- Bad Aussee
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Bad Aussee Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Liezen Kfz-Kennzeichen: BA Fläche: 82,04 km² Koordinaten: 47° 37′ N, 13° 47′ O47.6113.782777777778659Koordinaten: 47° 36′ 36″ N, 13° 46′ 58″ O Höhe: 659 m ü. A. Einwohner: 4.883 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 59,52 Einw. pro km² Postleitzahl: 8990 Vorwahl: 03622 Gemeindekennziffer: 6 12 07 NUTS-Region AT222 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 48
8990 Bad AusseeWebsite: Politik Bürgermeister: Otto Marl (SPÖ) Gemeinderat: (2010)
(25 Mitglieder)Lage der Stadt Bad Aussee im Bezirk Liezen (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bad Aussee ist eine Kurstadt mit 4883 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) in der Steiermark, im Salzkammergut, Bezirk Liezen, Expositur Aussee, Österreich. Bad Aussee gilt als der Hauptort des Ausseerlandes bzw. des Steirischen Salzkammergutes.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Bad Aussee bildet den geographischen Mittelpunkt Österreichs (Mittelpunktstein im Stadtkurpark), liegt am Zusammenfluss der Quellflüsse der Traun und verdankt seine Entstehung dem Salzbergwerk bei Altaussee und den damit verbundenen Salinen (noch vor 1300). Weiter ist Bad Aussee mit Oberösterreich über zwei Pässe verbunden, dem Pötschenpass und dem Koppenpass.
Katastralgemeinden sind Bad Aussee, Obertressen, Reitern und Straßen.
Ortschaften: Markt, Obertressen, Lerchenreith, Reitern, Sarstein, Anger, Eselsbach, Gallhof, Gschlößl, Reith und Unterkainisch
Bei der Volkszählung 2001 hatte Bad Aussee 5086 Einwohner.
Geschichte
Die erste urkundliche Nennung des Namens aussee erfolgte im Jahr 1265. Bis ins 15. Jahrhundert war das Salzkammergut samt Aussee und dem Ausseerland direktes Eigentum des Kaisers (Kammergut). Durch einen Streit bezüglich des Salzabbaus kam das Ausseerland an die Steiermark. Eine Religions-Reformations-Kommission setzte im protestantisch gewordenen Ausseerland ab 1599 die Gegenreformation durch.
1850 erfolgte die Errichtung eines k.k. Bezirksgerichtes, Steueramtes und Gendarmeriepostens. 1868 wurde Aussee zum Kurort erklärt[1], 1877 folgte die Eröffnung der Salzkammergutbahn. 1911 erhielt Aussee den Titel „Bad“. Während der Zeit des Anschlusses Österreichs wurde das Ausseerland in die Verwaltungseinheit Oberdonau (Oberösterreich) ausgegliedert. 1942 wurden die bisher selbständigen Gemeinden Reitern und Strassen sowie der Ortsteil Obertressen der Gemeinde Grundlsee zu Bad Aussee eingemeindet. Am 1. Juli 1948 kam der Ort zurück an die Steiermark. Mit Beschluss der Steirischen Landesregierung vom 22. November 1993 erfolgte 1994 die Stadterhebung. Die zahlreichen Villen der Region, die meisten von ihnen wurden im 19. Jahrhundert erbaut, zeugen vom Reichtum des steirischen Salzkammerguts.
Politik
Bürgermeister ist Otto Marl (SPÖ). Der Gemeinderat mit 25 Mitgliedern setzt sich wie folgt zusammen: 12 SPÖ, 10 ÖVP, 2 FPÖ, 1 Grüne
Wappen
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1994.
Wappenbeschreibung: In geteiltem Schild oben in Rot nebeneinander zwei an den Rändern gekerbte goldene Salzkufen, unten in goldgeflutetem Blau ein links schwimmender goldener Saibling.[2]Stadtpartnerschaften
- Plaisir im französischen Département Yvelines, seit 1981
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Der Kammerhof war der Amtssitz der Salzverweser. Der Bau wurde vor 1200 begonnen. Das Gebäude ist heute ein Heimatmuseum mit den Schwerpunkten Tracht, Volksmusik, Brauchtum, Salzgewinnung, Fossilien und Höhlenkunde. Eine Besonderheit des Kammerhofs ist der Kaisersaal mit seinen Freskomalereien, in dem Kaiser Friedrich III. und Kaiser Maximilian übernachtet haben.
2005 wurde in Bad Aussee die steirische Landesausstellung unter dem Motto „Narren und Visionäre – mit einer Prise Salz“ veranstaltet. Der Titel spielt auf das vielfältige Brauchtum an, so die Trommelweiber während des Faschings.
Zu den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden gehört die Alte Salzmühle, deren Bau vor 1500 begonnen wurde. Eine Besonderheit ist die Sgraffito-Dekoration, die aus der Zeit um 1600 stammt. Im 18. Jahrhundert gehörte das Gebäude dem aus Bad Aussee stammenden Josef Fröhlich, der am Hof von August dem Starken, dem König von Sachsen, Taschenspieler wurde.
Kirchen
In Bad Aussee findet man zwei römisch katholische und eine evangelische Kirche.
Sehenswert sind die Pfarrkirche St. Paul, erstmals erwähnt um 1300, mit einer gotischen Marienstatue vom Typus „Schöne Madonna“ und einem Sakramentshäuschen aus dem frühen 16. Jahrhundert, außerdem die „Heiligen Geist Kirche“, die dem ehemaligen Salinenspital als Kapelle diente, mit einem von Kaiser Friedrich III. gestifteten Flügelaltar.
