- Josef Emler
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Josef Emler (* 10. Januar 1836 in Libáň; † 10. Februar 1899 in Prag), war ein tschechischer Archivar und als Historiker Professor an der Prager Universität
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Emler besuchte das Gymnasium in Jičín , studierte an der Wiener Universität Geschichtswissenschaften und war in den Jahren 1859 bis 1861 Mitglied des Institutes für österreichische Geschichtsforschung; anschließend Gymnasiallehrer in Prag. Durch Vermittlung von Frantisek Palacky wurde er Beamter am böhmischen Landesarchiv, seit 1864 am Stadtarchiv und war ab 1871 Stadtarchivar. Im Jahre 1864 war Josef Emler Mitarbeiter an der Rieger Enzyklopädie (Riegrův Slovník naučný), 1862 bis 1863 redigierte er die Texte zu Archäologische Denkmäler (Památky archeologické) von Karel František Vladislav Zapa. Er war Mitarbeiter in der Gesellschaft des vaterländischen Museums in Böhmen und von 1871 bis 1890 Redakteur der Zeitschrift des Museums. 1871 wurde Josef Emler Mitglied und Sekretär für die Königliche böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften . Im Jahre 1872 habilitierte er sich an der Universität Prag in dem Fach der historischen Hilfswissenschaft Archivkunde und wurde außerordentlicher Professor für Geschichtswissenschaften mit Vorlesungen und Übungen in deutscher Sprache. Im Jahre 1887, nach der Trennung der Karls-Universität in Prag 1882 in zwei Universitäten, eine mit deutscher und eine mit tschechischer Unterrichtssprache, wurde Josef Emler ordentlicher Professor an der tschechischen Universität und lehrte in tschechischer Sprache.
Wirken
Emler schätzte die editorischen und historischen Arbeiten des František Palacký und war bestrebt, sein Nachfolger zu werden. Unter Fachleuten sind seine Publikationen bekannt und werden als Quelle geschätzt. Emler schrieb Artikel für die Zeitschriften Politik (Politika) und Nationalblätter (Národní listy) und arbeitete bei Svatoborm, Matice česká und im Geschichtlichen Verein mit. Als Mitarbeiter im Landesarchiv, später im Prager Archiv, erarbeitete er umfangreiche quellenkundliche Werke zur böhmischen Geschichte und setzte die Arbeit des Karel Jaromír Erben an der weiteren Herausgabe der Regesta fort. In den Auseinandersetzungen über die Echtheit der Grünberger Handschrift und der Königinhofer Handschrift stand er an der Seite der Befürworter ihrer Echtheit.
Publikationen von Josef Emler
- Reliquiae tabularum terrae regni Bohemiae, 2 Bände 1870 bis 1872
- Regesta Bohemiae et Moraviae, Band 2 1882; Band 3 1890; Band 4 1892
- Rukovět chronologie křesťanské
- Průvodce po radnici staroměstské
- Die Kanzlei der böhmischen Könige Přemysl Ottokars II. und Wenzels II. und die aus derselben hervorgegangenen Formelbücher
- Fontes rerum Bohemicarum
- Českomoravská regesta
- Pozůstatky desk zemských království českého roku 1541 pohořelých
- Deset urbářů českých z doby před válkami husitskými
- Sněmy české
- Regesta imperii
- Libri confirmationum ad beneficia ecclesiastica pragensem per archidiocesim, I.-X., 1865-1889
Literatur
- Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum von Heribert Sturm, Band 1 ( A - H ), Seite 310, Oldenbourg Verlag München Wien 1979 ISBN 3-486-49491-0
- Berthold Bretholz: Emler, Josef. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 353 f.
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 - 1950, Band 1 1957.
- Ottův slovník naučný , Band 8.
- Lebensbilder zur Geschichte der böhmischen Länder Band 1, 1974, Seite 171f.
Weblinks
- Irena Veselá: Josef Emler (1836-1899) (tschechisch)
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