- Joola (Schiff)
-
Die MV Le Joola war eine senegalesische Passagierfähre, die am 26. September 2002 vor der Küste Gambias kenterte. Das Unglück forderte offiziell 1863 Todesopfer, nur 65 Menschen überlebten. Erbaut wurde die Fähre in Deutschland auf der Germersheimer Schiffswerft in Germersheim.
Die Le Joola - benannt nach dem hauptsächlich in der Casamance ansässigen Volksstamm der Joola (auch "Djola") - war zuvor die wichtigste Fähre zwischen der Stadt Ziguinchor in der Region Casamance und der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Das 2087 BRZ- Schiff war 1990 in Dienst gestellt worden und für die Binnenschiffahrt bis 50 Seemeilen vor der Küste vorgesehen. Es war 79,5 Meter lang, 12,5 Meter breit und für 550 Passagiere, dreizehn Fahrzeuge und 250 Tonnen Fracht ausgelegt. Der Untergang führte zu einer politischen Krise in Senegal und zur Entlassung der Regierung durch Präsident Abdoulaye Wade.
Gemessen an der Anzahl der Todesopfern war der Untergang der Joola die zweitgrößte Schiffskatastrophe nach dem Zweiten Weltkrieg. Nur die Kollision der philippinischen Fähre Doña Paz mit dem Tanker Vector am 20. Dezember 1987 forderte mit insgesamt 4.386 Todesopfern eine höhere Anzahl an Opfer.
Erst drei Jahre später, am 11. November 2005, wurde mit der "Willis" erneute eine reguläre Schiffsverbindung zwischen Dakar und der Casamance in Betrieb genommen.
Am 12. September 2008 erließ der französischer Richter Jean-Noël Wilfrid internationale Haftbefehle gegen neun ranghohe senegalesische Amtsträger, darunter die ehemalige Premierministerin Mame Madior Boye, den Ex-Minister der Streitkräfte, den Ex-Minister für Verkehr sowie hohe Armee- und Marineangehörige, wegen mutmaßlicher Mitverantwortung für das Sinken der Fähre.[1]
Weblinks
- http://www.kassoumay.com/joola/
- http://www.grijalvo.com Joola - Una masacre africana (span.)
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.