Jönssonligan

Jönssonligan
Länder in denen Handlungsorte der Jönsson-Bande liegen.

Jönssonligan, die Jönsson-Bande, ist ein kriminelles Trio in einer schwedischen Filmreihe. Die Bande führt ihre Taten in der Regel in Stockholm, aber auch auf Mallorca oder in Polen aus. Die Filme sind schwedische Neuverfilmungen bzw. Eigenentwicklungen nach dem Muster der legendären dänischen Olsenbande.

Inhaltsverzeichnis

Filmtitel

Film-Nr. Titel Produktionsjahr Regie Basiert auf
1 Varning för Jönssonligan 1981 Jonas Cornell Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande (dänischer Teil 6) und Die Olsenbande ergibt sich nie (11)
2 Jönssonligan & Dynamit-Harry 1982 Mikael Ekman Die Olsenbande läuft Amok (5)
3 Jönssonligan får guldfeber 1984 Mikael Ekman Die Olsenbande steigt aufs Dach (10) und Die Olsenbande und ihr großer Coup (4)
4 Jönssonligan dyker upp igen 1986 Mikael Ekman Schwedisches Originaldrehbuch
5 Jönssonligan på Mallorca 1989 Mikael Ekman Schwedisches Originaldrehbuch
6 Jönssonligan & den svarta diamanten 1992 Hans Åke Gabrielsson Schwedisches Originaldrehbuch, mit Elementen aus Die Olsenbande (1)
7 Jönssonligans största kupp 1994 Hans Åke Gabrielsson Schwedisches Originaldrehbuch, mit Elementen aus Die Olsenbande schlägt wieder zu (9) und Die Olsenbande fliegt über die Planke (12)
8 Jönssonligan spelar högt 2000 Tomas Ryberger Schwedisches Originaldrehbuch, mit Elementen aus Die Olsenbande sieht rot (8)

Handlung und Charaktere

Die Bandenmitglieder heißen hier Charles-Ingvar „Sickan“ Jönsson (Gösta Ekman junior), Ragnar Vanheden (Ulf Brunnberg) und Rocky (Nils Brandt). Genau wie in der Olsenbande taucht ab dem zweiten Film ein Dynamit-Harry auf, hier als Vetter von Ragnar Vanheden, der von Björn Gustafsson gespielt wurde.

Der Erzfeind der Jönsson-Bande ist der undurchsichtige Geschäftsmann Morgan Rockefeller Wall-Enberg Jr. Dessen Name ist eine Anspielung auf die schwedische Wallenberg-Dynastie. Dieser hat ebenfalls einen willfährigen Helfer mit dem Namen Biffen, der dem Dummen Schwein (dänisch Bøffen) bei der Olsenbande entspricht. Wie in der Olsenbande ist das Anschlagsziel ein Franz-Jäger-Tresor, der nur von einem Experten mit der richtigen Ziffernkombination geöffnet werden kann.

Die Jönssonbande war ursprünglich genauso angelegt worden wie ihr Vorbild, die Olsenbande. Charles-Ingvar „Sickan“ Jönsson entsprach Egon Olsen, Ragnar Vanheden dem Benny Frandsen und Rocky dem Kjeld Jensen; seine Frau Ejvor verkörperte die Yvonne. Rocky und Ejvor hatten ebenfalls einen gemeinsamen Sohn Bill, der ähnlich wie sein dänisches Pendant Børge die Bande unterstützte. Da einige Schauspieler offenbar keine Serienstars werden bzw. nicht weiter mitspielen wollten, war Rocky nur in den beiden ersten Filmen zu sehen, seine Ehefrau Eivor (die von Siw Malmkvist gespielt wurde) und ihr gemeinsamer Sohn gar nur im ersten Teil. Der Ausstieg von Frau und Kind erfolgte stillschweigend, zu Rockys Verschwinden wurde lediglich bemerkt, dass er nach Finnland ausgewandert sei. Seine Position in der Jönsson-Bande, incl. der Hebammen-Tasche, wurde ab dem dritten Film von Dynamit-Harry übernommen und seine Freundin Doris füllte fortan die Rolle des weiblichen Gegenparts aus. Nach dem fünften Film schied auch der Hauptdarsteller Gösta Ekman junior aus, so dass drei Filme ohne diesen gedreht wurden. Da Gösta Ekman junior die Rolle des Kommissar Martin Beck übernahm, entschied er sich dafür aus der Jönsonligan auszusteigen. Um weitere Filme drehen zu können, bekam die Bande in den nächsten zwei Produktionen Jönssonligan & den svarta diamanten und Jönssonligans största kupp einen neuen Chef mit Peter Haber als Dr. M. A. Busé, eine Anspielung auf Dr. Mabuse. Der alte Chef Charles Ingvar sitzt nun dauerhaft in der Psychiatrie. Dr. M. A. Busé setzt nun dessen Pläne um. Im vorletzten Film Jönssonligans största kupp übernimmt zum Teil wieder eine neu eingeführte Person (Herman Melvin, dargestellt von Stellan Skarsgård) die Rolle des Bosses. Im letzten Film der Seniorbande Jönssonligan spelar högt taucht als neuer Chef der Bruder von Charles Ingvar "Sickan", Sven-Ingvar "Sivan" Jönsson, gespielt von Johan Ulveson, auf.

