- Julie de Lespinasse
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Jeanne Julie de Lespinasse (* 10. November 1732 in Lyon; † 22. Mai 1776 in Paris) war eine französische Salonnière der Aufklärung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Julie stammt aus einer außerehelichen Beziehung ihrer Mutter Julie d’Albon mit dem Grafen Gaspard von Vichy, einem Bruder der Marquise du Deffand. Sie war zunächst Lehrerin und wurde 1754 von ihrer Tante, der blind werdenden Madame du Deffand, in deren Salon nach Paris geholt. Dort ging sie eine tiefe platonische Partnerschaft mit dem Aufklärer D’Alembert ein.
1764 brach sie mit der Marquise und gründete ihren eigenen Salon mit Hilfe von Marie Thérèse Rodet Geoffrin und der Marschallin de Luxembourg[1]. Dort verkehrten die größten Literaten und Philosophen ihrer Zeit, vor allem die Enzyklopädisten, als deren „Muse“ sie oft bezeichnet wurde. Sie gehörte außerdem zum Salon der „philosophes“, dem Madame Helvétius vorstand.
Obwohl (laut zeitgenössischen Aussagen) nicht besonders hübsch und später auch durch Blatternnarben gezeichnet, musste sie jedoch eine unwiderstehliche magische Anziehungskraft gehabt haben, denn sie hatte nicht wenige Liebschaften, unter anderem mit José Pignatelli, Marquis de Mora und Hippolyte Graf von Guibert, denen sie glühende Liebesbriefe schrieb, die später veröffentlicht wurden.
In einem fiktionalen philosophischen Dialog mit dem Titel Le Rêve de d'Alembert (1769) von Denis Diderot werden Mlle de Lespinasse und D’Alembert in Szene gesetzt.
Deutsche Ausgaben
- Die Liebesbriefe der Julie de Lespinasse. Übertragen und eingeleitet von Arthur Schurig. Lehmann, Dresden 1920 (Scans im DjVu-Format; E-Text: Projekt Gutenberg-DE), Reprint, Bremen 2010, ISBN 978-3-86741-217-9
- Briefe einer Leidenschaft. 1773 bis 1776. Beck, München 1997, ISBN 3-406-42336-1 (Online lesbar in Google Buchsuche)
- (Ohne Titel) Auszug, datiert: Dienstag, Dezember 1795 (ohne Datum). In: Robert Darnton: George Washingtons falsche Zähne oder noch einmal: Was ist Aufklärung? ebd. 1997, ISBN 3-406-42367-1, S. 35f. (über Lektüre, Brief an Jean-Jacques Comte de Guibert; aus vorigem Buch S. 444f.)
Literatur
- Lytton Strachey: Französische Paradiese. Voltaire, Madame du Deffand, Mademoiselle de Lespinasse und Stendhal. Wagenbach, Berlin 2002, ISBN 3-8031-1209-5
- Erwin Angermayer (Redaktion): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Neuer Kaiser Verlag, Klagenfurt 1987; Neuaufl. 1997 ISBN 3704330647 S. 157
- Benedek, István: Pariser Salons Volk und Welt, Berlin, ab 1972
Weblinks
Commons: Jeanne Julie Éléonore de Lespinasse – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienNotizen
- ↑ das ist Louise Françoise Pauline (de) Montmorency-Luxembourg, *16. Januar 1734, †25. August 1818, Gattin des Anne François de Montmorency-Luxembourg *1735 - †1761. Rousseau war beider Gast, siehe seine Briefe aus der Hauptstadt und dem Innern Frankreichs, Bd. 2, im Schlößchen Mont-Louis in der Stadt Montmorency S. 226 - 230 Online Hier auch die Bezeichnung der Louise als Marschallin von Luxemburg, la maréchale, die sich eher auf den berühmten Großvater ihres Mannes bezieht
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