- Josef Jarno
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Josef Jarno, eigentl. Josef Kohner (* 24. August 1866 in Budapest; † 11. Jänner 1932 in Wien) war ein österreichischer Schauspieler und Theaterdirektor. Er war der Bruder des zwei Jahre jüngeren Georg Jarno, eines Opern- und Operettenkomponisten.
Leben
Jarno debütierte 1885 am Kurtheater Bad Ischl, Oberösterreich. Die folgenden 14 Jahre gastierte er hier jeden Sommer.
1897 wurde das Sommertheater Bad Aussee eingeweiht und Jarno zu seinem ersten Direktor berufen. Er gab zwei Jahre später dieses Amt auf, als er 1899 nach Wien ging, um die Leitung am Josephstädter Theater zu übernehmen.
Dort konnte Jarno seine Ideen vom modernen Drama realisieren, indem er Henrik Ibsen, August Strindberg, Arthur Schnitzler und George Bernard Shaw auf die Bühne brachte und mit seinen populäreren Produktionen quersubventionierte. Hier wirkte Jarno bis 1923 und heiratete die Schauspielerin Hansi Niese.
Die deutschsprachige Erstaufführung von Ferenc Molnárs Vorstadtlegende Liliom (1913) mit Jarno in der Titelrolle des auf Abwege geratenen Schaustellers begründete den Welterfolg des Stücks.
1905 kaufte Jarno das Fürst-Theater und leitete es parallel mit dem Josefstädter Theater. Von 1925 bis 1931 war Jarno Direktor des Wiener Renaissancetheaters. In der Spielzeit 1928/29 hatte er diese Funktion auch am Carltheater. Daneben führte er zwischen 1921 und 1930 in den Sommermonaten das Ischler Kurtheater. Außerdem förderte er Schriftsteller durch Soireen, Lesungen und ähnliche Veranstaltungen.
Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 C, Nummer 4).
Literatur
- Hilde Haider-Pregler: Jarno, Josef. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, S. 357 f.
- Jarno Josef. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 83.
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