- John William Atkinson
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John William Atkinson, auch Jack Atkinson (* Dezember 1923 in Jersey City, New Jersey; † 27. Oktober 2003) war ein US-amerikanischer Psychologe, der im Bereich der Verhaltens- und Motivationspsychologie forschte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Absolvieren der Schulzeit in New Jersey wurde Atkinson 1944 in die Air Forces aufgenommen, wo er im Zweiten Weltkrieg als Ausbilder für den Instrumentenflug von B-25-Bombern eingesetzt wurde.
Nach dem Krieg schloss Atkinson 1947 das Psychologiestudium an der Wesleyan University mit dem Mastertitel ab.[1] Seine Forschungstätigkeit wurde finanziell durch das Office of Naval Research unterstützt, die Promotion erfolgte 1950 an der University of Michigan, wo Atkinson während seiner ganzen Karriere tätig blieb.
Lehre
Seine wissenschaftlichen Publikationen befassten sich vorwiegend mit Fragen der Motivation und des Verhaltens. Zur Leistungsmotivation (siehe Leistungsmotiv) unterscheidet Atkinsons Theorie einen intrinsischen (um Ihrer selbst willen) Anteil und einen extrinsischen (Zusammenwirken von Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg) Anteil.[2]
Nach Atkinsons Risikowahl-Modell (1957) beeinflusst die „subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit“, wie man sich verhält, wenn man die Möglichkeit hat, verschiedene Schwierigkeitsgrade zu wählen: Zu leichte und zu schwierige Aufgaben können kein Gefühl der Befriedigung oder Enttäuschung auslösen, die meisten Menschen wählen daher Aufgaben mit einem subjektiv mittleren Schwierigkeitsgrad. Hoch leistungsmotivierte Personen verhalten sich eher nach diesem Prinzip, sie wählen ein realistisches Anspruchsniveau, während niedrig leistungsmotivierte auch Aufgaben wählen, die zu einfach oder zu schwierig für sie sind, also Aufgaben auf einem unrealistischen Anspruchsniveau.[2]
In späteren Schriften (1964) fasst Atkinson Leistungsmotivation als Ausgleich von Annäherungs- und Vermeidungstendenzen auf (ein Erwartung-mal-Wert-Modell). Ob man eine Leistung in Angriff nimmt oder nicht, hängt davon ab, ob „Hoffnung auf Erfolg“ (Folgegefühl Stolz) oder „Furcht vor Misserfolg“ (Folgegefühl Scham) überwiegt. Drei Faktoren beeinflussen die Tendenz, Erfolg anzustreben: das Erfolgsmotiv (eine Disposition), die intrinsische subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit (situationsabhängige Variable, vgl. oben) und der extrinsische Erfolgsanreiz (situationsabhängige Variable). In Analogie wird die Tendenz, Misserfolg zu vermeiden, aus dem MIsserfolgsmotiv, der subjektiven Misserfolgswahrscheinlichkeit und dem Misserfolgsanreiz erklärt.[2]
Auszeichnung
1979 erhielt Atkinson den Award for Distinguished Scientific Contributions, eine Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche Leistungen der American Psychological Association APA.[3]
Werke
- Motivational determinants of risk-taking behavior. In: Psychological Review, 64, 1957, S. 359–372.
- The dynamics of action (mit David Birch). New York: Wiley 1970, ISBN 0-471-03624-2
- Motivation and achievement (mit Joel O. Raynor). Washington DC: Winston 1974, ISBN 0-470-03626-5
- An introduction to motivation New York et al.: Van Nostrand 1964. Dt.: Einführung in die Motivationsforschung. Stuttgart: Klett 1975, ISBN 3-12-920210-2
- Personality, Motivation, and Action: Selected Papers. Greenwood Publ. 1983 (=Centennial Psychology Series), ISBN 0-275-90937-9
- Motivation, Thought, and Action (mit Julius Kuhl) New York: Praeger 1986 (=Praeger special studies), ISBN 0-275-92096-8
Siehe auch
Quellen
- ↑ Dozentenliste 1831–1961 der Wesleyan University
- ↑ a b c Walter Edelmann: Lernpsychologie. Psychologie Verlags Union, Weinheim, 6., vollst. überarb. Aufl. 2000, S. 252–258.
- ↑ APA: Preisträger des Award for Distinguished Scientific Contributions (englisch)
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