- Jonathan (Sohn Sauls)
-
Jonathan (nach den Loccumer Richtlinien Jonatan) war gemäß dem Alten Testament der Bibel der älteste Sohn von König Saul und der Schwager und beste Freund Davids. In der Konfliktgeschichte zwischen David und Saul spielt er eine wichtige Rolle.
Saul, selbst melancholisch und nach eigenem Empfinden erfolglos und ungeliebt, muss mitansehen, dass sowohl sein Sohn Jonathan[1] als auch seine Tochter Michal[2] David über alles lieben. Als Sauls Eifersucht auf David auch angesichts von dessen militärischen Erfolgen[3] bis zum Vernichtungswillen steigt, verrät Jonathan David die Pläne seines Vaters und schützt ihn so.
Jonathan fällt bei einer Schlacht gegen die Philister auf den Bergen Gilboa zusammen mit seinem Vater Saul. David stimmt bei der Nachricht davon eine ergreifende Totenklage an.[4]
Die biblischen Erzählungen über Jonatan finden sich im 1. Buch Samuel 13+14; 18,1–4; 19,1–7; 20; 31 und 2. Buch Samuel 1,17–27.
Bibelzitate
- ↑ Nach dem Gespräch Davids mit Saul schloss Jonatan David in sein Herz. Und Jonatan liebte David wie sein eigenes Leben. (1Sam 18, 1)
- ↑ Als Saul immer deutlicher erkannte, dass der Herr mit David war und dass seine Tochter Michal ihn liebte, fürchtete er sich noch mehr vor David. So wurde Saul für alle Zeit zum Feind Davids. (1Sam 18, 28f)
- ↑ Die Frauen spielten und riefen voll Freude: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend. Saul wurde darüber sehr zornig. Das Lied missfiel ihm, und er sagte: David geben sie Zehntausend, mir aber geben sie nur Tausend. Jetzt fehlt ihm nur noch die Königswürde. (1Sam 18, 7f)
- ↑ Weh ist mir um dich, mein Bruder Jonatan. Du warst mir sehr lieb. Wunderbarer war deine Liebe für mich als die Liebe der Frauen. (2Sam 1,26)
Literatur
- Markus Zehnder: Exegetische Beobachtungen zu den David-Jonathan-Geschichten. In: Biblica. Band 79, 1998, S. 153–179
- Emil G. Hirsch, M. Seligsohn, Solomon Schechter: Jonathan, Jehonathan. In: Jewish Encyclopedia. S 232f
- Enzo Cortese: Homosexuality In the Old Testament. In: Osservatore Romano. 26. März 1997, S. 10 [1]
- Robert A. J. Gagnon: David and Jonathan. In: The Bible and Homosexual Practice: Texts and Hermeneutics. Abingdon Press, Nashville 2001 S. 145-154, ISBN 0-687-02279-7
- Tom Horner: Jonathan Loved David: Homosexuality in Biblical Times. Seiten 15–39, ISBN 0-664-24185-9
- Daniel Helminiak: What the Bible Really Says About Homosexuality. Seiten 123–127, ISBN 1-886360-09-X
- Christopher Hubble: Lord Given Lovers: The Holy Union of David & Jonathan. ISBN 0-595-29869-9
- J. A. Thompson : The Significance of the Verb Love in the David-Jonathan Narratives in 1 Samuel. In: Vestus Testamentum. Band 24, Seiten 334–338
- Jonathan (Sohn Sauls). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Nicklas, Tobias: Jonathan (Sohn Sauls). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff., Zugriffsdatum: 26.02.2008.
Weblinks
- Literatur von und über Jonathan (Sohn Sauls) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
- Nicklas, Tobias: Jonathan (Sohn Sauls). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff., Zugriffsdatum: 26.02.2008.
Kategorie:- Person im Tanach
Wikimedia Foundation.