- Amtsgericht Berlin-Wedding
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Das Amtsgericht Wedding ist ein in Berlin-Gesundbrunnen befindliches Amtsgericht, das allgemein zivilrechtlich für den Bezirk Reinickendorf und die Ortsteile Gesundbrunnen und Wedding sowie als zentrales Mahngericht für Berlin und Brandenburg zuständig ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der mehrflügelige, fünfgeschossige Bau des Amtsgerichts Wedding wurde von 1901 bis 1906 nach Plänen von Rudolf Mönnich und Paul Thoemer im Stil der Neogotik erbaut. Als Vorbild soll die Albrechtsburg in Meißen gedient haben. Das Gebäude hat eine damals neuartige Unterkonstruktion aus Eisenbetonpfählen, die dem feuchten Baugrund geschuldet waren. Die Straßenfront der Hauptflügel hat eine Länge von etwa 120 Metern. In den Ecken der linken und rechten Flügel seitlich des Portalbereiches befindet sich jeweils ein Treppenturm. Die gesamte Fassade wird von Vorhangbogenfenstern und Maßwerk bestimmt.
Der Portalbereich ist äußerst schmuckvoll mit Stufengiebeln, Erkern und Zinnen ausgeführt. Über den von einem Vorbau witterungsgeschützten, bronze- und kupferbeschlagenen kunstvollen Eingangstüren mit Wappen- und Tierdarstellungen ist eine allegorische Figur der Justitia aufgestellt, die jedoch keine Waage, kein Richtschwert und auch keine verbundenen Augen hat, sondern die ein Gesetzbuch sowie ein Schild hält. Die 3,20 Meter hohe Figur wurde 1988 durch Vandalismus zerstört und 2006 durch eine Rekonstruktion ersetzt. Einen wesentlichen Teil der künstlerisch anspruchsvollen Arbeiten übernahm die von der Firma Merk hinzugezogene Bildhauerin Wiedemann. Als Vorlage diente der in der JVA Tegel aufbewahrte Torso der Statue. Im Giebel des Portals wurde nach 1933 ein Reichsadler mit Hakenkreuz im Eichenkranz angebracht, der sich – lediglich ohne Hakenkreuz – noch heute dort befindet. Hinter der Schmuckfassade des Hauptportals befindet sich eine ebenfalls neogotisch ausgeführte monumentale Treppenanlage, die dem Bau eine Ähnlichkeit mit gotischen Kathedralen verleiht.
Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, jedoch nach Kriegsende wiederhergestellt und 1957/1958 erweitert. Der gesamte Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz.
Im 1987 neu erbauten Westflügel des Gerichts werden unter Einsatz modernster Schreib- und Rechenanlagen alle Mahnbescheide für den Zuständigkeitsbereich Berlin erstellt.
Brunnenplatz
Zur 750-Jahrfeier Berlins im Jahr 1987 wurde der Brunnenplatz vor dem Amtsgericht Wedding, dessen streng geometrisch aufgebaute Erstanlage in den Jahren 1905 bis 1908 erfolgte und nach dem Gesundbrunnen benannt wurde, neu gestaltet.
Anziehungspunkt der großzügigen Grünanlage bildet die große, runde Springbrunnenanlage. Aus einem runden Granitsockel in der Mitte der flachen Brunnenschale schießt eine sehr hohe mehrstrahlige Fontäne in die Höhe. Der helle, feinkörnige Granit stammt aus Hauzenberg bei Passau.
Siehe auch
Weblinks
- Informationsseite des Justizsenats
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
Verfassungsgerichtsbarkeit: Verfassungsgerichtshof des Landes Berlin
Ordentliche Gerichtsbarkeit: Kammergericht | Landgericht Berlin | Amtsgerichte Charlottenburg | Hohenschönhausen | Köpenick | Lichtenberg | Mitte | Neukölln | Pankow-Weißensee | Schöneberg | Spandau | Tempelhof-Kreuzberg | Tiergarten | Wedding
Arbeitsgerichtsbarkeit: Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg | Arbeitsgericht Berlin
Finanzgerichtsbarkeit: Finanzgericht Berlin-Brandenburg
Sozialgerichtsbarkeit: Landessozialgericht Berlin-Brandenburg | Sozialgericht Berlin
Verwaltungsgerichtsbarkeit: Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg | Verwaltungsgericht Berlin
52.55083333333313.375555555556Koordinaten: 52° 33′ 3″ N, 13° 22′ 32″ O
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