- John Lobb
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John Lobb ist ein bekanntes Schuhmacher-Unternehmen in London.
Inhaltsverzeichnis
Gründung und Entwicklung des Unternehmens
Die Geschichte der Maßschuhmacherwerkstatt begann mit einem Unfall, bei dem sich John Lobb (1829-1895), Sohn eines Farmers aus Cornwall, ein Bein brach und nach einer missglückten Operation behindert war. Als Farmer nicht arbeitsfähig, erlernte er in London das Schuhmacherhandwerk. Nach Australien zur Goldsuche ausgewandert, fertigte er den Goldsuchern Stiefel mit hohlen Absätzen an, in denen sie ihre Nuggets verstecken konnten. Diese waren sehr erfolgreich, so dass er sich in Sydney als Schuhmacher niederließ. Auf einer Ausstellung errang er mit seinen Stiefeln eine Goldmedaille, die ihn anstachelte, ein wagemutiges Projekt zu starten. Er baute ein Paar Reitstiefel, die er in einer Lederschachtel unaufgefordert dem damaligen Prince of Wales in die britische Heimat sandte. Dieser ernannte ihn daraufhin zu seinem Schuhmacher, wodurch er 1863 das erste der mittlerweile drei „Royal Warrants“ (Prince of Wales, Duke of Edinburgh und Her Majesty the Queen) erhielt.
Der „Schuhmacher der Könige und König der Schuhmacher“, wie John Lobb genannt wird, kehrte nach London zurück und eröffnete 1866 sein erstes Londoner Geschäft, und 1902 auch eines in Paris. Die Jahre zwischen den beiden Weltkriegen entwickelten sich für den Nachfahren Eric Lobb äußerst schwierig. 1939 hätte er beinahe Konkurs anmelden müssen, wäre er nicht vom Kriegsdienst freigestellt worden. 1956 wurde Lobb als königlicher Schuhmacher bestätigt.
Jüngere Geschichte
Als das Pariser Geschäft geschlossen werden sollte, erwarb Hermès 1976 die Rechte am Namen und die Produktionsstätten, mit Ausnahme der Maßschuhwerkstatt in der St. James Street. Beide Unternehmen erfreuten sich bis 2004 der Synergien, die der Zusammenschluss förderte (so hat Hermes beispielsweise ein weltweites Vertriebsnetz für John-Lobb-Maß- und Konfektionsschuhe aufgebaut). Ein Urenkel des Gründers, John Hunter Lobb, sitzt im John Lobb betreffenden Aufsichtsrat von Hermès. Seit 1982 werden in der Lobb/Hermès Werkstatt in Northampton auch Goodyear-genähte Konfektionsschuhe hergestellt. John Lobb (London, St. James Street) stellt Maßschuhe und -stiefel aller Art für beide Geschlechter her.
Verwechslungsgefahr
Aufgrund der Namensgleichheit von John Lobb (London) und John Lobb (Paris) kommt es häufig zu Verwirrungen. Beide Unternehmen fertigen Maßschuhe an, beide führen so genannte Maßtage bei Schuhhändlern in verschiedenen Ländern und Städten durch. Obwohl die Maßschuhe beider Firmen mit der gleichen John-Lobb-„Unterschrift“ gekennzeichnet sind, zeigen nur die Londoner Schuhe auch die Warrants. John Lobb (London) hat keine Anproben bis zur Lieferung der Maßschuhe, anders bei John Lobb Paris. Die Pariser John-Lobb-Maßschuhe sind teurer als die von John Lobb aus London (dort kostet ein Paar ab 2000 GBP aufwärts - Reitstiefel kosten etwa doppelt so viel).
Unter dem Namen Lobb's existiert ferner eine italienische Schuhmarke.
Weblinks
Kategorien:- Schuhhersteller
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