unterricht nicht einzeln sondern in einer Klasse erteilt wurde. Unterrichtssprache war nicht Latein sondern Französisch. Diese Neuerungen führten zu einer Änderung des gesamten französischen Unterrichtswesens.

Für die Schulbrüder schuf er 1692 in Vaugirard das erste Noviziat und stellte bis 1698 die Ordensregeln zusammen.

Er wurde 1888 selig und am 24. Mai 1900 heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 7. April. Seit 1937 ist er in Rom bestattet. Am 15. Mai 1950 erklärte ihn Papst Pius XII. zum Schutzpatron der Lehrer.

Literatur

  • Alfons Faber: Johannes von La Salle (1651-1719). Gründer der Ordensgemeinschaft der Schulbrüder. ein Leben für Gott und die Jugend. Provinzialat der Brüder der Christlichen Schulen, Wien 1981
  • Petronius Paltram: Pädagogik des hl. Johann Baptist de la Salle und der christlichen Schulbrüder. Herder, Freiburg i. B. 1911
  • Luke Salm: Und führte mich auf unmerkliche Weise. Das Leben des hl. Johannes von LaSalle und das Institut der Schulbrüder. EOS, St. Ottilien 1993, ISBN 3-88096-714-8
  • Konradin Zähringer: Die Schulbrüder des heiligen Johannes Baptist de La Salle. Paulusverlag, Freiburg/Schweiz 1962

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johannes Jaroslaw Marcinowski — (* 13. November 1868 in Breslau; † 13. Februar 1935 in Tübingen Waldhausen) war Arzt und Psychoanalytiker. Er promovierte in 1894 in Breslau. Von 1919 bis 1925 war er Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Marcinowski organisierte… …   Deutsch Wikipedia

  • Jean Baptiste de La Salle — (* 30. April 1651 in Reims; † 7. April 1719 in Rouen) war ein französischer Priester, Pädagoge und Ordensgründer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Baptiste de La Salle — Jean Baptiste de La Salle (* 30. April 1651 in Reims; † 7. April 1719 in Rouen) war ein französischer Priester, Pädagoge und Ordensgründer Leben Gemälde von Pierre Léger aus …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Baptist — Johann Baptist mit seinen Varianten ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Varianten 3 Bekannte Namensträger 3.1 Johann Baptist 3.2 Johann Baptista …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Bapt. de la Salle, V. (273) — 273V. Johannes Bapt. de la Salle, (7. April), Gründer der »Brüder der christlichen Schulen« (frères des écoles chrétiennes), wurde als der Sohn eines Justizbeamten zu Rheims im J. 1651 geboren. Ausgezeichnet fromm von Kindheit auf, trat er in den …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

  • Liste der Straßennamen von Wien/Floridsdorf — Straßen in Wien I. Innere Stadt | II. Leopoldstadt | III. Landstraße | IV. Wieden | V. Margareten | VI. Mariahilf | VII.  …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Pseudonymen — Hier ist eine Liste bekannter Pseudonyme. Inhalt und Konventionen Die Liste soll alphabetisch nach den Pseudonymen sortiert sein. Die Einträge sollen formatiert sein, um Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Namensverkürzungen (z. B. Rudi… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Entdeckern — Die folgende Liste führt möglichst umfassend Forschungsreisende auf, die auf die eine oder andere Art Neuland betreten haben und einen bleibenden Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte ausübten. Darunter sind auch Forschungsreisende zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Forschungsreisenden — Die folgende Liste führt möglichst umfassend Forschungsreisende auf, die auf die eine oder andere Art Neuland betreten haben und einen bleibenden Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte ausübten. Darunter sind auch Forschungsreisende zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Das Stundenbuch des Herzogs von Berry — Das Blatt „Mariä Heimsuchung“ im Stundenbuch des Herzogs von Berry Das Stundenbuch des Herzogs von Berry (französisch Les Très Riches Heures du Duc de Berry bzw. kurz Très Riches Heures) ist das berühmteste illustrierte Manuskript des 15.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”