- Jubaland
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Als Jubaland wird der westlich des Flusses Juba/Jubba an der Grenze zu Kenia gelegene äußerste Südwesten Somalias bezeichnet. Dieses Gebiet umfasst die Verwaltungsregionen Gedo, Mittel- und Unter-Jubba. Bedeutendste Stadt ist die Hafenstadt Kismaayo.
Bedeutende Clans in der Region sind die überwiegend ländlichen und viehzüchtenden Marehan- und Ogadeni-Darod. In der Stadt Kismaayo leben auch Harti-Darod. Am Jubba-Fluss leben die somalischen Bantu als Ackerbauern.
Geschichte
In der Kolonialzeit gehörte Jubaland zunächst zu Britisch-Ostafrika, ehe es 1924 als Oltre Giuba an Italien übertragen und 1926 in Italienisch-Somaliland eingegliedert wurde.
Im somalischen Bürgerkrieg seit 1991 war Jubaland zwischen verschiedenen Kriegsparteien umkämpft. Im Dezember 1993 nahm der Kriegsherr Siad Hersi Morgan Kismaayo ein. Er rief mit seiner SPM-Harti 1998 den unabhängigen Staat Jubaland aus, der aber von keinem Staat als solcher anerkannt wurde. Siad Hersi und die SPM-Harti wurden 1999 von der gegnerischen Juba Valley Alliance (JVA) entmachtet. Die JVA schloss sich 2001 der Übergangsregierung Somalias an, sodass Jubaland nun nominell unter deren Kontrolle war. Mit Siad Hersi, der die Übergangsregierung nicht anerkennt, kam es weiterhin zu Kämpfen. 2006 übernahm die Union islamischer Gerichte zeitweise die Macht in Jubaland und weiten anderen Landesteilen und verdrängte die JVA.
Am 4. April 2011 erklärte sich Jubaland von Somalia unabhängig. [1] Präsident von Jubaland "Republik Azania" wurde der ehemalige Verteidigungsminister Somalias, Mohamed Abdi Gandhi.
Quellen
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