- Jutta Rüdiger
-
Jutta Rüdiger (* 14. Juni 1910 in Berlin; † 13. März 2001 in Bad Reichenhall) war eine deutsche Psychologin und von 1937 bis 1945 Reichsreferentin des Bund Deutscher Mädel (BDM).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bereits 1931 trat sie dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund bei und gründete 1932 die Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Studentinnen (ANSt).[1]
Rüdiger war von 1933 bis 1935 Fachpsychologin und Assistentin am Institut fur Arbeits- und Berufsforschung der Rheinprovinz in Düsseldorf. 1933 wechselte sie vom ANSt zum BDM, erst als Schar-, dann als Ringführerin. 1934 bekam sie die Leitung der Abteilung für weltanschauliche Schulung und Kultur des BDM-Gaus Düsseldorf, danach des Obergaues Ruhr-Niederrhein. Im Juni 1935 wurde sie Stabsleiterin im Obergau Ruhr-Niederrhein, im Oktober 1935 Obergauführerin und ab Oktober 1936 Inspektionsbeauftragte in der Reichsjugendführung. 1937 wurde sie Sonderbeauftragte der Reichsreferentin Trude Mohr und trat in die NSDAP ein, nach gescheiterten Versuchen seit 1933. 1937 - 1945 fungierte sie als Reichsreferentin des BDM und war damit höchste BDM-Führerin. Daneben leitete sie ab 1942 die BDM-Organisation Glaube und Schönheit.[1] 1943 publizierte sie das Buch Germanische Jugend. Am 4. Dezember 1944 verfasste sie zusammen mit der Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink einen Aufruf, worin sie die Frauen zur verstärkten Kriegshilfe aufforderte: „Heute nun, wo jeder wehrfähige deutsche Mann sich seinem Vaterlande stellt, wollen wir Frauen und Mädels alles tun, um Soldaten des Heimatgebietes restlos den Fronteinsatz zu ermöglichen.“[1]
Mitte 1945 wurde Jutta Rüdiger, die sich bei Zell am See versteckt hielt, zusammen mit Melita Maschmann verhaftet und anfangs im Ludwigsburger Frauenlager 77 interniert. Insgesamt verbrachte sie zweieinhalb Jahre in amerikanischer und britischer Internierung. 1948 gründete sie eine psychologische Praxis in Düsseldorf und arbeitete als Kinder- und Jugendpsychologin. Nach Beendigung ihrer Berufstätigkeit betrieb sie jahrelang eine publizistische Tätigkeit zur historischen Rehabilitierung des BDM.[2] In diesem Rahmen schrieb sie unter anderem das Buch Die Hitlerjugend und ihr Selbstverständnis im Spiegel ihrer Aufgabengebiete.[1]
Literatur
- Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, 2007 (ISBN 978-3-10-039326-5)
- Wir Mädel Zeitzeugen berichten: BDM-Führerin Jutta Rüdiger, DVD erschienen beim Zeitreisen-Verlag.
- Jutta Rüdiger: Die Hitler-Jugend und ihr Selbstverständnis im Spiegel ihrer Aufgabengebiete. Verlag Siegfried Bublies, Schnellbach 1998, ISBN 3-926584-38-6
- Jutta Rüdiger: Ein Leben für die Jugend : Mädelführerin im Dritten Reich, Deutsche Verlagsgesellschaft, Preußisch Oldendorf 1999 ISBN 3-920722-58-2
Fußnoten
- ↑ a b c d Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. 500.
- ↑ vgl. Interview in Junge Freiheit vom 24. März 2000
Weblinks
- Literatur von und über Jutta Rüdiger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Psychologe
- NSDAP-Mitglied
- Person der Hitlerjugend
- Deutscher
- Geboren 1910
- Gestorben 2001
- Frau
Wikimedia Foundation.