Sonstiges
Im Frühjahr 2005 wurde die über dem Zusammenfluss der Grundlseer- und Altausseertraun errichtete begehbare Brücke in Form eines Mercedes-Sternes eröffnet, die Mercedes-Brücke.
Sehenswert ist auch der Chlumeckyplatz (auch Oberer Markt). Hier findet einmal wöchentlich (Ende März bis Ende November) ein kleiner Markt statt.
Einladend ist zudem auch der Kurpark. In diesem Park befinden sich ein bunter Fisch-Brunnen und das Erzherzog-Johann-Denkmal. Bad Aussee wird im allgemeinen als der geografische Mittelpunkt Österreichs genannt, der Mittelpunkt-Stein steht ebenfalls im Stadtkurpark.
Bad Aussee erhielt den Titel Alpenstadt des Jahres 2010. Bad Aussee wird damit als Mittlerin zwischen Stadt und dem Umland im Salzkammergut und für ihre aktive Wahrnehmung der Alpenkonvention ausgezeichnet.[3]
Sport
Wichtigster Vertreter des Ausseer Sports war der Fußballklub SV Bad Aussee. Dieser 1932 gegründete Verein stieg im Jahr 2007 von der Regionalliga Mitte in die Erste Liga auf, und feierte damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Heimstadion ist das Panoramastadion in der Nähe des Bahnhofs. Präsident des SV Bad Aussee ist der deutsche Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt. Der SV Bad Aussee ist der größte Werbeträger der Stadtgemeinde Bad Aussee mit einem Werbewert von etwa 1,9 Millionen Euro. Nach Ausgleich und Auflösung des Vereines entstand in Kooperation mit dem FC Altaussee der FC Ausseerland als neuer Verein in Bad Aussee. Das Präsidium besteht aus dem Industriellen Hans Christof und dem ehemaligen steirischen Landesrat Günter Dörflinger.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr: klassische Sommerfrische, (Kurort seit 1868, Titel „Bad“ seit 1911, Soleheilbad, Grundlsee und Altausseer See) und Wintersport (Schigebiet Loser). Ende Mai findet das Narzissenfest statt, zu dem jährlich ca. 25.000 Besucher kommen.
Bad Aussee ist seit jeher vom sanften Tourismus geprägt. Für die gesamte Region kennzeichnend ist die immer größer gewordene Anzahl an Zweitwohnsitzen (so kommt es, dass Bad Aussee ca. 2700 Zweitwohnsitze aufweist – auf einen Hauptwohnsitz kommen somit schon 0,5 Zweitwohnsitze).
Einer der größten Arbeitgeber der Gemeinde ist die Rigips Austria, die in Bad Aussee ihre Österreichzentrale hat.
Der Handel ist in erster Linie durch selbstständige Handelsgeschäfte geprägt, die sich fast alle im Ortskern mit überwiegend sehr kleinflächigen Geschäftslokalen präsentieren.
Söhne und Töchter der Stadt
- Michael Moser, (1853-1912), Fotograf
- Gunther Burstyn (1879-1945), Panzerkonstrukteur der k.u.k. Armee
- Anna Plochl (1804-1885), spätere Ehefrau von Erzherzog Johann
- Josef Poestion (1853-1922), Skandinavist
- Herbert von Karajan verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Bad Aussee und lebte in der gleichnamigen Villa Karajan (erbaut 1875)
- Erich Griessenböck (* 26. Mai 1900), Bürgermeister-Stellvertreter der Stadt Salzburg von 1946 bis 1949. Im Zivilberuf Buchhändler
- Albrecht Gaiswinkler (1905–1979), Widerstandskämpfer
- Manfred Nowak (* 1950) Jurist und UN-Sonderberichterstatter über Folter (*26. Juni 1950)
- Ulla Weigerstorfer (* 1967), Miss Austria und Miss World 1987
- Klaus-Maria Brandauer (* 1944), Schauspieler
- Alfred Komarek (* 1945), Schriftsteller
- Ernst Gottschmann (* 1971), Musiker
- Flow Bradley (* 1974), Sänger, Komponist
- Clara Schreiber(1848–1905) wirkte entscheidend mit bei der Gründung und Leitung des Sanatoriums Alpensee.
Literatur
- Bad AUSSEE. Kapitel in: Andreas Lippert (Hrsg.): Reclams Archäologieführer Österreich und Südtirol. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1985, ISBN 3-15-010333-9
- Stephen Sokoloff: "Goldene Wege", Kultur- und Naturschätze im Inneren und Steirischen Salzkammergut, Verlag Neumedia, 2008
- Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Feste im Alpenraum. Migros-Presse, Zürich, 1997. ISBN 3-9521210-0-2, Seite 103
Einzelnachweise
- ↑ Geltende Fassung: Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 30.Mai 1980 über die Festsetzung des Kurbezirkes Bad Aussee Stammfassung: LGBl. Nr. 52/1980
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 47, 1997, S. 35
- ↑ Medienmitteilung zur Bekanntgabe von Bad Aussee als Alpenstadt des Jahres 2010
Weblinks
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Commons: Bad Aussee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Wikisource: Aussee in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
- Offizielle Seite der Gemeinde
- Gemeindedaten von Bad Aussee. In: Statistik Austria.
Städte und Gemeinden in der Expositur AusseeAltaussee | Bad Aussee | Bad Mitterndorf | Grundlsee | Pichl-Kainisch
Bezirk Liezen - Bereich Liezen | Politische Expositur Gröbming
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