Diuretikum

Diuretikum

Ein Diuretikum (pl. Diuretika, lat. urea = Harnstoff) ist ein Arzneimittel, das zur Ausschwemmung von Wasser aus dem menschlichen oder tierischen Körper (Diurese) eingesetzt wird. Werden mit der gesteigerten Wasserausscheidung auch vermehrt Salze ausgeschieden, spricht man von einem Saluretikum. Unterschieden werden pflanzliche Diuretika, die einzeln oder in Mischungen als harntreibender Tee eingenommen werden und chemisch-synthetisch hergestellten Diuretika. Die letztgenannten werden umgangssprachlich häufig 'Wassertablette' genannt.

Inhaltsverzeichnis

Pflanzen mit diuretischer Wirkung

Es gibt weltweit eine Vielzahl von Pflanzen mit diuretischer Wirkung. Die wichtigsten sind:

Chemisch-synthetische Diuretika

Soweit von chemisch-synthetisch hergestellten Diuretika die Rede ist, sind folgende Typen zu unterscheiden:

Einsatzgebiete

Diuretika sind im Allgemeinen gut verträglich, haben eine hohe therapeutische Breite und sind wertvolle Medikamente bei der Behandlung von:

Die Verwendung von Diuretika zur schnellen Gewichtsreduktion oder als Scherzartikel ist gefährlich.

Mögliche Nebenwirkungen

Diuretika stehen auf der Dopingliste.

Weitere Stoffe mit diuretischer (harntreibender) Wirkung

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat veröffentlicht, dass Kaffee zwar kurzfristig harntreibende Wirkung hat, aber nicht dauerhaft entwässert, da der Körper entsprechend gegensteuert.[2][3] Auch schwarzer Tee hat keine entwässernde Wirkung. Dieser Rebound-Effekt tritt auch bei einigen Diuretika auf, wenn sie als Dauertherapie gegeben werden.[4]

Einzelnachweise

  1. H. Knauf, E. Mutschler: Nebenwirkungen von Diuretika. Nieren- und Hochdruckkrankheiten 254(1996), S. 184 - 191
  2. Kaffee ist besser als sein Ruf: Neue Ergebnisse entlasten den beliebten Muntermacher, wissenschaft.de (www.wissenschaft.de)
  3. Studie: Kaffee entzieht dem Körper kein Wasser
  4. Klaus Aktories, Ulrich Förstermann, Franz Hofmann, Klaus Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 10, München ; Jena: Elsevier, Urban & Fischer 2009, ISBN 978-3-437-42522-6

Weblinks

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Synonyme:

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