- Justinianische Dynastie
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Die Justinianische Dynastie, der der oströmische Kaiser Justin I., sein berühmter Neffe Justinian I., dessen Neffe und Nachfolger Justin II. sowie die beiden jeweils durch Adoption und/oder Heirat an die Dynastie angebundenen Kaiser Tiberios I. und Maurikios angehörten, kann als die letzte kaiserliche Dynastie der römischen Spätantike gelten. Sie beherrschte das Imperium Romanum zwischen 518 und 602. Trotz zunehmender militärischer Probleme, vor allem im Balkanraum und an der Ostgrenze, waren die Kaiser dieser Zeit die unbestritten mächtigsten Herrscher im Mittelmeerraum, der seit Justinian noch einmal zum größten Teil unter direkter römischer Herrschaft stand – wenn auch nur für kurze Zeit und teilweise erkauft mit hohen Opfern.
Das oströmische (bzw. frühbyzantinische) Reich des 6. Jahrhunderts war dabei in vielen Bereichen noch immer stark von antiken Traditionen geprägt, und auch die griechische Sprache hatte sich in Ostrom in dieser Zeit noch nicht allgemein gegenüber Latein, der Muttersprache von Justin I. und Justinian I. durchgesetzt. Auffällig ist die zunehmende "Liturgisierung" (Mischa Meier) der römischen Gesellschaft seit Justinian, also die immer engere Verknüpfung von Religion und Politik. Kaiser Justin II. fiel seit etwa 574 zunehmend in geistige Umnachtung und war daher gezwungen, Tiberios I. zum Mitregenten und Nachfolger zu bestimmen. Dessen Adoptivsohn Maurikios schien dann kurz davor zu stehen, die zunehmend schwierige außenpolitische Lage des Imperiums durch einen Frieden mit den Sassaniden und anschließende Feldzüge im Donauraum bereinigen zu können, als er einer Meuterei zum Opfer fiel, die auch das Ende der Dynastie bedeutete.
Weitere bedeutende Angehörige der justinianischen Dynastie waren unter anderem Germanus, ein Vetter Justinians I., sowie seine Söhne Justin, Justinian und Germanus Postumus.
Literatur
- Averil Cameron u.a. (Hgg.): The Cambridge Ancient History. Vol 14. Late Antiquity: Empire and Successors. Cambridge 2000, S. 63ff.
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