- Joseph von Eybler
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Joseph Leopold Edler von Eybler (* 8. Februar 1765 in Schwechat bei Wien; † 24. Juli 1846 in Wien) war ein österreichischer Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Joseph Eybler erhielt seinen ersten Musikunterricht bei seinem Vater, im Alter von sechs Jahren bekam er durch Hilfe des Beamten Josef Seitzer einen Platz im renommierten Knabenseminar St. Stephan in Wien, wo schon Joseph und Michael Haydn ihre Ausbildung zum Chorknaben erhalten hatten. 1777 bis 1779 bekam er Unterricht von Johann Georg Albrechtsberger später auch von Joseph Haydn. Ein Studium der Rechtswissenschaft musste er aus finanziellen Gründen aufgeben und sein Leben zunächst als Instrumentallehrer und Musiker bestreiten. Er spielte Orgel, Waldhorn, Viola sowie Baryton und komponierte. Musikalisch wegweisend waren seine Streichquintette. Zu seinen Förderern gehörte neben Joseph Haydn, der ihm in einem Zeugnis vorzügliches Talent bescheinigte, vor allem Kaiserin Maria Theresia, die ihm eine Anstellung als Hof-Musiklehrer vermittelte. Er war befreundet mit Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Witwe ihm 1791 zunächst den Auftrag zur Vollendung des fragmentarischen Requiems erteilt hat, das aber letztlich von Franz Xaver Süßmayr fertiggestellt wurde. Eybler wurde 1792 Chordirektor bei den Karmeliten, anschließend (1794 bis 1824) im Schottenkloster in Wien. Im Jahr 1804 wurde Eybler zum Vizehofkapellmeister neben Antonio Salieri ernannt. Nach dessen Pensionierung 1824 übernahm er das Amt des Hofkapellmeisters. Am 23. Februar 1833 erlitt Eybler während einer Aufführung des Requiems von Mozart einen Schlaganfall, welcher zu einer bleibenden Lähmung führte. Wegen seiner Verdienste als Leiter der Wiener Hofkapelle und als Komponist wurde er 1835 geadelt. Im Jahr 1894 wurde in Wien Döbling (19. Bezirk) die Eyblergasse nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
- L'épée enchantée (Das Zauberschwert), Oper, Wien 1790
- Die Hirten an d. Krippe zu Bethlehem, Oratorium, 1794
- Die vier letzten Dinge, Oratorium, 1810
- Requiem, 1802
- Konzert für Klarinette und Orchester in B-Dur
Literatur
- Carl Ferdinand Pohl: Eybler, Joseph Edler von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 453–455.
- Alfons Ott: Eybler, Joseph Edler von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 709.
- Eybler, Joseph von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 277.
- H. Herrmann: Thematisches Verzeichnis der Werke von Joseph Eybler, München 1976
- Eybler, Joseph Edler von in Constant von Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 4. Band, Wien 1858, (Online Version) [1]
- Haas, Robert: Josef Leopold Edler von Eybler, in: Mozart-Jahrbuch 1950, hg. v. int. Stiftung Mozarteum, Salzburg, 1951.
- Schmidt, August: Joseph Leopold Edler von Eybler, in: Denksteine, Wien: Mechitharisten-Congregation, 1848.
- Boisits, Barbara; (Haas, Robert): Joseph Leopold Edler von Eybler, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Kassel/ Stuttgart: Bärenreiter/ Metzler, 2001.
- Gaudefroy-Demombynes, Jean: Un oratorio inédit d’Eybler: Die vier letzten Dinge, Paris: Maisonneuve, 1941.
Weblinks
- Literatur von und über Joseph von Eybler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Joseph von Eybler im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
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