- John Knox
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John Knox (* um 1514 in Gifford Gate bei Haddington, East Lothian; † 24. November 1572 in Edinburgh) war ein schottischer Reformator und Mitbegründer der Presbyterianischen Kirchen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Knox studierte Theologie und Rechtswissenschaften an der Universität St Andrews. Nachdem er die Niedere Weihe empfangen hatte, wirkte er als Hauslehrer in schottischen Hochadels-Familien, die der Reformation nahe standen. Danach schloss er sich George Wishart an. Nach dessen Hinrichtung 1546 war Knox einer der Anführer des Aufstands gegen Kardinal David Beaton. Anschließend verschanzte er sich zusammen mit den übrigen aufständischen Protestanten als Prediger im Schloss Andrews. 1547 wurden sie von den Franzosen gefangen genommen. Knox blieb zwei Jahre lang in Rouen in Galeerenhaft.
Nach seiner Befreiung wurde er 1549 Prediger in Berwick-upon-Tweed und 1551 in Newcastle-upon-Tyne. Ein ihm für den Fall seiner Rückkehr zum Katholizismus angebotenes Bistum lehnte er ab. Nach der Thronbesteigung der katholischen Königin Maria floh Knox im Januar 1554 nach Genf, wo er ein entschiedener Anhänger von Johannes Calvin wurde. Nachdem er in Frankfurt am Main und 1555 wieder in Schottland gewesen war, nahm er 1556 ein Predigeramt bei der englischen Gemeinde an. Damit wurde er zu einem Wegbereiter der calvinistischen Reformation, die fast die gesamte schottische Bevölkerung erfasste.
Nun erst verdammten die englischen Bischöfe den Abwesenden zum Feuertod. Knox aber verfertigte in dieser Zeit mit einigen Freunden eine englische Bibelübersetzung, die unter dem Namen Genfer Bibel bekannt wurde. Gleichzeitig mit dieser gab er 1558 einen „Zuruf“ an den Adel und die Reichsstände von Schottland (The appellation of John Knox and an admonition to England and Scotland) und die gegen alle katholischen Herrscherinnen Europas gerichtete Schrift The first blast of the Trumpet against the monstrous regiment of women heraus, die vor allem der Regentin von Schottland, Marie de Guise, und ihrer Tochter Maria Stuart schaden sollte.[1] Nachdem Elisabeth I. im Jahre 1558 Königin von England wurde, fand Knox sich in einem Dilemma wieder. Das Verhältnis zwischen Königin und Reformator blieb stets unterkühlt.
Im Mai 1559 kehrte Knox endgültig nach Schottland zurück. Dies geschah mit viermonatiger Verspätung, da Elisabeth ihm keine Reiseerlaubnis durch England erteilt hatte. Die schottische Regentin wiederum erklärte ihn sofort für geächtet, während das Volk ihn mit Begeisterung aufnahm. Als nach einer Predigt von Knox in Perth gegen die Bilderverehrung ein katholischer Priester sogleich eine Messe las, zerstörte die fanatisierte Menge Altäre, Bilder und Reliquien. Der Religionskrieg endete 1560, als die schottische Kirche in Lehre und Gottesdienst presbyterianisch wurde.
Als Maria Stuart nach dem Tode ihrer Mutter in ihr Geburtsland heimkehrte und an ihrem Hof den katholischen Gottesdienst einführte (1561), trat ihr Knox in einer Weise entgegen, die bewusst an das Auftreten von Elija gegenüber Jezebel erinnern sollte. Ein deshalb gegen ihn eingeleiteter Hochverratsprozess endete 1563 mit seiner Freisprechung, der im Sommer 1567 die Absetzung der Königin folgte. Auch daran war Knox wesentlich beteiligt. Marias Anhänger vertrieben ihn zwar 1571 aus Edinburgh, doch kehrte er nach Wiederherstellung der Ruhe zurück und blieb dort bis zu seinem Tod.
Statuen von John Knox stehen am Genfer Reformationsdenkmal und in der Edinburgher Kathedrale.
Literatur
- Frank Reiniger: John Knox. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 173–179.
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (englisch)
Weblinks
Commons: John Knox – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über John Knox im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jahn, Katrin: John Knox und der schottische Calvinismus auf www.geschichte-erforschen.de
Einzelnachweise
- ↑ J. Gordon Melton: Knox, John (c. 1514-1572). leader of the Scottish Reformation and founder of Presbyterianism. In: Encyclopedia of World Religions. Encyclopedia of Protestantism, Nr. 6, Facts of File, New York 2005, ISBN 978-0816054565, S. 327f.
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