- Kahles Bruchkraut
-
Kahles Bruchkraut Kahles Bruchkraut (Herniaria glabra)
Systematik Kerneudikotyledonen Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) Unterfamilie: Paronychioideae Gattung: Bruchkräuter (Herniaria) Art: Kahles Bruchkraut Wissenschaftlicher Name Herniaria glabra L. Das Kahle Bruchkraut (Herniaria glabra) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Diese Art wird auch als Christenschweiß, Dürrkraut, Glattes Tausendkraut, Harnkraut, Jungfernkraut, Kuckucksseife, Nierenkraut, Tausendkorn oder Passionsblümchen bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Das Kahle Bruchkraut ist eine ein-, zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze. Manchmal verholzt es an der Basis schwach. Die ganze Pflanze ist frisch grün bis gelblich grün. Das Kahle Bruchkraut zeigt alle typischen Merkmale der Gattung Bruchkräuter. Abgesehen davon sind die Blätter und der Stängel vollkommen kahl oder höchstens sehr kurz bewimpert. Die dreieckigen Nebenblätter sind etwa 0,5 bis 1,5 mm lang und. Der Stängel ist typischerweise 5 bis 15 cm lang, kann aber bis zu 30 cm lang werden.
Die ungestielten, zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Die Kelchblätter sind grün, elliptisch und stumpf bespitzt. Die weißen Kronblätter sind viel kleiner als die Kelchblätter und oft fehlen sie auch ganz. Es sind fünf fertile Staubblätter und fünf kronblattartige Staminodien vorhanden.[1][2]
Vorkommen
Das Kahle Bruchkraut kommt in den gemäßigten Breiten Europas und Westasiens vor. In Nordamerika ist es stellenweise eingeschleppt.
Es wächst ursprünglich auf Sandtrockenrasen und in Heiden. Heute trifft man es meistens an sandigen Ruderalstellen wie z. B. in Pflasterritzen von selten begangenen Verkehrsinseln oder zwischen den Steinen von Dämmen.
Pharmakologie
Als wirksame Bestandteile enthält das Kraut bis zu 10 % Saponine, ferner Flavonoide und Cumarine. Verwendet werden die getrockneten oberirdischen Teile. Bei Laborratten wurde eine Senkung des überhöhten Blutdruck und Förderung der Filtrationsrate ihrer Nieren beobachtet[3]; Bruchkraut-Tee wird volksmedizinisch als Diuretikum zur Durchspülungstherapie bei Harnsteinen, Nierengrieß und Krämpfen verwendet.[4]. Eine schwach spasmolytische Wirkung der Droge gilt als akzeptiert, die Wirksamkeit in den volksmedizinischen Anwendungsbereichen jedoch noch nicht hinreichend nachgewiesen[5]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Beschreibung in der Flora of North America. (engl.)
- ↑ Beschreibung in der Flora of China. (engl.)
- ↑ H. Rhiouani et al.: Effects of saponins from Herniaria glabra on blood pressure and renal function in spontaneously hypertensive rats. Therapie. 54/6/1999. S. 735-9. PMID 10709449
- ↑ Beatrice Gehrmann, Wolf-Gerald Koch, Claus O Tschirch, Helmut Brinkmann: Medicinal Herbs: A Compendium. Haworth Press, 2005. ISBN 0-7890-2530-2 (Hardcover). ISBN 0-7890-2531-0 (Softcover). S. 103
- ↑ I. Barnickel, F. Häfele Textbearbeitung: I. Barnickel, P. Lemberger, H. Maiolino; Botanischer Garten Erlangen der Universität Erlangen - Nürnberg (Hrsg.): Arzneipflanzen. 2. Auflage überarbeitet und ergänzt von W.Weis Auflage. S. 50.
Weblinks
Commons: Herniaria glabra – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikimedia Foundation.