- Amt Schlieben (Kurfürstentum Sachsen)
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Das Amt Schlieben war eine Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentum Sachsen und war dem Kurkreis angegliedert. Es lag zu großen Teilen auf dem Gebiet des jetzigen Landkreis Elbe-Elster im Land Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ende des 12. Jahrhunderts brachten die Grafen von Brehna die nach einer Burg bei der Ortschaft Schlieben benannte adliche Herrschaft an sich. Schlieben bildete dann den östlichen Teil dieser Grafschaft. Von 1290 bis 1815 gehörte Schlieben als Bestandteil der Grafschaft Brehna zum Besitz der Herzöge und Kurfürsten von Sachsen. Nach dem Erlöschen der askanischen Kurlinie kam das Gebiet um Schlieben mit dem ganzen Herzogtum bzw. Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg 1423 an das Haus Wettin, bei dem es bis zur Katastrophe von 1815 als Teil des Kurkreises blieb. Der kurfürstliche Güterkomplex um Schlieben gehörte im Mittelalter zu den Gütern, deren Einkünfte für die Versorgung der Witwe des Kurfürsten bestimmt waren. Hieraus entstand dann im Laufe des 14. Jahrhunderts das Amt Schlieben, dessen territorialer Bestand seit dem Ende des 14. Jahrhunderts weitgehend unverändert geblieben ist. Amtssitz war das "große Dorf", seit 1606/16 die Stadt Schlieben. Der Justizamtmann in Schlieben und sein Kollege, der Amtsverwalter, waren in Gerichts- und Verwaltungsangelegenheiten nicht nur für den unmittelbaren kurfürstlichen Besitz im Amt zuständig, sondern auch als Steuer- und Aufsichtsbehörde über die - etwa 20 - Rittergüter (mit eigener Gerichtsbarkeit) im eigentlichen Amtsbezirk und in begrenztem Umfang auch für die lehnsrechtlich zur angrenzenden Niederlausitz gehörenden Mediatherrschaften Baruth und Sonnewalde der Grafen zu Solms-Laubach zuständig.
Für das Jahr 1800 wird eine Gesamtzahl von 7029 Einwohnern angegeben.
Bei der Teilung des Königreichs Sachsen auf dem Wiener Kongress im Frühjahr 1815 kam das Amt Schlieben wie der ganze Kurkreis an das Königreich Preußen. Durch die Verordnung vom 30. April 1815 wurde das Amt Schlieben dem Bezirk der neugebildeten "Regierung des Herzogtums Sachsen zu Merseburg" im Verbunde der Provinz Sachsen zugeordnet. Bei der Neugliederung der unteren Verwaltungsstufe wurde 1816 aus den Ämtern Schlieben, Schweinitz und Seyda der neue Kreis Schweinitz gebildet. Baruth und Sonnewalde wurden dagegen den brandenburgischen Kreisen Jüterbog-Luckenwalde bzw. Luckau verbunden, denen auch die auf der Karte erkennbaren nördlichen Exklaven Petkus sowie Heinsdorf, Wahlsdorf (auf der Karte "Waltersdorff") und Niebendorf bzw. Rüdlingsdorf zugewiesen wurden.
Bestandteile
Städte
Dörfer
Das Amt hatte 35 Dörfer und vier wüste Marken [1]
Einzelnachweise
- ↑ Heimatkalender für den Kreis Schweinitz 1922
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