- Jürg von Känel
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Jürg von Känel (* 13. Mai 1951 in Reichenbach; † 6. Januar 2005 ebenda) war ein Schweizer Alpinist, Sportkletterer, Verleger und Autor.
Leben
Nach einer Lehre zum Maschinenmechaniker machte er 1977 die Bergführerausbildung und arbeitete seitdem als Bergführer. Er wurde bekannt durch seine vielen Erstbegehungen von schweren Kletterrouten in Sportklettergebieten der Berner Alpen (u.a. „Mission Miranda“ im Schwierigkeitsgrad 8c, 1990). Daneben erschloss und sanierte er unzählige alpine Kletterrouten und wurde zusätzlich bekannt durch seine Kletterführerreihe Plaisir, welche er im eigenen Verlag Filidor herausbrachte.
Mit diesen Kletterführern prägte er den Begriff des „Plaisir-Kletterns“, bei welchem nicht der sportliche Anspruch im Vordergrund steht, sondern der Genuss und das Erlebnis Alpen. Die beschriebenen Routen sind durchgehend im unteren bis mittleren Schwierigkeitsgrad und - im Gegensatz zu klassischen alpinen Routen - sehr gut abgesichert, so dass das alpine Sportklettern auch für Einsteiger erlebbar wird.[1] Der Plaisirbegriff löste einen, bis heute anhaltenden Wandel in der Absicherung alpiner Sportkletterrouten aus,[2] welcher mittlerweile längst die Schweizer Grenzen überschritten hat. Der Plaisirgedanke ist damit eine der wesentlichen Ursachen für die Entwicklung des Sportkletterns zum Breitensport.
Am 6. Januar 2005, kurz vor Vollendung seines Buches Alpin Plaisir, beging Jürg von Känel Selbstmord.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jürg von Känel: Gedanken von Jürg von Känel zum Thema Bohren und Sanieren. In: fullmoons.ch. 25. August 2006, abgerufen am 27. Juni 2008.
- ↑ Berni van Dierendonck: 10 Jahre Plaisir – Ein Grund zum Jubeln. In: filidor. Abgerufen am 27. Juni 2008.
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