Josef Ledwohn

Josef Ledwohn

Josef Ledwohn (* 24. Oktober 1907 in Rünthe, Kreis Unna; † 4. Oktober 2003) war ein deutscher KPD-Funktionär, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und zeitweilig NRW-Landtagsabgeordneter.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Josef Ledwohn machte eine Lehre als Elektromonteur. 1922 ging er den Weg aus der SAJ über 1927 den KJVD 1929 in die KPD. Gewerkschaftlich betätigte er sich vor 1933 im Deutschen Metallarbeiter-Verband. Wegen seiner Teilnahme am antifaschistischen Widerstand wurde er im Dezember 1933 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung arbeitete er bei einer Schachtbaufirma und war weiterhin im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges gehörte Josef Ledwohn im Ruhrgebiet zu den Frauen und Männern, die sich für ein sozialistisches Deutschland einsetzten. Er trug zum Wiederaufbau der Gewerkschaften bei und wurde Mitglied der IG Bergbau. 1946 gehörte er dem Provinzialrat Westfalen an. Gemeinsam mit anderen KPD-Funktionären wie Fritz Rische, Walter Jarrek, Max Reimann, Max Schäfer und Willi Perk baute er die KPD-Organisation im Ruhrgebiet mit auf und wurde mit der Gründung des Landes NRW zum 1. Sekretär der KPD-Landesleitung gewählt. Von 1946 bis zu seiner Verhaftung im Jahre 1954 war er KPD-Abgeordneter im NRW-Landtag.

Hochverratsprozess und KPD-Verbot

Wegen des KPD-Programms der Nationalen Wiedervereinigung wurde ihm zusammen mit Walter Fisch, Fritz Rische, Richard Scheringer, Karl Zemke und Christel Zellner vor dem BGH der Prozess gemacht. Josef Ledwohn wurde zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt, für vier Jahre wurden ihm die Grundrechte aberkannt. Dieses Urteil hatte eine Pilotfunktion für den KPD-Verbotsprozess vor dem Bundesverfassungsgericht. Am 13. Dezember 1951 hatte die KPD die Mitglieder ihres Parteivorstandes Rische, Heinz Renner und Fisch sowie am 17. November 1954 das Mitglied des Parteivorstandes Ledwohn zu ihren Bevollmächtigten im KPD-Verbotsprozess bestellt. In den 50er-Jahren vom Bundesgerichtshof zu 3 1/2 Gefängnis wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" verurteilt. Nach seiner Entlassung lebte der KPD-Funktionär in Ost-Berlin.

Literatur

  • Uwe Rennspieß: Jenseits der Bahn – Geschichte der Ahlener Bergarbeiterkolonie und der Zeche Westfalen, Klartextverlag , Essen, 1989, ISBN 3-88474-340-6
  • Westdeutschland in der goldenen Schlinge. Aus dem Referat vor dem 3. Deutschen Volkskongreß in Berlin am 30. Mai 1949, Kongress-Verlag, 1949.
  • Gewerkschaften, Standort und Perspektive, Nachrichten-Verlagsgesellschaft. 1971

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ledwohn — Josef Ledwohn (* 24. Oktober 1907 in Rünthe, Kreis Unna; † 4. Oktober 2003 ) war in der Nachkriegszeit ein deutscher KPD Funktionär und zeitweilig NRW Landtagsabgeordneter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Hochverratsprozess und KPD Verbot …   Deutsch Wikipedia

  • Abgeordnete des 1. Ernannten Landtags von Nordrhein-Westfalen — Die Abgeordneten des ernannten nordrhein westfälischen Landtags in der 1. Ernennungsperiode vom 2. Oktober 1946 bis zum 19. Dezember 1946 Parlaments und Fraktionsvorsitzende Landtagspräsident: Ernst Gnoß (SPD) Fraktionsvorsitzende: SPD: Fritz… …   Deutsch Wikipedia

  • Abgeordnete des 2. Landtags von Nordrhein-Westfalen — Die Abgeordneten des nordrhein westfälischen Landtags in der 2. Wahlperiode vom 5. Juli 1950 bis zum 4. Juli 1954 Parlaments und Fraktionsvorsitzende Landtagspräsident: Josef Gockeln (CDU) Fraktionsvorsitzende: SPD: Fritz Henßler, ab 14. Dezember …   Deutsch Wikipedia

  • Abgeordnete des 1. Landtags von Nordrhein-Westfalen — Die Abgeordneten des nordrhein westfälischen Landtags in der 1. Wahlperiode vom 20. April 1947 bis zum 17. Juni 1950 Zusammensetzung Der Landtag setzt sich nach der Wahl vom 20. April 1947 wie folgt zusammen: Fraktion Sitze CDU 92 SPD 64 …   Deutsch Wikipedia

  • Abgeordnete des 2. Ernannten Landtags von Nordrhein-Westfalen — Die Abgeordneten des ernannten nordrhein westfälischen Landtags in der 2. Ernennungsperiode vom 19. Dezember 1946 bis zum 19. April 1947 Parlaments und Fraktionsvorsitzende Landtagspräsident: Robert Lehr (CDU) Fraktionsvorsitzende: SPD: Fritz… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des 1. Ernannten Landtages Nordrhein-Westfalen — Die Abgeordneten des ernannten nordrhein westfälischen Landtags in der 1. Ernennungsperiode vom 2. Oktober 1946 bis zum 19. Dezember 1946 Parlaments und Fraktionsvorsitzende Landtagspräsident: Ernst Gnoß (SPD) Fraktionsvorsitzende: SPD: Fritz… …   Deutsch Wikipedia

  • Fraktionsvorsitzende Landtag Nordrhein-Westfalen — Die Fraktionsvorsitzenden des nordrhein westfälischen Landtags seit 1946 Wahlperiode CDU SPD Zentrum FDP KPD Grüne bzw. B 90/Grüne …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Le–Led — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Parteivorstandes der SED — Inhaltsverzeichnis 1 Zusammensetzung des Parteivorstandes zwischen I. und II. Parteitag der SED 1.1 Zentralsekretariat 1.2 Übriger Vorstand …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Renner — (* 6. Januar 1892 in Lückenburg (Kreis Bernkastel); † 11. Januar 1964 in Berlin) war ein deutscher Politiker der KPD. Biografie Ehrengrab (Urnengrab) auf dem Südwestfriedhof Essen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”