Hintergrund

Die Filme der Jönssonbande wurden nicht mit derselben Kontinuität produziert wie ihre Vorbilder in Dänemark und Norwegen, wo Remakes der dänischen Originale entstanden. Die acht Filme wurden von insgesamt vier verschiedenen Regisseuren – darunter viermal Gösta Ekmans Bruder Mikael – inszeniert. Auch wenn die Charaktere der Akteure der Jönssonbande – im Gegensatz zu den norwegischen Fassungen, wo die Originaldrehbücher aus Dänemark verwendet wurden – teilweise deutlich vom dänischen Original abweichen, sind viele Stilmittel und Handlungsstränge ähnlich. Manchmal sind sogar Passagen ohne sichtbare Personen direkt übernommen worden, beispielsweise ein Einbruch mit Hilfe eines Lego-Roboters wie im dänischen Film 11 Die Olsenbande ergibt sich nie. Obwohl die dänischen und norwegischen Versionen der Olsenbande (teilweise auch mit Untertiteln) durchweg in Schweden liefen, brachten diese nicht den erhofften Erfolg. Nach Auffassung des Autors Hauke Lange-Fuchs in dem Buch, Ich habe einen Plaan,[1], wird als Hauptgrund für das Scheitern der Filme gesehen, dass sich der dänische bzw. norwegische Humor schlecht exportieren lässt, sowie deren stärkere Verwendung von Nationalsymbolen, wie z.B. der Nationalflagge und des Königshauses, der starke Bezug zu Kopenhagen oder Oslo usw. Daher entschied man sich, angespornt von dem großen Erfolg der norwegischen Olsen-Versionen in Norwegen durch Knut Bohwim, eine eigenständige schwedische Neuverfilmung nach dem Strickmuster der Olsenbande herzustellen. Die nationalen Symbole und die Namen der Protagonisten wurden "schwedisiert". Dieses Konzept brachte schließlich in Schweden den gewünschten Erfolg.

Filmmusik

Für die Jönsson-Bande wurde von Ragnar Grippe, wie bei der Olsenbande mit Bent Fabricius-Bjerre, eine charakteristische Filmmusik als variierender Ohrwurm geschaffen und bei allen Jönssen-Filmen (incl. der schwedischen Juniorbande) verwendet.

Die kleine Bande

Als neue Idee wurde in Schweden Mitte der 1990er-Jahre die Jönssonligan mit Kindern gedreht, die ähnliche Charaktere wie die schwedischen Erwachsenen-Figuren haben. Im Gegensatz zu den eigentlichen Jönssonligan-Filmen sind bis jetzt die ersten zwei Junior-Verfilmungen auch in deutscher Sprache synchronisiert worden. Später folgte man in Dänemark und Norwegen diesem Beispiel und erstellte jeweils eigene „Jugendversionen“ der Olsenbande. Nach dem Remake des ersten dänischen Olsenbande Junior schuf man in Norwegen noch weitere eigenständige norwegische Jugend-Fortsetzungen (2003-2010) ohne entsprechende Vorlagen.

Titel Produktionsjahr Regie
Die Jönsson-Bande und der Cornflakesraub
Lilla Jönssonligan och cornflakeskuppen
1996 Christjan Wegner
Die Jönsson-Bande - Charles-Ingvars neuer Plan
Lilla Jönssonligan på styva linan
1997 Christjan Wegner
Lilla Jönssonligan på kollo 2004 Christjan Wegner
Lilla Jönssonligan och stjärnkuppen 2006 David Berron

Literatur

  • Hauke Lange-Fuchs: „Ich habe einen Plaan!“ Lübeck 1997, ISBN 3924214484.

Weblinks

Fußnoten

  1. Literatur Hauke Lange-Fuchs: „Ich habe einen Plaan!“ Lübeck 1997, ISBN 3924214484

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